Ein Jahr gibt es ihn inzwischen schon, den neuen Handballverein Stutensee. Hervorgegangen ist er aus dem SV Blankenloch Handball und den Handballabteilungen des TV Friedrichstal und des TV Spöck. Ein Gespräch mit den beiden Vorsitzenden Mareike Hartung und Philippe Gramm.
“Der Handballbetrieb ist wahnsinnig teuer”, erklärt Mareike Hartung, 1. Vorsitzende des Vereins. Das habe schon länger zu Problemen mit den Turnvereinen in Friedrichstal und Spöck geführt. Ein Kind das turnt, koste den Verein nur einen Bruchteil eines Handballkindes. Mareike Hartung und ihr Mann Patrick haben deshalb den Blankenlocher Handballverein kontaktiert, um Möglichkeiten auszuloten. Alle kannten sich durch den gemeinsamen Spielbetrieb in der Spielgemeinschaft Stutensee-Weingarten.
Nun stellte sich die Frage, ob ein komplett neuer Verein gegründet oder auf den SV Blankenloch Handball aufgebaut werden sollte. Um das Organisatorische zu vereinfachen, wurde der bestehende Blankenlocher Verein umbenannt in Handballverein Stutensee und die Mitglieder aus Friedrichstal und Spöck aufgenommen. “Dadurch sind aus drei Stammvereinen einer geworden”, so der 2. Vorsitzende Philippe Gramm. Die Spielgemeinschaft mit dem TSV Weingarten bestehe weiterhin.
Der Verein hat zwanzig Mannschaften und nutzt eine Reihe von Sporthallen in ganz Stutensee, das müsse alles organisiert werden. In Friedrichstal gebe es viele Kinder, die Handball spielen, in Blankenloch eine Mini-Mannschaft. In Spöck solle “etwas aufgebaut werden”, und auch Staffort hätten die Vereinsverantwortlichen im Blick. “Das müssen wir Schritt für Schritt machen”, so Mareike Hartung.
Der Verein bietet für die Kinder das Handballspiel ab der F-Jugend, in Blankenloch wird auch Mini-Handball für noch jüngere angeboten. Bis zur D-Jugend mit zehn, elf Jahren sei das Training noch in den Stadtteilen verankert. “Ab der C-Jugend spielen die Mannschaften ortsübergreifend”, sagt Mareike Hartung.
Leider seien wenige Menschen bereit, ein Traineramt zu übernehmen. Zwei Trainings pro Woche plus Spiel am Wochenende gehören pro Mannschaft dazu. Erfreulicherweise haben sich einige Aktive aus den Herren- und Damen-Mannschaften gefunden, um die jüngeren Spieler:innen zu trainieren. Der Verein versuche auch, Jungtrainer aufzubauen. Gesucht werde “aber immer”.
220 Mitglieder hat der Verein aktuell, so Philippe Gramm. Um junge Interessierte anzusprechen, führe der Verein Grundschulaktionstage durch. Vieles gehe auch über mündliche Empfehlungen.
“Unser Hauptziel ist, dass die Kinder spielen können”, so Mareike Hartung. Kinder sollen auch nicht leistungsabhängig aussortiert werden. Meist sei die erste Mannschaft leistungsorientierter, die anderen dann auch zum Lernen und Spaßhaben. Bisher habe jedes Kind seinen Platz gefunden. Auch im “Seniorenbereich” – Herren ab 17, Damen ab 16 Jahren – werde in den zweiten Mannschaften zum Spaß gespielt.
Der Handballverein ist einer der wenigen Vereine, der in ganz Stutensee zu Hause ist und sich nicht nur auf einen Stadtteil konzentriert. “Das wird eher die Zukunft sein, dass es Vereine mit größerem Einzugsgebiet gibt”, vermutet Philippe Gramm. “So wie wir es sind.” In Spöck und Staffort fehlten aktuell noch die Bezugspunkte. Das solle aber noch kommen.
“Wir haben auch ein tolles, sehr junges Team”, hebt Mareike Hartung hervor. Alle im Vorstandsteam seien zwischen 30 und 35 Jahren alt, mit hohem Frauenanteil.
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