Das Gebäude des Michaeliskindergarten in Blankenloch ist wegen baulicher Mängel geschlossen. Als Ersatz sollen Container beschafft und in der Rathausstraße 40 aufgestellt werden. Bei diesem Standort handele es sich um einen “sozialen Brennpunkt”, befürchten Eltern. Anwohnende wiederum befürchten Lärm durch den Kindergarten. Die Stadtverwaltung ruft beide Seiten laut einer Pressemitteilung zur gegenseitigen Rücksichtnahme auf.
In der Standortfrage wenden sich Stadtverwaltung und die evangelische Kirchengemeinde als Träger mit einem Appell zur gegenseitigen Rücksichtnahme an Elternschaft und Anwohnende. Bei der Rathausstraße 40, dem künftigen Standort der Container-Lösung, handelt es sich um ein städtisches Grundstück, auf dem sich auch ein Gebäude mit Sozialwohnungen befindet.
„Wir reagieren [auf die Bedenken] zum einen über die Planung, was die Anordnung von Flächen auf dem Gelände anbelangt, zum anderen darüber, dass Ansprechpersonen in der Stadtverwaltung bereitstehen – das für Fragen rund um Integration zuständige Team und ebenso die Kolleginnen und Kollegen vom sozialen Dienst“, so Erste Bürgermeisterin Tamara Schönhaar.
Die von einigen Eltern vorgebrachten Bedenken habe die Stadtverwaltung zum Anlass genommen, sich bei Polizei, Ordnungsamt und sozialem Dienst rückzuversichern. In den betreffenden Sozialwohnungen in Blankenloch wohnten Menschen mit internationaler Familiengeschichte – damit ginge keine Gefahrenlage einher, sagt Schönhaar.
Auch die Anwohnenden hatten Bedenken geäußert bezüglich des Kindergartenlärms.
Schönhaar appelliert dafür, das „Mit- und Nebeneinander als Chance zu begreifen und diesem offen gegenüberzustehen.“ Pfarrer Jörg Seiter ergänzt: „Der christliche Glaube motiviert uns dazu, allen Menschen unvoreingenommen zu begegnen.“
Für die Containerlösung sind inklusive Erschließung und Außenanlagen rund 3 Millionen Euro zu veranschlagen, so eine erste grobe Schätzung der Stadtverwaltung.
Bis zum Start der Interimslösung sind die Kindergartenkinder in den Gemeindehäusern der benachbarten Stutenseer Stadtteile untergebracht. Diese Ausweichunterbringung ist bis März 2025 genehmigt.
forum Kommentare
Als Teil der betroffener Teil der Elternschaft ist mir der Hauch von Ironie nicht entgangen, aber ich möchte mich klar dagegen Positionieren. Es sind einige die eine Lawine losgetreten haben. Es ist meiner Meinung nach kein sozialer Brennpunkt! Es mag nicht der schönste Platz in Blankenloch sein, es mag auch klein und eng werden, was wir ja als Elternschaft auch schon gewohnt sind vom alten KiGa-Gebäude. Vergessen wir aber bitte nicht, dass es echte Menschen mit eigenen Geschichten in diesem Haus gibt. Lasst uns mal wieder Toleranz und Respekt üben.
respektvolle Grüße
Moin,
Wir sind direkte Anwohner von dem Neu geplanten Kindergarten und haben absolut kein Problem damit das dort eine Containerburg für die Kinder hinkommen soll.
Der entstehende “Lärm” von spielenden Kinder ist ja zeitlich begrenzt, das größere Problem wird eher das bringen und holen der Kinder sein.
Es gibt Eltern die am liebsten mit dem Auto in den Kindergarten fahren würden anstatt 10m zu laufen. Das wird das größte und wahrscheinlich einzige Problem hier werden.
Meine Eltern wohnen in der Blumenstraße im Hochhaus und sehen es tagtäglich wie geparkt wird.
Den Eingangsbereich in die Bahnhofstraße zu verlegen wäre auch eine Option, aber dort fährt der Bus regelmäßig durch und einge Busfahrer kennen kein rechts vor links usw.
Was den Sozialen Brennpunkt Rathausstraße 40 betrifft, abgesehen davon das einige Leute nicht parken können ( das gibt es aber überall) geht es eigentlich.
Sonnige Grüße