Wie Adalbert Scherer in Staffort ist auch Jürgen Feth in Spöck ganz frisch in der Kommunalpolitik. Neu im Ortschaftsrat wurde er direkt zum Ortsvorsteher gewählt. Wie kommt man rein in so ein Amt? Welche Aufgaben stehen an, was gibt es in Spöck zu tun? Für diese Reihe haben wir uns nacheinander mit allen vier Ortsvorstehern – in Blankenloch “Vorsitzender des Stadtteilausschusses” genannt – getroffen.
Als Ortsvorsteher sei er eigentlich den ganzen Tag beschäftigt, berichtet Jürgen Feth (Freie Wähler) über sein ersten Wochen und Monate im Amt. “Irgendwas ist immer.” Insbesondere angesichts der Veranstaltungen vor Weihnachten sei er nur am Planen und Telefonieren gewesen. Er habe gewusst, dass ein Ortsvorsteher einiges an Arbeit zu erledigen habe. Aber dass es so viel sei, habe er nicht gedacht.
Ortsvorsteher zu werden, sei gar nicht sein Ansinnen gewesen, sagt der pensionierte Polizeibeamte. Er habe nicht einmal damit gerechnet, überhaupt in den Ortschaftsrat gewählt zu werden. Aber er sei auch in vielen Vereinen aktiv, so dass der Gedanke reifte, als Ortsvorsteher noch mehr bewirken zu können.
Karin Vogel, Feths Vorgängerin als Ortsvorsteherin, habe ihn gut eingearbeitet und stehe ihm nach wie vor bei Fragen zur Seite. Auch seine beiden Fraktionskollegen im Ortschaftsrat, Manfred Beimel und Klaus Mayer, hatten bereits dieses Amt inne. Beide standen berufsbedingt jedoch nicht erneut zur Verfügung. Gleiches gelte für Maren Steltz, das vierte Mitglied der Freien Wähler im Spöcker Ortschaftsrat. So sei es quasi auf Jürgen Feth zugelaufen, da er nicht mehr berufstätig ist. Bereut habe er die Entscheidung bislang nicht. Er schreibe, formuliere und organisiere schon immer gerne.
Zunächst wolle er alles so machen, wie es Karin Vogel auch gemacht hat. Mit der Zeit werde er vielleicht eigene Ideen einbringen, das wolle er aber nicht überstürzen, so Feth.
Die Institution “Ortschaftsrat” finde er auf jeden Fall gut. Alle Mitglieder des Gremiums seien aus Spöck und wüssten am besten, wo im Stadtteil etwas getan werden müsse. Die Gemeinderäte aus den anderen Stadtteilen kenne hier so gut wie niemand, meint Feth. Sinnvoll fände er es, wenn der Ortschaftsrat kleine Eintscheidungen selber treffen könnte oder ein kleines Budget hätte, ohne über den Gemeinderat oder die Verwaltung gehen zu müssen.
Das Thema “Wohnen im Alter” in Spöck müsse unbedingt wieder angegangen werden, das sei ihm wichtig. Ebenso stehe die Umnutzung des alten Spöcker Hallenbadgebäudes auf seiner Themenliste wie auch die Verkehrssituation in Spöck, was Begegnungsverkehr und Parken in engen Straßen angeht. Die Aufwertung des Ortes mit weiteren Gaststätten und Einzelhändlern sei ebenso eine Vision von ihm. Besonders wichtig seien ihm die örtlichen Vereine. “Eine starke Dorfgemeinschaft braucht nun mal ein reges Vereinsleben”, betont Feth.
forum Kommentare