“Innere Bilder” – Ein Porträt über Lena Kraft

Lena Kraft

Beitragsbild: Sylvia Ganter

Von Sylvia Ganter | 10.03.2025 21:07 | Keine Kommentare

Manchmal sind es gerade die schwierigen, herausfordernden Ereignisse im Leben, die Menschen dazu bringen, ihre Begabungen zu entdecken oder neu zu beleben. Wenn jemand beispielsweise plötzlich seine Arbeit verliert, wenn liebe Menschen sterben oder wenn man eine schwere Krankheit bekommt. Manche fangen dann an zu schreiben oder holen ihr lange nicht mehr benutztes Instrument aus dem Schrank. Wieder andere beginnen zu malen.

In Blankenloch kennt man Lena Kraft als freundliche, hilfsbereite Kirchendienerin der evangelischen Michaelisgemeinde. Am 2. Februar 2025 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. Seit vielen Jahren ist sie in ihrer Freizeit auch als Malerin kreativ und hat bereits in ihrer Jugend mit dem Malen begonnen. In der Michaeliskirche wurden vom 2. bis 20. Februar einige ihrer Bilder ausgestellt. Lena Kraft ist seit einigen Jahren gesundheitlich beeinträchtigt. Gerade jetzt ist die Kunst für sie zum wichtigen Hobby geworden.

Lena, seit wann lebst du in Stutensee?

Seit 1995 wohne ich in Blankenloch.

Wie bist du zur Malerei gekommen?

Über meinen Zeichenlehrer, der uns 1976 im Zeichenunterricht raus in den Hof geschickt hat und uns die Aufgabe stellte, einen Baum zu malen. Ich suchte mir einen aus und fragte mich, wie ich diese Natur auf mein Blatt bringen sollte. Ich saß da und schaute nur. Und dann, plötzlich gelang es mir, den Baum zweidimensional zu sehen!

Später zeichnete ich Portraits. Und dann kam eine lange Pause, als die Kinder noch klein waren. Da habe ich nur wenig gemalt.

Geprägt hat mich der Künstler Hans Singbartl, bei dem ich einen Kurs in Acrylmalerei belegt habe. Danach habe ich immer dann, wenn ich Zeit hatte, auch mit verschiedenen anderen Künstlern gearbeitet und mich immer wieder an Neues herangewagt.

Wie findest du deine Themen bzw. deine Motive?

Ich schaue mir die Natur an, zum Beispiel Pflanzen, Bäume oder Landschaften. Die betrachte ich lange in Ruhe und bilde das dann so ab wie ich es sehe. Meistens male ich aber auch meine Eindrücke von besonderen Situationen und Erlebnissen. Solche Erfahrungen prägen sich im Inneren ein, die lassen sich dann gewissermaßen abrufen, wenn ich male.

Voraussetzung, seine „Inneren Bilder“ überhaupt wahrnehmen und ausdrücken zu können, scheint Zeit, Ruhe und Muße zu sein.

Vielen Dank, Lena! Alles Gute weiterhin!

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