Altes Rathaus: Wichtig für Friedrichstal?

Beitragsbild: Martin Strohal

Von Martin Strohal | 26.09.2017 20:31 | Keine Kommentare

In seiner letzten Sitzung vergangene Woche beschäftigte sich der Friedrichstaler Ortschaftsrat mit dem Gebäude, in dem er sich regelmäßig versammelt: dem alten Rathaus in Friedrichstal. Schon vor einigen Jahren ist das Bürgerbüro von dort in der Berliner Allee gezogen. Das Rathaus wird dennoch vielfältig genutzt: Im Erdgeschoss befindet sich das Familienzentrum Kultcafé sowie eine Außenstelle der Musikschule Hardt, das obere Stockwerk wird für z.B. Sitzungen des Ortschaftsrates genutzt.

“Das Gebäude ist nicht optimal”, befand Ortsvorsteher Lutz Schönthal in der Sitzung und verweist auf fehlende Barrierefreiheit, mangelhafte EDV und Beschallung sowie einen allgemeinen Sanierungsstau. Bevor überlegt wird, welche Schritte als nächstes gegangen werden, sollte der Ortschaftsrat über die Bedeutung des Gebäudes befinden.

Zur Klärung der historischen Bedeutung des Gebäudes hatte Günther Hornung vom Heimatverein Friedrichstal im vergangenen November beigetragen. Demnach beherbergte das Gebäude ursprünglich eine Gaststätte. Erst später wurde es zum Friedrichstaler Rathaus umfunktioniert. Im Zweiten Weltkrieg befand sich darin ein Schutzraum sowie ein Gewahrsamsraum. Ab Bildung der Stadt Stutensee hatte hier das Bürgerbüro und der Ortsvorsteher seinen Sitz. Das Gebäude war also lange Zeit die erste Anlaufadresse für Bürger.

“Viele beneiden uns um den Marktplatz mit seinem Ambiente und dem Dreieck Kirche, alte Schule (Oskar-Hornung-Haus) und Rathaus”, fügte Schönthal hinzu. Das Gebäude habe für ihn eine historische Bedeutung, gleichwohl es nicht unter Denkmalschutz steht. “Wir stehen zu dem Gebäude und wollen es erhalten, solange es wirtschaftlich sinnvoll ist.”

Ortschaftsrat Thomas Hornung schloss sich an: “Das Gebäude hat historischen Wert.” Man müsse die Finanzen hier außen vor lassen. Außerdem gebe es aktuell gar keinen Alternativplatz für die derzeitigen Nutzer. Es sollte zweckmäßig saniert werden, wie es in Spöck und Staffort geschehen sei. “Wir müssen ja kein Schloss draus machen.”

“Mein Herz hängt an diesem Haus”, ergänzte Luitgard Mitzel-Landbeck.

Die Ortschaftsräte beschlossen einstimmig, dass das alte Rathaus zu erhalten ist.

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