Wer kennt sie nicht, die Stories über Vogelspinnen aus Bananenkisten oder Skorpione in Yuccapalmen?
Solche Geschichten geisterten vor Jahren immer wieder durch alle Medien und waren letztendlich doch nur (Werbe-)Gags. Aber kein Scherz sind immer wieder auftauchende Meldungen über Ratten, die via Abwasserleitungen in Wohnungen gelangen. Die “Ratte im Klo” ist also keine “Zeitungsente”, sondern echte Realität. Gelegentlich werden solche Vorfälle tatsächlich auch im Rathaus gemeldet.
Wie kommt es nun zu derartigen “Begegnungen der grauslichen Art”? Ratten bevölkern zu Abermillionen das deutsche Abwassernetz. Das ist nun mal Fakt. Beseitigen kann man diese für viele Menschen ekelerregenden Tiere nicht, die übrigens in früheren Jahrhunderten u. a. für den Ausbruch verheerender Pestepidemien verantwortlich waren. Man kann ihren Bestand durch Bekämpfungsmaßnahmen eindämmen, heißt auf einem gewissen Niveau halten. Derartige Maßnahmen erfolgen auch im Stutenseer Kanalnetz regelmäßig und auch nach Bedarf.
Man sagt Ratten eine besondere Intelligenz und Findigkeit nach, vor allem wenn es um die Erschließung von Futterquellen geht. Besondere Leckerbissen für diese Tierchen sind offensichtlich Reste von Lebens- und Nahrungsmitteln und von zubereitetem Essen. Viele entsorgen solche Reste in der Toilette.
Jetzt schlägt nämlich die Stunde unserer langbeschwänzten Kanalbewohner, die nur noch dem “Strom” der ganzen Leckereien entgegenschwimmen und nachklettern müssen und schon ist der Schock vorprogrammiert, wenn einem beim Öffnen des WC-Deckels eine Ratte mit schwarzen Knopfaugen entgegenblickt. Solche Fälle fallen leider nicht unter die Kategorie “gespielter Witz”, sondern sind blanke Realität, wie gelegentliche Meldungen beweisen. Übrigens beschränken sich solche Kletterpartien von Ratten das Kanalrohr hinauf nicht nur unbedingt auf Wohnungen im Erdgeschoß
Unser Fazit und unsere Empfehlung: Es sollten nur so viel Lebensmittel gekauft bzw. zubereitet werden, wie auch unmittelbar verbraucht werden können. Sollten dennoch mal Reste anfallen, kommen diese in die Restmülltonne, was auch dem vorgeschriebenen Entsorgungsweg entspricht. Ausnahmen stellen rohe Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz etc.. Diese können auf den Kompost verfrachtet werden, sofern man einen solchen ordnungsgemäß betreibt. Es sollte also unter allen Umständen das Entsorgen der genannten Reste über die Toilette ins Kanalnetz vermieden werden.
Apropos Kompostkasten oder -lege, offen oder geschlossen: Auch hier gilt das Verbringungsverbot für gekochte Nahrungs- und Speisereste. Ratten finden auch diese, sogar in geschlossenen Behältern. Diese zu “knacken” ist für die Nager kein Problem.
Ratten haben ihre Nester gerne obertägig, bevorzugt in unmittelbarer Nähe zu regelmäßigen Futterquellen. Solche sind z. B. der Hühnerhof mit seinem Futterangebot, sonstige Tierhaltungen, der Futternapf von Hund und Katz´ etc. Auch Bereiche, die dem menschlichen Zugriff entzogen sind, werden gerne genutzt, etwa Streifenfundamente von Gebäuden oder lange Zeit ungenutzte Scheunenecken etc. Für Rattenbefall auf privaten Grundstücken ist immer der Grundstückseigentümer verantwortlich. Eine Bekämpfung ist möglich über den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Ködern oder den Einsatz von Fallen.
Weitere Informationen beim Bauamt der Stadt Stutensee, Tel. 07244/969-241 oder unter dem Umwelttelefon, 07244/969-275.
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