Michaeliskindergarten komplett gesperrt

Michaeliskindergarten Blankenloch

Beitragsbild: Stadt Stutensee

Von Martin Strohal | 06.09.2024 16:50 | 1 Kommentar

Nachdem Schimmelbefall zunächst zur Schließung des Erdgeschosses des Michaeliskindergartens in Blankenloch geführt hat, sperrt die Stadtverwaltung nun das ganze Gebäude. Die Kinder sollten vor gesundheitlichen Gefahren geschützt werden, so die Begründung.

Im Erdgeschoss der Einrichtung waren wie berichtet sogenannte Abklatschproben erhoben worden. Die Ergebnisse liegen der Stadtverwaltung mittlerweile vor, wie diese mitteilt. Diese ließen noch keinen zuverlässigen Rückschluss auf die Ursache und die Ausbreitung der Belastung zu, die nach Wasserschaden und Schimmelbefall in der Luft gemessen worden war.

Deshalb habe die Stadtverwaltung gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde als Trägerin der Einrichtung beschlossen, das Gebäude bis auf Weiteres nicht mehr zu nutzen. “Mit Hochdruck” werde nach einer kurzfristigen Ausweich-Lösung gesucht.

Das vorsorgliche Schließen der Räume auch im Obergeschoss sei ein Fazit aus der Videokonferenz mit Gutachtern, die die Stadt Stutensee am Donnerstag kurzfristig einberufen hatte. Zunächst müsse geklärt werden, wo die Feuchtigkeit im Gebäude außerdem auftrete und wo der Schimmelquelle zu Leibe gerückt werden könne.

“Gemeinsam bitten wir um Verständnis, dass wir am Prinzip des vorbeugenden Gesundheitsschutzes festhalten”, so Baubürgermeisterin Tamara Schönhaar. Pfarrer Jörg Seiter ergänzt: “Danke an alle, die mit im Boot sind, um für die Kinder und deren Eltern schnellstmöglich eine tragfähige Lösung zu bieten!”

Beim Elternabend des Kindergartens im September wollen Schönhaar und Eva Böker, Leiterin des Amtes für Bildung, Kultur und Soziales in der Stadtverwaltunug, auch im direkten Kontakt mit den Eltern die Vorgehensweise besprechen und Hintergründe erläutern. “Wir planen aktuell eine Interimslösung mit Containern für die gesamte Einrichtung, weil wir nicht sichergehen können, dass eine kurzfristige Rückkehr in die Räumlichkeiten möglich ist”, so Schönhaar.

Der Wasserschaden war im Mai aufgetreten. Die betroffenen Räume seien getrocknet worden, was aufgrund der Sandsteinwände sehr zeitintensiv gewesen sei. Das Flachdach über den Räumen sei abgedichtet und dann vorsorglich saniert worden, um weiteren ungesteuerten Wasserzulauf und -austritt zu vermeiden.

Zur Suche nach Ursache und Quelle der aufgetretenen Schimmelpilze seien Messungen der Raumluft und Abklatschproben durchgeführt worden. “Die Raumluft-Messung ergab einen Wert, der weitere Schritte zum Präzisieren von Ursache und Quelle erforderlich erscheinen ließ”, so die Stadtverwaltung. Das Erstellen der Schimmelpilzkulturen und die urlaubszeitbedingte Verfügbarkeit der Fachfirmen, habe zu dem bisherigen zeitlichen Verlauf geführt.

Die Sanierung des Flachdaches hat laut Stadtverwaltung 25.000 Euro gekostet, die Messungen und Erprobungen bislang 10.000 Euro. Die Kosten muss die Stadt aus dem laufenden Etat für Bauunterhalt tragen, da eine Versicherung in solchen Fällen nicht einspringe.

forum Kommentare

Ollijay

In allen Stadtteilen fehlen Kita Plätze. Warum immer nur Interimslösungen? Kauf der Container stark angeraten
In Friedrichstal reicht der geplante Waldkindergarten nicht aus. In Blankenloch fehlen Plätze, in Spöck auch. Eigentlich überall, wo große Wohngebiete erschlossen werden. Durch das Gebiet an der Schule, Michaelisquartier, Concordia, auf dem Gelände der alten Gärtnerei etc… In Blankenloch werden locker 2-3 neue Kita-Gruppen zusätzlich benötigt.