Bebauungsplan “Tierkoppeln” Spöck beschlossen

Von Martin Strohal | 07.04.2014 11:27 | Keine Kommentare

Bebauungsplan Tierkoppeln Spöck

Bebauungsplan Tierkoppeln Spöck

Das große Interesse im Stadtteil Spöck an Hobbytierhaltung (insbesondere Pferde) hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass im Außenbereich und in besonderem Maß im Plangebiet zahlreiche ungenehmigte Gebäude und Stallungen mit Einzäunungen errichtet wurden. Um dies in geordnete rechtliche Bahnen zu lenken, die Entwicklung der privaten nicht-gewerblichen Tierhaltung in ein Gesamtkonzept einzubinden und die mit der Tierhaltung verbundenen baulichen Anlagen städtebaulich zu ordnen, hat der Gemeinderat 1998 den Aufstellungsbeschluss für das Sondergebiet “Tierkoppeln” gefasst.

Aufgrund diverser Einwendungen, insbesondere des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein und des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe, verzögerte sich das Vorhaben erheblich. Der Regionalverband bemängelte, dass sich das Gebiet innerhalb eines regionalen Grünzuges befände. Nach zahlreichen Gesprächen war er bereit, einen Teil des Grünzuges weiter westlich zu verlegen. Auch mit dem Nachbarschaftsverband wurde eine Einigung bezgl. des Flächennutzungsplanes erzielt.

Weitere Probleme gab es bei der Zuteilung der Grundstücke im Flurbereinigungsverfahren, da in der vorläufigen Anordnung einige Eigentümer vom bebaubaren in den durch den regionalen Grünzug nicht bebaubaren Teil des Plangebiets gelegt wurden.

Letztlich konnte das durch vollständige Überarbeitung des Bebauungsplansvorentwurfes gelöst werden, so dass auch illegal errichtete Hütten weitestgehend planungsrechtlich über Baufenster erfasst werden und damit erhalten bleiben. Die Stadt hat mit den Eigentümern Verträge abgeschlossen, die individuelle Vereinbarungen zu Abbruchfristen oder Duldungen von bestehender Bebauung enthalten.

Auf Anregung des Ortschaftsrats Spöck wurde ein maximales Gebäudevolumen von 400 cbm für das Hauptgebäude beschlossen, da das Gebiet neben der privaten Tierhaltung auch der Unterstellung von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen dienen soll.

Die Besitzeinweisung im Flurbereinigungsverfahren soll bis Oktober 2014 stattfinden.

Der Spöcker Ortsvorsteher Beimel begrüßte in der Gemeinderatssitzung im März ausdrücklich das gute Ergebnis nach 16 Jahren Planung und stimmte dem Bebauungsplan zu. Die Fraktion der Grünen freute sich über Ordnung bei den illegal errichteten Hütten und bat darum, darauf zu achten, dass kein Partygelände entsteht. Die CDU-Fraktion sprach ausdrücklich den privaten Pferdehaltern ihren Dank aus, da es ohne sie kaum noch Wiesen in Stutensee geben würden, sondern nur industrielle Landwirtschaft. Außerdem lobte sie die sehr guten Ausgleichsmaßnahmen, insbesondere für Rebhühner. Die SPD legte Wert auf eine angemessen Übergangsfrist für bestehende Hütten.

Der Gemeinderat stimmte dem Bebauungsplan einstimmig zu und beschloss, die zweite Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen.

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