Von Blankenloch in die Stratosphäre

Beitragsbild: Cornel Simionescu-Gruber

Von Martin Strohal | 29.03.2025 20:15 | Keine Kommentare

Im dritten Anlauf hat es geklappt: Der Stratosphären-Ballon der Astronomie-AG des Thomas-Mann-Gymnasiums ist auf eine Höhe von über 38 Kilometern gestiegen und konnte in Bayern wieder aufgesammelt werden.

Physiklehrer Hartmut Aichert ist stolz, dass es endlich geklappt hat. Vergangene Woche waren die Wetterverhältnisse optimal, um einen neuen Wetterballon zu starten. An dem Fluggerät waren eine Kamera und Messinstrumente angebracht. Der Ballon trieb von Blankenloch aus zunächst in südwestlicher Richtung über Karlsruhe, bevor er seine Flugbahn nach Osten änderte.

Nach gut zwei Stunden Flug erreichte er seine maximale Höhe von 38 Kilometern. Dort herrsche nahezu ein Vakuum, erklärte Aichert. Das ziehe den Ballon so auseinander, dass er mit 14 Metern so hoch wie ein Einfamilienhaus werde. Dabei erreichte er eine Geschwindigkeit von 220 Kilometern pro Stunde. Das Steigen fand mit dem Platzen des Ballons ein Ende.

von links: Ronja Hammen (Astro-AG des TMG), Ralph Knopf (Radiofunkkoordinator), Bernhard Rieck, (Schulleiter des Gymnasium Dinkelsbühl), Martina Pflüger (Sekretärin Gymnasium Dinkelsbühl), Hartmut Aichert (Leiter der Astro-AG, Lehrer am TMG)

Lehrer Hartmut Aichert verfolgte den Ballon mit einigen Schülern der Astronomie-AG im Auto. Als der Landeort des Ballons absehbar war, habe er versucht, Gymnasien im Umkreis zu erreichen, um den gelandeten Ballon sicherstellen zu lassen. Der Schulleiter eines Gymnasiums in Dinkelsbühl im Kreis Ansbach zwischen Stuttgart und Nürnberg habe sich daraufhin mit seiner Sekretärin zum Landeort begeben und Ballon mit Messgeräten gesichert. Dieser war auf einem Feldweg aufgeschlagen.

Im September 2023 hatte der erste Versuch stattgefunden, einen Stratosphären-Ballon am Schulzentrum in Blankenloch zu starten. Damals lief der Start zwar glatt, der Ballon konnte nach der Landung jedoch nicht mehr aufgefunden werden, weil die Ortung zu ungenau war. Damit waren auch die Aufnahmen und Messwerte des Fluges verloren.

Beim zweiten Versuch einige Zeit später war der Wind zu stark gewesen, so dass ein Kabelbinder gerissen war.

Aus den Erfahrungen folgten jeweils Anpassungen für die nächsten Versuche. So wurden die Apparaturen vierfach redundant ausgelegt und die Kabelbinder verdreifacht.

Die Luftaufnahmen von Blankenloch und Karlsruhe seien großartig, schwärmte Aichert. Ebenso die Aufnahmen aus so großer Höhe, auf denen man die Erdkrümmung sehen kann.

Auch wenn das Projekt teuer gewesen sei – finanzielle Unterstützung kam beispielsweise von einem ehemaligen Schüler über den Förderverein – und auch die Organisation mit Anmeldung des Flugs beim Regierungspräsidum unter Vorlage einer Versicherungsbescheinigung aufwändig war, habe es sich gelohnt. Auch für die Schülerinnen und Schüler der Astronomie-AG, die beim Vorbereiten des Ballons sowie beim Start geholfen haben und nun zum großen Teil vor dem Abitur stehen.

Eine wichtige Erfahrung sei auf jeden Fall gewesen, nicht aufzugeben, aus den Fehlschlägen zu lernen und es erneut zu versuchen, so Aichert.

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