Friedrichstal und Spöck sind sich spinnefeind? Woher kommt dieser Mythos? Was sind die Gründe dafür, und wie ist Friedrichstal in früheren Jahrhunderten mit seinen anderen Nachbarn zurecht gekommen? Im achten und vorerst letzten Teil unserer Videoreihe “Friedrichstal erzählt” gehen wir diesen Fragen nach.
Friedrichstals Keimzelle liegt rund um die Kirche am Marktplatz. Bis zum Zweiten Weltkrieg wuchs das Dorf nur langsam. Direkt danach gab es jedoch zwei größere Entwicklungen: Zum einen kamen nach dem Krieg Flüchtlinge, sogenannte Heimatvertriebene, aus osteurpäischen Ländern, die auch in Friedrichstal einquartiert wurden, zum anderen entwickelte sich mit dem Gebiet “Schöneichenjagen” ein großes Neubaugebiet, das die Einwohnerzahl nach oben schnellen ließ und das Leben im Ort anonymer machte.
Bei den Gesprächen über den Zweiten Weltkrieg mit unseren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ging es um Luftschutzkeller und den Bunker, den es im Ort gab. An seiner Stelle befindet sich heute der Kinderspielplatz am Waldfriedhof. Auch an die Zeit danach gibt es Erinnerungen – wie Mädchen versteckt werden mussten, um sie vor den Besatzern zu schützen, und wie ein Streit an der Linde beinahe zur Zerstörung des Ortes geführt hätte.
Wie lief das Dorfleben in Friedrichstal vor 50 oder 100 Jahren? Baden in der Heglach, Rodeln auf dem Weißen Buckel, Hausschlachterei, Kerwe mit Kettenkarussell und Schiffschaukel, daran erinnern sich unsere Zeitzeuginnen und -zeugen im fünften Teil unserer Videoreihe “Friedrichstal erzählt”.
Das Dorfleben in Friedrichstal früher war anders als heute. Es gab eine vielzahl an Wirtshäusern im Ort. Manche schon sehr lange Zeit wie den “Löwen” oder den “Hirsch”. Auch die “Linde” spielte eine große Rolle – als “kleines Rathaus”, wo auch ein paar politische Entscheidungen getroffen wurden, wie sich die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in unserem Video erinnern.
Die Friedrichstaler Mundart unterscheidet sich von den umliegenden Dörfern. Das liegt an der Herkunft der Gründerfamilien, weiß Mundartdichterin Else Gorenflo. Diese stammen aus Frankreich und haben sich viele Jahre in der Pfalz aufgehalten, bevor sie Friedrichstal gegründet haben.
Der zweitgrößte Stutenseer Stadtteil Friedrichstal ist gleichzeitig der jüngste. Sein 325-jähriges Jubiläum wurde und wird in diesem Jahr mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen gefeiert. Die Redaktion von meinstutensee.de hat sich gefragt, wie sich der Ort im Lauf seiner Geschichte verändert hat, und wollte das in einem Video festhalten. Daraus sind am Ende acht Teile geworden, die wir nun nach und nach veröffentlichen werden.