Sanierung Altes Schulhaus ohne Alternative?

Altes Schulgebäude in Blankenloch

Beitragsbild: Stadtverwaltung Stutensee

Von Martin Strohal | 18.10.2025 18:33 | 1 Kommentar

Für schätzungsweise 1,44 Millionen Euro sollen die Pestalozzi-Schule in Blankenloch und das alte Schulgebäude brandschutzsaniert werden. Der Gemeinderat kritisiert, dass nicht grundlegend geprüft wurde, ob das alte Schulhaus überhaupt benötigt werde und ob es nicht kostengünstigere temporäre Lösungen gebe. Während die Sanierung des “H-Baus” beschlossen wurde, soll das weitere Vorgehen beim alten Schulhaus geprüft werden.

Sofortmaßnahmen zum Brandschutz an der Pestalozzi-Schule seien bereits im Gange, so die Stadtverwaltung. Für die ausstehenden Arbeiten müsse nun der Baubeschluss gefasst werden. Alle Vorhaben seien zur Aufrechterhaltung des Betriebs “unbedingt erforderlich”.

Zustimmung für Sanierung des H-Baus

Beim aktuellen Gebäude der Grundschule, dem sogenannten H-Bau, sind die Punkte im Gemeinderat unstrittig. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Austausch von Türen und den Einbau zusätzlicher Türen, die Anbindung der Rettungswege an die Außentreppe und anderes.

Bei den bisherigen Maßnahmen stellten Fachplaner sicherheitsrelevante Mängel an der Elektroanlage fest und empfahlen deren Austausch. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 300.000 Euro.

All das ging der Gemeinderat mit. Bei den Kosten für die Brandschutzsanierung des Alten Schulhauses in Höhe von etwa 640.000 Euro gab es jedoch Kritik aus dem Gremium.

Kritik an Kosten für Altes Schulhaus

Er vermisse eine grundlegende Betrachtung, so Tobias Walter (CDU/FDP-Fraktion). Bei den Kosten handele es sich nur um Brandschutzmaßnahmen, keine grundlegende Sanierung des Gebäudes. Er bezweifle, dass das unausweichlich sei. “Wir machen es uns zu einfach!” So müsse die Raumnutzung untersucht werden. Nachmittags stehe der H-Bau leer, so dass die Kernzeitbetreuung möglicherweise dort untergebracht werden könne, statt allein deswegen den Altbau zu sanieren.

Aus Kostensicht sei die zusätzlich benötigte Fluchttreppe am Altbau ein großer Punkt, so Sven Schiebel (Freie Wähler). Da es kein Konzept gebe, wie die Schule künftig aussehen soll, sollte der Erhalt der Kernzeitbetreuung mit den geringst möglichen Mitteln gesichert werden. Allein die Fluchttreppe schlage mit 500.000 Euro zu Buche. Seiner Kenntnis nach sei jedoch auch eine Zwischenlösung für zwei Jahre für weniger als die Hälfte des Betrags möglich. Mit dem Denkmalamt müsse entsprechend verhandelt werden. Das müsse vor einer Abstimmung überprüft werden.

Ob weitere Sanierungen am Alten Schulhaus erforderlich seien, beispielsweise an der Elektroinstallation, konnte auf Rückfrage von Frank Hornung (Grüne) nicht beantwortet werden.

“Es fällt schwer, so viel Geld zu investieren, ohne zu wissen, ob es ausreicht”, so Wolfgang Sickinger (SPD). Hier sei eine genauere Untersuchung nötig.

Die Betriebserlaubnis der Kernzeitbetreuung stehe auf der Kippe, wenn die Vorlage komplett abgelehnt werde, warnte Oberbürgermeisterin Petra Becker.

Aus allen Fraktionen kam der Wunsch, die Abstimmung aufzuteilen und die Verlegung der Kernzeit in den H-Bau zu prüfen. Zudem sei eine kostengünstigere Zwischenlösung für die Feuertreppe zu untersuchen.

Diesen Punkten stimmte das Gremium einstimmig zu.

forum Kommentare

maction

Es lebe die Zwischenlösung!
Scheinbar fehlt in Stutensee die Fähigkeit langfristig, tragfähige Lösung zeitgerecht auf den Weg zu bringen.