ABC-Abwehrbataillon übt den Ernstfall in Stutensee

Einsatzbereit zur Dekontamination

Beitragsbild: Thomas Riedel

Von Thomas Riedel | 18.05.2016 17:04 | Keine Kommentare

Für drei Tage ist die 4. Kompanie des ABC-Abwehrbataillon 750 Baden in Stutensee im Übungseinsatz. Die Soldaten hatten nach ihren Auslandseinsätzen in Afghanistan und im Kosovo neue Aufträge definiert bekommen und müssen sich hierfür permanent ausbilden. Als weltweit anerkannte und eingesetzte Spezialisten in der ABC-Abwehr und nach einer erfolgten Umgliederung der Bundeswehrverbände werden sie unter anderem schwerpunktmäßig die Wasseraufbereitung und die Dekontamination von Fahrzeugen, Geräten und Personen üben. Die Stafforter Patenkompanie ist mit ihrem neuen Aufgabenspektrum als „leichte“ ABC-Abwehrkompanie eine einmalige Besonderheit.

In 72 Stunden weltweit einsatzbereit

Sie muss mit einer Teileinheit in der Lage sein, innerhalb von 72 Stunden auf jedem Punkt der Erde einsatzbereit zu sein, um in Notlagen zu unterstützen. Laut Oberstleutnant Andreas Winter ist die leichte Kompanie samt Ausrüstung auch mittels Hubschrauber und Flugzeugen zu transportieren und  daher weltweit einsetzbar. Die Wasseraufbereitungsanlage bereitet 1600 Liter Wasser pro Stunde als sauberes Trinkwasser nach deutschem Standard auf. Neben der Wasseraufbereitungsanlage steht das Water Packing System. Hier werden 300 – 400 Liter pro Stunde in Beutel verpackt und zur weiteren Verteilung ausgegeben. Aufgebaut ist die große Aufbereitungsstation innerhalb von vier Stunden, berichtet Kompanie-Chef Major Sebastian Studier. Trinkwasser gibt es nach dem Aufbau innerhalb von 24 Stunden, so Studier weiter.

Im Terrorlabor bastelt man an einer schmutziger Bombe

Im Stafforter Wald erkunden zeitgleich mehrere Trupps ein im Wald gelegenes Terrorlabor. Nach Sicherung der Waldhütte durch das Spreng- und Räumkommando wird eine Raumskizze angefertigt, welche an den ABC-Erkundungstrupp weitergleitet wird. Dann geht es schnell. Die Trupps nähern sich dem Gebäude, orten Gefahrenquellen, analysieren, messen und nehmen Proben für das Labor.

Danach geht es für Personal und Gerätschaft zum Dekontaminationsplatz, der am Bauhof in Blankenloch aufgebaut wurde. Hier werden Mensch und Maschine von gefährlichen Schadstoffen befreit. Stafforts Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt ist stolz auf die Patenschaft, die die Kompanie mit dem Stadtteil verbindet. War er doch selbst als Fallschirmjäger jahrelang als Berufssoldat aktiv. Die Übung findet noch bis zum 19 Mai statt.

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