Friedrichstal und Spöck sind sich spinnefeind? Woher kommt dieser Mythos? Was sind die Gründe dafür, und wie ist Friedrichstal in früheren Jahrhunderten mit seinen anderen Nachbarn zurecht gekommen? Im achten und vorerst letzten Teil unserer Videoreihe “Friedrichstal erzählt” gehen wir diesen Fragen nach.
Schon zur Zeit der Gründung Friedrichstals war die Spöcker Bevölkerung nicht begeistert von den Neuankömmlingen, bekamen diese doch für ihre Dorfgründung eine Fläche zugeteilt, die die Spöcker für Eichelmast ihrer Schweine im Hardtwald nutzten. Zwar war die Spöcker zur damaligen Zeit aufgrund der Kriege stark dezimiert und hatten gar nicht die Möglichkeit, alle Flächen zu bewirtschaften. Dennoch waren sie nicht erfreut, das der Markgraf ihnen Land wegnahm.
So kam es schon kurz nach Gründung des Dorfs zu Auseinandersetzungen. Verschiedene Sprachen – die Friedrichstaler sprachen Französisch – und Religionen mit unterschiedlichen Feiertagen trugen nicht zur Verständigung bei.
Die Spannungen zwischen den Dörfern ließen im Lauf der Zeit zwar nach. Es kam sogar zu Heiraten von Spöckern mit Friedrichstalern. Aber insbesondere im Sport hielt sich die Rivalität. Noch in den 1950er- und 60er-Jahren kam es zu Konflikten, wenn Spöcker für Friedrichstal spielten und auf ihre alte Heimatmannschaft trafen. Bei einem Spiel mussten die Friedrichstaler Fußballspieler direkt nach dem Spiel die Flucht ergreifen und konnten nicht einmal mehr duschen.
Mit anderen Nachbardörfern wie Staffort gab es keine Konflikte. Im Gegenteil. Dort wurde die Fortschrittlichkeit Friedrichstals in Bezug auf den Tabakanbau und die Landwirtschaft bewundert und übernommen.
Diese Folge ist nun die vorerst letzte aus unserer Reihe “Friedrichstal erzählt”. Sie können alle bisherigen Folgen auf unserem YouTube-Kanal erneut ansehen. Wir arbeiten zudem daran, eine DVD mit allen acht Folgen zu produzieren. Wenn alles gut läuft, können Sie diese auf dem diesjährigen Friedrichstaler Weihnachtsmarkt am Stand des TV Friedrichstal für 10 Euro erwerben.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei allen bedanken, die uns bei dieser Produktion unterstützt haben. Sollten Sie andere wichtige oder interessante Aspekte aus der Friedrichstaler Geschichte in den Videos vermissen, schreiben Sie uns gerne (redaktion@meinstutensee.de)! Möglicherweise reicht es für eine Fortsetzung im nächsten Jahr.
Seit Veröffentlichung der ersten Folge Anfang November haben wir viele positive Rückmeldungen zu den Videos bekommen. Auch dafür möchten wir uns bedanken! Vielleicht wollen Sie es in Betracht ziehen, unsere Arbeit finanziell zu unterstützen – entweder einmalig oder regelmäßig als Fördermitglied? Unter dem angegebenen Link finden Sie weitere Informationen dazu. Oder Sie hätten Lust, ein ähnliches Projekt für einen anderen Stutenseer Stadtteil auf die Beine zu stellen (was weder eine Ankündigung noch ein Versprechen sein soll!) – dann freuen wir uns, von Ihnen zu hören!
forum Kommentare
Tolle Video-Reihe ! Da war für mich auch viel Neues dabei. Danke !