Entwurf für neues Stutenseebad steht

Außenansicht

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Von Martin Strohal | 21.07.2015 21:50 | 4 Kommentare

Lageplan neues Stutenseebad

Lageplan neues Stutenseebad

Am Ende drehte sich die Diskussion im Gemeinderat darum, ob das neue Stutenseebad eine Dachbegrünung bekommen soll oder nicht. So sehr waren die Stadträte darum bemüht, die Kosten in Grenzen zu halten, ohne jedoch an der Attraktivität für die Besucher zu sparen. Das Ergebnis war, dass auf eine extensive Dachbegrünung verzichtet wird, was eine einfachere Dachstatik ermöglicht (Einsparung ca. 120.000 EUR netto). Acht Stadträte stimmten gegen diese Einsparung. Außerdem soll die Fassade mit einer Stahlblechfassade verkleidet werden, was ebenfalls kostengünstiger als andere Varianten und trotzdem langlebig ist. Gegen diese Einsparung stimmten fünf Stadträte.

Wie man an diesen Punkten sieht, herrschte ansonsten große Einigkeit im Gremium. Die anwesenden Planer stellten ihre Entwürfe mit vielen Grafiken und einer eindrucksvollen Videosimulation vor, was auf Begeisterung stieß.

Wie bereits berichtet, soll das neue Hallenbad auf dem Blankenlocher Festplatz neben den Sporthallen errichtet werden. Um keine zu großen Probleme mit dem Grundwasser zu bekommen, wird das Erdgeschoss etwas erhöht liegen. Mehrere Stufen und eine Rampe führen zum Eingang. Der Eingangsbereich bietet über eine große Glasscheibe direkten Einblick in die Schwimmhalle und enthält außerdem einen verglasten Kassenbereich sowie eingebaute Ticket- und Getränkeautomaten.

Außenansicht

Außenansicht

Auf Wunsch der Stadtverwaltung und des Gemeinderats wurde der ursprüngliche Entwurf um einen Mehrzweckraum (z.B. für Theorieunterricht) erweitert, der von der Schwimmhalle und vom Eingangsbereich erreichbar ist. Der Umkleidebereich enthält Umkleiden für Behinderte und Familien als auch Sammelumkleiden für Vereine und Schulen. Dieser Bereich wird von Tageslicht erreicht.

Das Schwimmerbecken ist 25 Meter lang und im Vergleich zum jetzigen Bad um eine Bahn reduziert. Das Nichtschwimmerbecken soll eine Rutsche und Massagedüsen bekommen. Außerdem ist ein kleines Becken für Babys vorgesehen.

Außenansicht

Außenansicht

Die Decken werden aus Holzlamellen bestehen und Oberlichter enthalten. Das Bad wird dem aktuellen Stand der Technik entsprechen inklusive Dreifachisolierverglasung, Wasseraufbereitung usw. Strom und Wärme werden von einem Blockheizkraftwerk aus der Sporthalle kommen, was den Experten zufolge die optimale Lösung, auch im Vergleich zu Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen ist.

Die Kosten belaufen sich nach aktueller Planung auf ca. 9,9 Mio. EUR netto. Die Planer empfehlen, 5% (also 500.000 EUR) für Risiken zurückzustellen. Das könnten Kampfmittel oder Schadstoffe im Baugebiet, Risiken bei der Gründung (z.B. Starkregen während des Aushubs) o.ä. sein.

Trotz der Risikorücklage äußerten sich einige Stadträte kritisch, ob die Kosten einzuhalten seien. Am Ende zeigten sich jedoch alle einverstanden mit der Entwurfsplanung. Die Planer beschäftigen sich nun mit der Genehmigungsplanung, um im August den Bauantrag einreichen zu können. Die Baugenehmigung wird für Ende des Jahres erwartet. Nach Ausschreibung der einzelnen Arbeiten könnte im Juli 2016 Baubeginn sein. Mit Fertigstellung wird nach aktuellem Stand im Mai/Juni 2018 gerechnet.

forum Kommentare

Ich versteh nicht,wieso kein Außenbecken geplant wird…Grad im Sommer würde das den Umsatz doch deutlich steigern…

Ich versteh nicht,wieso kein Außenbecken geplant wird…Grad im Sommer würde das den Umsatz doch deutlich steigern…

Darius

Zwei Punkte fallen negativ auf. 1. Keine noch so kleine Liegewiese. Wer, außer den Schwimmvereinen oder Schulen soll da im Sommer hingehen? 2. 5 Bahnen sind schon nicht viel. Aber 4? Wäre es so viel teurer gekommen, eine weitere Bahn vorzusehen? Dann könnte man auch mal eine Bahn schwimmen, wenn mehr als 5 Personen im Wasser sind.
Hat man andere Gemeinden mit Hallenbädern ohne Liegewiesen oder schmalen Becken nach ihren Erfahrungen befragt? Oder hat man nur den schönen Skizzen und Videos der Planer geglaubt?

Das neue Hallenbad wurde ganz bewusst nicht als Spaß-/Freizeitbad konzipiert, sondern primär als Schwimmbad für Schulen und Vereine. Es soll aber auch die Möglichkeit geben, dass die Bevölkerung das Bad in der Freizeit nutzt (wie bisher auch). Für diesen Grundbedarf reicht das jetzt geplante Hallenbad auch aus und der Planer hat diese Wünsche der Stadt sinnvoll angeordnet.

Zu den Wünschen der Stadt gehört auch der Verzicht auf die fünfte Bahn. Mit der fünften Bahn wäre das ganze Bauvorhaben deutlich teurer geworden … ich muss aber gestehen, dass ich den Betrag nicht mehr im Kopf habe. Aber es waren nicht “nur” ein paar hunderttausend Euro, sondern deutlich mehr.

Warum kein Außenbecken? Auch das wurde im Gemeinderat diskutiert, aber aus Kostengründen verworfen … außerdem wäre es vom Platz her sehr eng geworden. Auch wenn ein Außenbecken im Sommer gut ausgelastet wäre, so spielt der Umsatz durch “öffentliche Badegäste” bei den Gesamtkosten so eines Bades eher eine untergeordnete Rolle … die Eintrittsgelder decken allenfalls variable Kosten (die Kosten des Bademeisters während der freien Öffnungszeiten usw).

Und trotz der hohen Kosten ist so ein Schwimmbad wichtig, um insbesondere den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit zu geben wohnortnah schwimmen und tauchen zu lernen.

Eine kleine Liegewiese wird es übrigens geben … wenn diese gut angenommen wird besteht evtl. die Möglichkeit diese nachträglich noch etwas zu erweitern. Das muss man sehen, wenn es so weit ist.