Ein ehemaliger Vampir, der inzwischen auf Bloody Mary umgestiegen ist, ein Vampirjäger, der 400 Jahre in eine Säule eingemauert war, und ein Filmteam ohne Kamera, dafür mit einer neugierigen Reporterin im Karla-Kolumna-Look, das ist das Setting des neuesten Theaterstücks des Vereins StageArt. “Fear Castle Movie”, so der Titel, feierte am Samstag Abend Premiere in der Stafforter Dreschhalle.
“Eine Komödie, lustig wie nie”, so beschreibt Ulrike Partik-Raupp, Regisseurin und Co-Autorin, das neue Werk. Gut 120 Zuschauerinnen und Zuschauer wollten sich den Auftritt der Laientheatergruppe bei der Premiere nicht entgehen lassen. “Wir haben ein sehr treues Stammpublikum”, so Partik-Raupp.
Das Stück ist nicht nur lustig, sondern auch ziemlich schräg. Während man anfangs noch glaubt, in eine gewöhnliche Vampir-Geschichte geraten zu sein, beginnt das Ungewöhnliche spätestens beim Eintreffen des Vampirjägers van Hesseling. Die Namensähnlichkeit mit seinem großen Konkurrenten van Helsing ist nur eine der Referenzen in dem Stück.
Der Fluch zum Vertreiben des Vampirs, dem zwischenzeitlich ein Großteil des weiblichen Schlosspersonals zum Opfer gefallen ist, geht nach hinten los: Der Vampir ist plötzlich kein Vampir mehr, sein Geselle Rennfiddle wird optisch zum Glöckner von Notre Dame, die Baronesse wird für Normalsterbliche unsichtbar und van Hesseling selbst wird im Schloss eingemauert, allesamt untot – bis nach 400 Jahren eine Filmcrew anrückt, um einen Film in “Burg Schreckenstein” zu produzieren. Doch Regisseur Quentin Parafino hat seine liebe Mühe mit seiner Crew, einer neu auftauchenden Vampirjägerin, die van Hesseling rehabilitieren möchte, und einer Reporterin, die Karla Kolumna aus den Benjamin-Blümchen-Geschichten zum Verwechseln ähnlich sieht. Diese findet natürlich alles “sensationell”, auch wenn es ihr schwer fällt, zwischen der echten Filmcrew und den verfluchten Untoten zu unterscheiden. Dann verschwinden nach und nach die weiblichen Mitglieder der Filmproduktion. Steckt der Ex-Vampir dahinter?
Das Stück nimmt immer wieder überraschende Wendungen und sorgte bei der Premiere für viele Lacher im Publikum.
Weitere Aufführungen sind für die Wochenenden 20./21./22. September und 27./28. September jeweils um 19:30 Uhr in der Stafforter Dreschhalle vorgesehen. Eintrittskarten sind in den Bürgerbüros in Blankenloch und Staffort für 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) erhältlich oder per E-Mail an tickets-stageart@web.de. Empfohlen wird das Stück ab 6 Jahren.
Der Stutenseer Theaterverein StageArt bringt jedes Jahr ein neues, selbst geschriebenes Stück auf die Bühne. Mal wird in der Dreschhalle gespielt, mal in und um Schloss Stutensee, mal open air am Stafforter Baggersee. Für das kommende Jahr hat der Verein wieder das Schloss in den Blick genommen.
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