Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) plant, die ärztliche Bereitschaftspraxis in Blankenloch zum 30. November zu schließen. Eine entsprechende Kündigung der Räumlichkeiten in der Gymnasiumstraße 2a ist bereits bei der Stadtverwaltung eingegangen.
Bereits im Frühjahr 2013 war eine Schließung geplant gewesen. Durch mehrere Gespräche konnte dies damals noch verhindert werden. Jetzt fordert die Stadtverwaltung die KVBW auf, Zahlen zur Inanspruchnahme der Praxis und Vergleichswerte vorzulegen. Außerdem wurde eine Anpassung des Mietzinses angeboten, um die Wirtschaftlichkeit für die KVBW zu verbessern. Landrat und Landtagsabgeordnete waren eingebunden, belastbare Zahlen wurden bislang jedoch nicht vorgelegt.
Notfallpraxen sollen die hausärztliche Versorgung außerhalb der regulären Sprechzeiten gewährleisten. Sie sind nicht Bestandteil der Notfallrettung.
Mit Schließung der Notfallpraxis, wovon aktuell auszugehen ist, geht eine Verschlechterung der hausärztlichen Versorgung in Stutensee und den Nachbargemeinden einher. Patienten müssen künftig entweder die Notfallpraxen in Bruchsal (derzeit noch Zollhallenstraße) oder in Karlsruhe (St. Vincentius-Klinik) nutzen. In Kliniken nutzen die Bereitschaftsärzte eigene Räumlichkeiten; sie sind nicht Teil der Notaufnahme. Für immobile Patienten besteht die Möglichkeit, den zentralen Fahrdienst in Karlsruhe mit derzeit drei Ärzten in Anspruch zu nehmen.
Stadt und Gemeinderat fordern die KVBW auf, ihre Entscheidung zu revidieren, erwarten aber zumindest, dass die Schließung erst nach dem Umzug der Bereitschaftspraxis Bruchsal an die Fürst-Stirum-Klinik erfolgen darf (der Zeitpunkt dafür ist noch unbekannt) und die Bevölkerung darüber umfassend informiert werden muss. Insbesondere soll die Öffentlichkeitsarbeit für die Nummer 116 117 verstärkt werden, die bei der zentralen Rettungsleitstelle aufgeschaltet ist. Dort kann dann entschieden werden, ob ein Bereitschaftsarzt ausreicht oder ob ein Notarzt erforderlich ist.
Es wird davon ausgegangen, die Räumlichkeiten in Blankenloch wieder rasch einer Nutzung zuführen zu können.
Ziel eines Bundesgesetzes zu Stärkung der Krankenkassen ist es, Bereitschaftspraxen nur noch an Kliniken anzusiedeln, um Diagnosegeräte gemeinsam nutzen zu können. Am jetzigen Standort in Blankenloch sei außer Blutbild und EKG nicht viel möglich.
forum Kommentare
“Am jetzigen Standort sei nicht viel möglich” sorry wenn ich das lese, bekomme ich Fusspilz! Wer auch immer diesen Schwachsinn von sich gegeben hat, war noch die in dieser Praxis bzw. in anderen der Region! By the Way: Die Ausstattung ist überall KVBW-Gleich…
Ich muss zugeben, ich war noch nie dort. Wenn es bei uns jemanden am Wochenende / an Feiertagen erwischt hat, dann immer die Kinder…
Soll heiÃen, diagnostische Geräte wie Röntgen, Ultraschall o.ä. stehen nicht zur Verfügung. Bei einer Ansiedlung bei Kliniken könnten diese mitgenutzt werden. In ganz Stuttgart gebe es nur 1 Bereitschaftspraxis.
Maria: Bis Dato wäre doch die Notfallpraxis Blankenloch perfekt, da werden sogar Kinder behandelt! :-)
Wir waren schon öfter dort manchmal wurden wir in die Klinik geschickt manchmal hat aber auch ein Rezept ausgereicht…. Warum das zugemacht werden muss. …versteh ich nicht
Schon klar, dass in Blankenloch nicht geröntgt werden kann! Aber: Meist muss es auch garnicht geschehen! Zumal der ÃND eine “Hausarzt-Vertretung” ist und dieser wird auch kein Röntgengerät in seiner Praxis stehen haben! :-)
Hab schon mal ein paar Stunden da verbracht an einem der Weihnachtsfeiertage mit übler Angina ð± ich war zumindest nicht weit weg von zu Hause.
Mit den Kids geh ich immer zur Kindernotfallpraxis
Wir sind die Vertretung des Hausarztes am Wochenende und den Feiertagen. Bei Notfällen machen wir auch nichts anderes als der Hausarzt. Wir verweisen den Patienten an ein Krankenhaus. Wer möchte den Ãrztlichen Bereitschaftsdienst zu einem zweiten Krankenhaus machen? Das ist doch nicht der Sinn (siehe Einleitung). Wie Sarah bereits erwähnt hatte ist die Ausstattung in allen Notfallpraxen gleich. Also ist die Argumentation schon einmal grundlegend falsch. Die SchlieÃung wurde beschlossen und dazu bedarf es keines Grundes. Es ist einfach so. Uns Mitarbeitern hat man suggeriert, dass die geringen Fallzahlen ein Grund sein sollten. Also haben wir jetzt schon zwei Gründe für das WARUM. Aber keiner ist stichhaltig….. Es ist halt einfach so.
Als Stutenseer Bürger bekomme ich das Grauen, wie mit uns umgegangen wird. Als Mitarbeiter tut es mir leid und man ist enttäuscht und frustriert……..
ich finde es auch sehr schade..die Anlaufstelle hat einem doch irgendwie eine gewisse Sicherheit gegeben…
Stutenseer sind wohl einfach nicht “krank genug”