Geocaching – “Störung der Natur”

Beitragsbild: Tyler Olson/Fotolia.com

Von Martin Strohal | 24.02.2016 21:41 | 8 Kommentare

In seinem neuesten Programm “Familie & so…” für Frühjahr und Sommer 2016 bewirbt das Familienbüro Geocaching als moderne Schnitzeljagd sowie als gemeinsames Abenteuer für Groß und Klein. Eine solche Veranstaltung findet am 25. Juni 2016 unter Leitung einer Diplom-Sozialpädagoging statt. “Beim Geocaching lässt sich der gemeinsame Sonntagsspaziergang mit einer spannenden Schatzsuche verbinden, die Kindern und Erwachsenen und sicher auch den Großeltern großen Spaß macht”, so das Familienbüro.

Bei Stadtrat Thomas Hornung (CDU) stößt das auf keine große Begeisterung. In der jüngsten Gemeinderatssitzung betonte er, dass er Geocaching an sich ablehne und erst recht als städtische Veranstaltung. Geocacher würden querfeldein laufen, brütende Vögel stören und Wild aufscheuchen, das dann womöglich auf die Straße liefe und Verkehrsunfälle verursache. Es handele sich um eine “Unart und eine Unsitte”. Oberbürgermeister Klaus Demal versprach, dieses Thema beim Familienbüro anzusprechen.

Beim Geocaching sind die Teilnehmer mit einem GPS-Gerät unterwegs, um Verstecke aufzuspüren, deren Koordinaten im Internet aufgeführt werden. In der Regel handelt es sich bei dem zu findenden Cache um einen wasserdichten Behälter, in dem sich ein Logbuch befindet. Jeder, der dieses Versteck findet, kann sich in das Buch eintragen.

forum Kommentare

wir können gerne mal einen workshop “geocaching im einklang mit natur und mensch” organisieren…

Ah ha, die bösen Geocacher also. Es gibt Richtlinien an die sich 99 Prozent aller Cacher halten, es gibt überall Leute, die sich nicht an Regeln halten. Die Richtlinien werden bei so einer Veranstaltung sicher vermittelt.
Wie heißt es doch so schön, wenn man keine Ahnung hat 😡 schön mal alle über einen Kamm scheren, das ist so ein schönes und spannendes Hobby an der Natur Tobias Hanrath Sandra Hanrath

Ich habe selten einen größeren Mist gehört wie diese Aussage von Herr Hornung. Es wäre auch für Politiker besser sich erst zu informieren bevor ich pauschal verurteile. Aber pauschale Verurteilungen sind zur Zeit ja grad in Mode.

moment, mal locker bleiben. natürlich halten sich nicht alle menschen, die sich für geocaching interessieren an die groundspeak-grundsätze. andererseits gibt es genügend geocacherInnen, die natur und umwelt respektieren. daher mein vorschlag: erst MITEINANDER sprechen, bevor alle durchdrehen und dann einen workshop organisieren “geocaching im einklang mit mensch und natur”. denn ganz sicher können auch nicht alle geocacherInnen immer gleich erkennen, wo sie wenig sichtbare, aber nachhaltige schäden verursachen…

Da fällt einem echt nichts mehr ein!!! Da geht man mir den Kinder raus und bringt ihnen mal was sinnvolles bei und dann so ne Aussage! Der Hammer!!! Also alle wieder vor die Glotze oder Konsole und ja nicht in die Natur! Man liest ja täglich von Unfällen die durch aufgeschäuchtes Wild von Geocacher verursacht wurden! Habt ihr denn keine wichtigeren Themen??? Wo anderst wird an Personal gespart wenn keine Arbeit da ist!

Da sieht man mal wie weit weg Stadtrat Thomas Hornung vom wahren Leben ist, wenn er Geocaching als “Unart und eine Unsitte” hinstellt. Solch eine Beschreibung passt gut zu Dingen wie:
– Besprühen von Hauswänden
– Kaugummi auf dem Fußweg
– Müll achtlos in die Umwelt schmeißen
– Unnötig Lärm zu Ruhezeiten verursachen

Aber niemals passt dies zu Geocaching! Treffender ist der Satz aus der Broschüre: beim Geocaching lässt sich der gemeinsame Sonntagsspaziergang mit einer spannenden Schatzsuche verbinden, die Kindern und Erwachsenen und sicher auch den Großeltern großen Spaß macht. Das ist die Realität. Querfeldein sind Kinder und Jugendliche schon seit Jahrzehnten laufen und werden es auch in Zukunft tun. Heute sicherlich in einem noch geringerem Ausmaß als früher, als es noch keine digitale Unterhaltung gab.

Herr Hornung, das können Sie so nicht stehen lassen!

Lieber Herr Hornung,
hiermit lade ich Sie zu einer Geocaching Runde ein. Melden Sie sich einfach auf diesen Kommentar und dann suche ich eine nette Runde für uns raus. Wenn die Witterung wieder gut ist geht es los. Und versprochen: Ganz ohne “Randale im Wald”. Ach ja – wenn Ihnen das zu direkt ist… Dann machen Sie doch mal die Tour am 25. Juni mit. Wird sicherlich genau so eine *unsittige randale Veranstaltung*

Und der letzte Punkt: Es gibt mehr als genug Geocaching Touren bei denen man nicht ein einziges mal querfeldein laufen muss, sondern immer schön auf dem Weg bleibt und direkt am Wegesrand den Cache findet…

“””Unart, Unsitte””” hin oder her, so könnte man auch über Jogger, Walker, Mountainbiker u.ä. “Trendsportartler” herziehen (best. hätten es einige verdient). Ganz zu schweigen von Eltern, die hin und wieder mit nicht angeketteten Kindern durch den Wald streifen und dabei auch noch befestigte Wege verlassen – geht gar nicht!!! Klar, die gibt’s mittlerweile genauso selten wie Parkuhren, Kaugummiautomaten oder Wählscheibentelefone – leider, leider. Also: alle ‘raus aus dem Wald, die keinen Jagdschein haben oder für den Forst arbeiten!! Alle vor die Konsole oder in ‘nen Vogelpark/Zoo und inhaftierte Piepmätze angucken… Das muss für’s NaturVERSTÄNDNIS reichen, woher dann der -SCHUTZ kommen soll, wird der Herr Stadtrat in seiner unermesslichen Weisheit sicherlich auch zu klären wissen.

Willi

Meine lieben Mitmenschen… regt euch doch bitte nicht so übertrieben auf über eine Äußerung, die erstens von vermutlich keinem der Kommentatoren im vollständigen Kontext aufgenommen und verstanden wurde (inkl. meiner selbst) und zweitens bestimmt nicht so gemeint war, dass das Geocaching die Natur zerstört.

Es dreht sich doch allein darum, dass durch das “Geocachen” nicht nur Vorteile zum Zwecke der Bildung entstehen sondern auch Nachteile zu Lasten des jeweiligen Gebietes in denen “Geogecacht” wird. Ich schließe nun mal aus, dass man mutwillig iwelche Nester oder Pflanzen zerstört wenn man diesem Hobby nachgeht, doch es bleibt nun mal nicht aus, dass etwas kaputtgeht und ein Eingriff in die Pflanzen- und Tierwelt darstellt. Wenn alle paar Tage irgeneinde Gruppe durch die Sträucher zieht und dort Vögel brüten wollen und regelmäßig gestört werden, dann überlegen die es sich bestimmt zweimal ihr Nest dort aufzuschlagen. Und genau das meinte Herr Hornung bestimmt. Nicht das mutwillige sondern das unwissentliche schaden der Umwelt.

Reicht es denn nicht mehr aus mit den Kindern einen einfachen Waldspaziergang zu machen und die Umwelt bewusst wahrzunehmen, ohne alle paar Sekunden auf das GPS-Gerät zu schauen? In Friedrichstal gibt es z. B. einen Waldlehrpfad, bei dem man noch ganz altmodisch auf Tafeln wissenswertes über Wald und Tier lernen kann.

Hier so überreagieren ist meines Erachtens einfach nur daneben. Wenn man so erzürnt darüber ist, dann sagt es Herrn Hornung doch direkt per Telefon oder Mail und nicht über diese Plattform.