Neue achtteilige Videoreihe über Friedrichstal

Kirchturm Friedrichstal

Beitragsbild: Jannick Holste

Von Martin Strohal | 06.11.2024 7:00 | Keine Kommentare

Der zweitgrößte Stutenseer Stadtteil Friedrichstal ist gleichzeitig der jüngste. Sein 325-jähriges Jubiläum wurde und wird in diesem Jahr mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen gefeiert. Die Redaktion von meinstutensee.de hat sich gefragt, wie sich der Ort im Lauf seiner Geschichte verändert hat, und wollte das in einem Video festhalten. Daraus sind am Ende acht Teile geworden, die wir nun nach und nach veröffentlichen werden.

Ein Stadtteiljubiläum ist ja durchaus ein redaktioneller Anlass für einen Videobeitrag. Aber worüber genau, wenn sich diverse Veranstaltungen über das ganze Jahr verteilen? Über das Marktplatzfest im Sommer? Wir haben in den vergangenen Jahren bereits zwei Marktplatzfest-Videos produziert. Ein drittes wäre nichts Besonderes mehr.

Jannick und Dr. Brüning im Generallandesarchiv

Also vielleicht etwas über die Geschichte? Was war denn vor 325 Jahren im Jahr 1699? Wie ist Friedrichstal entstanden und warum ausgerechnet hier? Das weckte zumindest die Neugier von Laura, Jannick und Martin. Sie wälzten alte Ortschroniken und Bildbände und besprachen sich mit Erich Borell, dem Vorsitzenden des Heimat- und Hugenottenvereins.

Daraus entstand die Idee, ältere Dorfbewohner:innen – fast alle über 80, manche sogar über 90 – erzählen zu lassen, wie sie ihre Kindheit erlebt haben und wie sich Friedrichstal seitdem verändert hat. Natürlich hat keiner von ihnen die Gründung miterlebt. Deshalb wurde zur Vertiefung noch das Generallandesarchiv kontaktiert.

Laura in Hugenottentracht bei Else Gorenflo

Interviews mit Zeitzeug:innen

Im Juni begannen die Interviews. Acht Termine waren es am Ende. Dazu noch ein Treffen Ende August mit Dr. Rainer Brüning im Generallandesarchiv Karlsruhe, der uns einige Dokumente aus den ersten Jahren Friedrichstals im Original zeigte und erklärte.

Durch jedes Gespräch ergaben sich interessante Aspekte und Informationen, die in die Planung aufgenommen wurden. So zeichneten sich die acht Themenbereiche ab, die jeweils eine eigene Folge verdient hatten. Ansonsten wäre ein logischer Aufbau mit rotem Faden sehr schwer möglich gewesen. Nicht nur einmal wurden uns weitere Gesprächspartner empfohlen. Leider mussten wir dann einen Schlussstrich ziehen, da wir irgendwann im Jubiläumsjahr noch fertig werden wollten.

Storyboard und Feinschliff

Jannick und Laura beim Dreh von Zwischensequenzen

Der aufwändigste Teil begann nach Abschluss der Interviews: Interessante Aussagen aus allen Gesprächen mussten herausgesucht und thematisch gruppiert werden. Pro Folge musste schließlich ein Storyboard entstehen und die Interview-Aussagen in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden. Zur Auflockerung und zur Überleitung mussten Zwischensequenzen erdacht und gefilmt werden. Das zog sich krankheitsbedingt bis in den Oktober. Am Kerwesonntag waren Jannick und Martin noch für mehrere Stunden mit der Kamera an verschiedenen Stellen im Ort unterwegs – vom Sportplatz im Süden bis zur “Linde” im Norden.

Bis zuletzt haben wir an den nahezu fertigen Videos gefeilt. Wo ist der Ton zu laut oder zu leise? Passt der Inhalt, sollte irgendwo noch genauer geschnitten oder erweitert werden, weil Kontext fehlt? Wie sollte die Reihe überhaut heißen und brauchen wir Vorschaubilder für YouTube?

Wiebke und Jannick beim Dreh

Es sind viele, viele Stunden an Arbeit in das Projekt geflossen. Wir hoffen, dass uns kein Fehler unterlaufen ist und die Zuschauer:innen über eventuelle Unzulänglichkeiten hinwegsehen. Auf jeden Fall haben wir sehr viel über Friedrichstal gelernt. Von der Gründung rund um den Spöcker Viehbrunnen, über Tracht und Mundart, den Tabakanbau, das Schwimmen in der Heglach, Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg bis hin zur Paprika-Siedlung und dem Känguru-Viertel. Und auch was an den Streitereien zwischen Spöck und Friedrichstal dran ist, haben wir untersucht.

Mittwochs und sonntags

Da niemand acht Videos mit jeweils etwa zehn Minuten Länge am Stück anschauen wird, veröffentlichen wir die Folgen Stück für Stück. Jeden Mittwoch und Sonntag wird eine neue Folge auf unserem YouTube-Kanal erscheinen und dann selbstverständlich auch auf unserer Website.

Heute geht es los mit der Kirche, die über einem Brunnen gebaut wurde.

An der Produktion waren viele Menschen außerhalb der Redaktion beteiligt, allen voran Erich Borell als unser Berater sowie alle Zeitzeug:innen, die wir befragen durften. Ohne sie alle wäre das nicht zustande gekommen. Danke für das Mitnehmen in frühere Zeiten!

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