Die Unterführung Eichendorff Straße in Friedrichstal wird voraussichtlich ab kommender Woche für zweirädrige Fahrzeuge wie Fahr- und Motorräder gesperrt. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Für Autos bleibt es bei der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 10 km/h.
An dem seit über zehn Jahren bekannten schlechten Zustand der Unterführung Eichendorff Straße hat sich nichts geändert. Allerdings hat das Ordnungsamt eine Vor-Ort-Begehung mit der Versicherung der Stadt durchgeführt, wie Ortsvorsteher Lutz Schönthal in der Friedrichstaler Ortschaftsratssitzung am Mittwoch berichtete.
Die Versicherung sei bereit, Kosten für mögliche Sachschäden an Fahrzeugen zu übernehmen, die durch den kaputten Fahrbahnbelag entstehen. Anders sehe es bei Personenschäden aus. Diese sind bei sogenannten “einspurigen Fahrzeugen”, also beispielsweise Fahr- und Motorrädern aufgrund herausstehender Pflastersteine zu befürchten. Eine Haftung dafür lehne die Versicherung der Stadt ab. Deshalb jetzt die Reaktion der Stadtverwaltung.
Ab der Woche nach Ostern soll die Sperrung und eine Umleitung für Fahrräder über die Unterführung Parkstraße ausgeschildert werden, so Schönthal. Alternativ könne das Fahrrad auch auf dem Gehweg durch die Unterführung geschoben werden. Kinder bis acht Jahre sind unabhängig davon verpflichtet, mit dem Fahrrad den Gehweg zu benutzen, bis zehn Jahren ist es ihnen erlaubt, ebenso Aufsichtspersonen.
Autos können die Unterführung weiterhin passieren, mit auf zehn Kilometer pro Stunde reduzierter Geschwindigkeit. Das Ordnungsamt kündigt an, die Einhaltung der Regeln vor Ort kontrollieren zu wollen.
Schönthal zufolge sollen die Planungen einer Sanierung im Laufe des Jahres beginnen. Der Bau könne Mitte 2026 beginnen und sich bis Ende 2027 ziehen. Der Ortsvorsteher sieht darin einen Erfolg des Ortschaftsrates und seiner langjährigen Bemühungen. Das Vorhaben konnte in der Haushaltsplanung vorgezogen werden, obwohl es die Stadtverwaltung nicht in der Planung gehabt habe.
Seit über zehn Jahren hat der Friedrichstaler Ortschaftsrat, damals noch unter Leitung von Kurt Gorenflo, eine Generalsanierung der Unterführung angemahnt.
forum Kommentare
Leider wiederum ein Armutszeugnis für die Verwaltungsspitze, der Stadtrat plädierte für eine komplette Vergabe außer Haus um alles zu beschleunigen.
Die Verwaltungsspitze lehnte ab.
So wird es mindestens 2028.
Eine Hoffnung gibt es noch, die Neuwahl in 2026 könnte das Vorhaben vielleicht beschleunigen.
Ich kenne die Unterführung in letzter Zeit zwar nur als ÖV-Kunde und Beifahrer, aber …
“Eine Haftung dafür lehne die Versicherung der Stadt ab.” … bei einer Autounterführung, die in einem besseren Zustand als so mancher Radweg in unseren Landen ist … Hmmm … Darf man die Versicherung bei Radwegen mit Wurzelaufbrüchen etc. daran erinnern, dass der Radverkehr aus Haftungsgründen leider auf die Fahrbahn verlagert werden muss? ;-)
“Alternativ könne das Fahrrad auch auf dem Gehweg durch die Unterführung geschoben werden”
Nein, es ist § 25 (2) zu beachten:
“Wer zu Fuß geht und Fahrzeuge oder sperrige Gegenstände mitführt, muss die Fahrbahn benutzen, wenn auf dem Gehweg oder auf dem Seitenstreifen andere zu Fuß Gehende erheblich behindert würden.”
… und spätestens ab Geländer ist der Gehweg eigentlich zu schmal für das Schieben für Radfahrer, es können ja jederzeit Fußgänger mit Reisegepäck die Treppen runterkommen.
Beim Regen die Tage konnte man das vermutliche Grundproblem gut bemerken: Das Wasser, das im Laufe der Zeit auch durch die Fugen der Pflasterung in den Untergrund eindringt, kann niemals die Gullys erreichen. Asphaltieren und gut ist …