“Natur nah dran” auch in Friedrichstal

Symbolbild

Beitragsbild: NABU Baden-Württemberg

Von Martin Strohal | 22.06.2017 21:53 | Keine Kommentare

Insekten wie Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge finden in Baden-Württemberg immer weniger Lebensraum, manche Arten sind sogar vom Aussterben bedroht. Der Naturschutzbund (NABU) und das Land Baden-Württemberg haben deshalb die Aktion “Natur nah dran” gestartet. In jedem Jahr kommen zehn neue Projektgemeinden dazu, deren Kosten für die Anpflanzung von Wildstauden zur Hälfte übernommen werden bis maximal 15.000 EUR.

Stutensee hat sich bei dem Projekt beworben und ist 2017 als Projektgemeinde aufgenommen worden (wir berichteten). Im Juli startet die Umsetzung in Blankenloch und Büchig (beispielsweise am Tolnaplatz und in Büchig an der Stadtbahn). Die Stadt will dabei Erfahrungen sammeln, wie Reiner Dick, Stabstellenleiter für Umwelt in der Stadtverwaltung, dem Friedrichstaler Ortschaftsrat berichtete.

“Im ersten Jahr sieht der Boden aus wie ein Parkplatz”, warnte Dick vor zu hohen Erwartungen an schnelle Erfolge. Zuerst müsse der Boden ausgemagert werden. Es dürfe kein Unkraut den Wildstauden Konkurrenz machen. Deshalb müsse mehrmals gefräst werden. Die Pflanzung sei dann allerdings nachhaltig und bedürfe im späteren Verlauf immer weniger Pflege durch den städtischen Bauhof.

Da sich Friedrichstal ebenfalls an der Aktion beteiligen möchte, war Dick mit Unterstützung durch den freien Mitarbeiter Andreas Hauth, der die Leitung des Projekts in Stutensee übernommen hat, bei der Ortschaftsratssitzung vergangenen Mittwoch in Friedrichstal.

Nach den Erfahrungen in Blankenloch und Büchig würde die Umsetzung in den anderen Stadtteilen sukzessive im nächsten Jahr starten. Der Plan werde sich über mehrere Jahre erstrecken. Die Kosten würden über den Etat zur Pflege der Grünanlagen gedeckt werden. Als mögliche Flächen in Friedrichstal schlug Hauth die Ortseingänge vor sowie den Marktplatz rund um die Kirche an Stellen, die nicht bei Festen benötigt werden.

In der Experimentierphase wird erarbeitet, welche Samen und Stauden am besten für Stutenseer Böden geeignet sind. Anschließend werden diese auch zur Nachahmung empfohlen und evtl. als künftigen Ersatz für das derzeit laufende Baumprogramm an die Bürger abgegeben.

“Der Aufwand muss vertretbar sein”, betonte Ortsvorsteher Lutz Schönthal. Man könne dem Bauhof nicht immer mehr Aufgaben aufbürden. Prinzipiell unterstützt der Friedrichstaler Ortschaftsrat das Projekt einstimmig und wird sich in einer künftigen Sitzung Gedanken über mögliche Flächen machen.

Video des NABU Baden-Württemberg zur Vorstellung des Projekts:

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