Stolz auf das Ergebnis wie auch Erleichterung über die Fertigstellung der neuen Drais-Halle, das war ihnen allen anzumerken. Oberbürgermeisterin, Baubürgermeisterin, Ortsvorsteher und Architekt ließen gemeinsam mit geladenen Gästen den Bauprozess Revue passieren. Zwei Jahre nach Grundsteinlegung wurde das neue Gebäude nun seiner Bestimmung übergeben. Es soll künftig ganz Stutensee zur Verfügung stehen. Sowohl Bauzeit als auch Kosten wurden überschritten.
Es sei ein “Wahnsinnsprojekt” gewesen, das die Stadtverwaltung sehr lange und intensiv beschäftigt habe, so Baubürgermeisterin Tamara Schönhaar in ihrer Begrüßung. Insbesondere der organisatorische Aufwand aufgrund der Förderung durch den Bund sei nicht zu unterschätzen gewesen, ergänzte Oberbürgermeisterin Petra Becker. Ohne Zuschüsse von Land und Bund hätte das Bauvorhaben nicht umgesetzt werden können.
9,8 Millionen Euro hat die Halle am Ende gekostet, 2,4 Millionen hat der Bund beigesteuert. Dafür ist eine Halle entstanden, die vormittags dem Schulsport, mittags der Betreuung der Schulkinder und der Mittagsverpflegung dient. Nachmittags und abends sollen Sport, Kultur und Begegnung ihren Platz in der Drais-Halle finden.
Eine Bühne mit moderner Technik, zwei separate Räume für Sitzungen, eine große Küche und eine Sporthalle mit einer Fläche von 15 mal 27 Metern, die bei Veranstaltungen Platz für 450 Personen bietet, sollen das ermöglichen. Auch die Ortsgruppe Staffort des Deutschen Roten Kreuzes ist in dem Gebäude untergebracht.
Die Halle ist barrierefrei und erfüllt die Kriterien für nachhaltiges Bauen. Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage installiert.
Die neue Drais-Halle ersetzt die alte Mehrzweckhalle, die in den 1970er-Jahren geplant und noch vor der Gründung Stutensees eingeweiht worden war. Diese sei nicht mehr zeitgemäß gewesen, so Ortsvorsteher Adalbert Scherer, auch was energetische und Brandschutzaspekte anbelangt.
Der Bau der neuen Halle hat insgesamt drei Stafforter Ortsvorsteher beschäftigt: Ludwig-Wilhelm Heidt war eine starke treibende Kraft, um den Neubau in die Wege zu leiten. Nach seinem Tod übernahm Melitta Bernauer die Rolle. Ende vergangenen Jahres wurde Scherer gewählt.
Heute sei ein solcher Neubau aufgrund der Haushaltslage nicht mehr möglich, so Oberbürgermeisterin Becker. Die Investition habe sich aber gelohnt. Die Halle sei nicht nur für Staffort, sondern für ganz Stutensee bestimmt und würde sich gut neben Blankenlocher Festhalle, Spöcker Spechaahalle und Friedrichstaler Sängerhalle in den Hallenbestand der Stadt einfügen.
Während bei einer ersten Sanierungsstudie 2014 noch von Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro ausgegangen worden war, lag eine Machbarkeitsstudie 2016 schon bei etwa 5 Millionen Euro. Beim Baubeschluss 2021 wurde mit etwa 7 Millionen Euro gerechnet. Dass es am Ende 9,8 Millionen geworden sind und sich die Fertigstellung verzögert habe, habe mit der Corona-Zeit, dem Ukrainekrieg und der damit verbundenen Materialknappheit und Kostensteigerung zu tun, so Christoph Dietz vom zuständigen Architektur- und Planungsbüro Kubus360. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei jedoch immer konstruktiv gewesen, das Miteinander habe maßgeblich zum Erfolg beigetragen.
Die beiden Pfarrer der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, Jörg Seiter und Jens Maierhof, segneten das Gebäude. Umrahmt wurde die Einweihungsveranstaltung durch einen musikalischen Auftritt der Kinder der Draisgrundschule sowie der Gardetanzgruppe der Faschingsfreunde “Mit Schmagges”.
Den Bauverlauf können Sie in unserer Fotogalerie nachvollziehen.
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