“Wir möchten einbezogen werden”

Abschlusspräsentation der Ergebnisse beim Jugendforum im Januar

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 06.06.2025 7:30 | 1 Kommentar

Mit dem Jugendforum im Januar hat die Jugendbeteiligung in Stutensee einen neuen Anlauf genommen. Nun gehen die jungen Leute einen Schritt weiter: Sie wollen auch in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Im Mai hat sich eine kleine Gruppe Jugendlicher dem Gemeinderat vorgestellt.

Nach dem Jugendforum im Januar habe sich eine lose Gruppe von zwölf Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren gegründet, die sich immer mittwochs abends im GrauBau treffe und dabei auch über lokalpolitische Themen spreche, berichteten drei Vertreter:innen der Gruppe im Rathaus. Aktuell laufe noch die Findungsphase. So gebe es auch noch keine Interaktion mit dem Gemeinderat.

In einer kurzen Präsentation stellten die Jugendlichen vor, was sie aktuell beschäftigt. Die Themen sind eine Mischung aus Forderungen, Ideen und eigenen Initiativen.

So wurde der konkrete Wunsch geäußert, den Radweg zwischen Staffort und Blankenloch auszubauen. Als Idee, die auch schon beim Jugendforum diskutiert wurde, brachten sie eine “Welcome-Bag” ins Gespräch, eine Tasche mit Infomaterial für Neuzugezogene. Für Erwachsene gebe es das bereits, aber nicht für junge Leute. Darin könnten auch Gutscheine von Geschäften aus allen Stadtteilen untergebracht werden, so dass es einen Anreiz gebe, ganz Stutensee zu erkunden.

Aktiv wurden die Jugendlichen auch bereits. Bei einem Frauenflohmarkt am GrauBau verkauften sie Kuchen und Getränke. Die Einnahmen wurden dem Frauenhaus in Karlsruhe gespendet. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Blankenlocher Vogelpark ist am Entstehen. “Der ist besser als gedacht”, gaben die Jugendlichen zu.

Das Anliegen der jungen Leute ist klar: “Wir möchten einbezogen werden, nicht nur Stellungnahmen abgeben!” Die Entscheidungen würden sie auch später betreffen.

Das sagt der Gemeinderat

Der Gemeinderat zeigte sich beeindruckt von der Vorstellung, zumal die Jugendlichen nicht mit einer Reihe unbezahlbarer Forderungen vorstellig wurden, sondern beim Thema Radweg sogar bereits Kosten ermittelt hatten und ansonsten Engagement für die Gesellschaft zeigten.

“Total spannend, welche Themen euch betreffen”, urteilte Tobias Walter (CDU/FDP-Fraktion). Die Forderungen unterstützte er. Es sei nun an der Stadt zu überlegen, wie man das umsetzen könne, damit es einen strukturierten Informationsfluss gebe. “Wertschätzung für die Arbeit ist wichtig!”

Sven Schiebel (Freie Wähler) bedankte sich “für’s Weiterdenken”. Er schlug den jungen Leuten vor, auch mal bei Fraktionssitzungen vorbeizuschauen. Dort seien manche, die heute im Gemeinderat sitzen, auch eingestiegen. Besonders begrüßte er den Kontakt zu den örtlichen Vereinen. Das Jugenforum sei allerdings kein guter Rahmen für Beteiligungen.

“Das Thema ist uns sehr wichtig”, betonte Zeno Berkhan (Grüne). Nun liege es an der Verwaltung, dass die Jugendlichen mitgestalten können. “Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!”

Wolfgang Sickinger (SPD) zeigte sich sehr beeindruckt über den aktuellen Stand. Der Wunsch der Jugendlichen, sich zu beteiligen, stoße bei ihm auf offene Ohren. Er riet den Jugendlichen, ihre Scheu zu überwinden, die Tagesordnung der Gemeinderatssitzungen anzuschauen und bei Interesse in die Sitzungen zu kommen und sich zu Wort zu melden. “Wir sind bereit, euch zu unterstützen!”

Kathrin Weisser (Grüne) freute sich über den frischen Wind und schlug vor, die Jugendlichen vielleicht einmal im Quartal in zu ihren Treffen in den GrauBau einzuladen.

Auch Carsten Mohrhardt (CDU/FDP) motivierte die jungen Leute, zu Sitzungen zu kommen und die Gremiumsmitglieder anzusprechen und regelmäßig nachzufragen.

Korrektur: Kathrin Weisser hat eine Einladung in den GrauBau vorgeschlagen, nicht in den Gemeinderat, wie ursprünglich geschrieben.

forum Kommentare

Nambo Eba

Wenn ich mit dem Fahrrad von Staffort nach Blankenloch fahre, überquere ich von Staffort kommen die Pfinzbrücke, fahre nach ca. 100m links auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg bis zum Schloß Stutensee, danach an den Aussiedlerhöfen vorbei zur uralten Straße von Blankenloch nach Friedrichstal und auf der dann entlang den Holzlagerplätzen bis zur Ampel bei der L559. Danach durch den Pfannenstiel in die Hauptstraße. Das sind alles durchgängig breite, asphaltierte, schön zu fahrende Wege mit wenig Autoverkehr. Was soll denn da wo und wie ausgebaut werden ?