Erheblicher Diebstahl von Ernteerträgen

Von Redaktion meinstutensee.de | 07.11.2012 6:00 | Keine Kommentare

Glücklicherweise gibt es auf den Gemarkungen unserer Stadtteile noch etliche große Bestände an Streuobstwiesen mit ihren markanten Hochstämmen.

War heimisches Obst in früheren Zeiten für die Versorgung der Bevölkerung lebenswichtig, findet heute Obstbau bei uns weitgehend nur noch im Hobbybereich statt. Nichtsdestotrotz hat aber auch heute noch jeder Obstbaum einen Eigentümer, dem auch die jeweiligen Früchte gehören. Das gilt ausnahmslos für alle Bäume, auch für die allgemein beliebten Walnussbäume.

Sicherlich hat kaum ein Eigentümer Einwendungen, wenn man beim Herbstspaziergang den einen oder anderen Apfel aufhebt oder eine Handvoll Nüsse aufsammelt. Auch sehen die meisten Eigentümer darüber hinweg, wenn man mal eine Obstfrucht direkt vom Baum pflückt. Solches Tun wird allgemein toleriert und war hierzulande bis 1975 unter dem Rechtsbegriff “Mundraub” geläufig und bis dato strafbe-wehrt, soweit Anzeige erstattet wurde. Seit 1975 gelten solche Fälle als Diebstahl bzw. Unterschlagung. Ganz anders verhält es sich, wenn der Diebstahl über das genannte Maß hinausgeht, z. B. wenn, wie aktuell geschehen, rund 400 (!) kg Äpfel von einer bewirtschafteten Wiese gestohlen werden. Hier hören “Spaß” und Toleranz eindeutig auf. Dieser Fall, der auch bei der Polizei angezeigt wurde, ist umso bedauerlicher, weil die betroffene Wiese zwischen Pfinz-Heglach und der Reitanlage in Blankenloch seit Jahren von der BEQUA mit großem Aufwand rein ökologisch bewirtschaftet wird. Aus den so erzeugten Äpfeln wird bei der “Streuobstinitiative im Landkreis Karlsruhe” hochwertiger Saft hergestellt.

Bei der BEQUA handelt es sich übrigens um eine Gesellschaft des Landkreises, die auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbaren Mitbürgern Arbeit gibt. In Stutensee sind Arbeitstrupps der BEQUA bereits seit vielen Jahren erfolgreich und sehr zuverlässig in der Grünpflege tätig. Bei der genannten Wiese war in Form eines gegenseitigen Win-win-Geschäftes Wiesenmahd und Baumpflege gegen Überlassung des Obstes vereinbart. Mit dem Diebstahl dieser großen Apfelmenge wurden die Leute der BEQUA quasi um einen Teil ihres Arbeitslohnes gebracht.

Scheuen Sie sich nicht, verdächtige Wahrnehmungen in der Flur an die Polizei oder die Stadtverwaltung zu melden. Das gilt insbesondere, wenn sich unbekannte Personen längere Zeit mit Transportfahrzeugen auf Obstwiesen aufhalten.

Obstdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt!

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