„Integration gemeinsam gestalten“

Gemeinschaftsbild, das während der Konferenz entstand

Beitragsbild: Sylvia Ganter

Von Sylvia Ganter | 04.04.2025 10:51 | Keine Kommentare

Integrationskonferenz Im Rahmen der Internationale Woche gegen Rassismus

Etwa 100 interessierte Stutenseer Bürgerinnen und Bürger waren am 27. März in die Spechaahalle nach Spöck gekommen. Sie wollten darüber sprechen, wie sich Integration in unserer Stadt verwirklichen lässt. Anlass war die Integrationskonferenz, die als Teil der Internationalen Woche gegen Rassismus von der Integrationsbeauftragten Christiane Seidl-Berend organisiert wurde.

Zu Beginn präsentierte die Integrationsbeauftragte des Landkreises Karlsruhe, Yana Shykhyrina, ein Impulsreferat zum Thema “Was ist Integration”. Deutschland habe sich zu einem der wichtigsten Einwanderungsländer weltweit entwickelt. Unser Landkreis sei multikulturell geprägt und diese Tatsache bestimme nicht nur unser Zusammenleben, sondern auch unsere Sozialsysteme, die Wirtschaft und unsere Identität.

Die Chancen, die in einer gelungenen Integration Zugewanderter lägen, seien enorm:  Sie könne wirtschaftliche Vorteile schaffen und unsere Gesellschaft kulturell bereichern. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung brauche Deutschland eine jährliche Migration von mehr als 400 000 Menschen, um den demografischen Wandel “abzufedern”. Integration sei ein dauerhafter Prozess, der die Mitwirkung aller voraussetze.

In den anschließenden Workshops wurden acht Bereiche auf Möglichkeiten für eine gelingende Integration näher betrachtet, denn hier habe mehr als jeder vierte Einwohner eine internationale Familiengeschichte. Ziel war es, einen Perspektivwechsel zu ermöglichen. Dabei ging es um Integration in der Kindertagesstätte, in der Schule, in der Pflege, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im Verein, in der Behörde und in der Lokalpolitik.

Damit Integration als gelungen gelten kann, brauche es leichte Sprache, Kommunikation auf Augenhöhe sowie Freundlichkeit und Kooperation. Man sollte bereit sein, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen und sich über die jeweilige Kultur der Ankommenden zu informieren. Herausfordernde Punkte für die integrative Arbeit seien finanzielle Einsparungen und der Mangel an Fachpersonal sowie Vorurteile, Bürokratie und Zeitmangel. Überwinden könne man solche Herausforderungen bei der Integration nur dadurch, dass man sich prinzipiell respektvoll begegnet. Nützlich wären Begegnungsmöglichkeiten in neutralen Räumen, wo man sich im Alltag zwanglos, etwa bei einem gemeinsamen Kaffee, treffen oder gemeinsame Feste veranstalten könnte. Diese Räumlichkeiten sollten von der Stadt zur Verfügung gestellt werden.

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