Zukünftige Entwicklung von Stutensee – Haushalt 2014

Von Martin Strohal | 21.11.2013 22:08 | Keine Kommentare

Im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 18.11. präsentierte Oberbürgermeister Klaus Demal seine Vorstellung von der Entwicklung Stutensees in den kommenden Jahren und brachte den Haushalt 2014 ein.

Demografie

Eine große Herausforderung stellt die Demografie dar, also die Verschiebung der Altersstruktur. Fast 20 Prozent der Bewohner Stutensees sind 65 oder älter. Außerdem wird die Zahl der Bewohner langfristig sinken. Um die Bedürfnisse älterer Menschen zu berücksichtigen versucht die Stadt, alle öffentlichen Gebäude möglichst barrierefrei zu gestalten. Beim Straßenbau wird auf Menschen mit Mobilitätshilfen geachtet. Um die Erfahrung der älteren Bewohner nutzen zu können, stellt sich Demal einen Seniorenbeirat vor.

Haushalt

Die Stadt Stutensee wird mit einer Rücklage von 12,6 Mio. EUR und einem Schuldenstand im Kämmerei-Haushalt von 7,1 Mio. EUR in das Jahr 2014 starten. Es wird mit Gewerbesteuereinnahmen von 5,5 Mio. EUR gerechnet. Die Beträge von Einkommensteuer und Schlüsselzuweisungen werden wesentlich höher ausfallen. Allerdings steigen auch die Kosten für Kindergärten und den öffentlichen Personnennahverkehr stark.

Für 2014 wird mit einem Überschuss im Verwaltungshaushalt von rund 4,1 Mio. EUR gerechnet, die an den Vermögenshaushalt übertragen werden. Das wird sich in den folgenden Jahren 2015 bis 2017 ändern, da die Stadt durch höhere Steuereinnahmen weniger Mittel über den Finanzausgleich vom Land erhält, dafür aber auch höhere Umlagen zahlen muss. Deshalb wird derzeit für 2017 nur noch mit einer Zuführungsrate von 1,2 Mio. EUR gerechnet.

Im kommenden Jahr sind große Investitionen (11,5 Mio. EUR) geplant. Dafür ist eine Entnahme von 3,2 Mio. EUR aus den Rücklagen eingeplant. Außerdem sollen Grundstücke im Wert von 2,3 Mio. EUR verkauft werden. Um folgende Investitionen handelt es sich:

  • Sanierung des Schulzentrums und des Kindergartens Lachwald
  • Renovierung des Rathauses
  • Ankauf eines Kindergartens
  • Planung des Neubaus des Stutensee-Bades
  • Staßenbau inkl. Straßensanierungsprogramm
  • Verbesserung des ÖPNV
  • Weiterentwicklung von Baugebieten

In den Jahren 2015-2017:

  • Sanierung der Theodor-Heuss-Schule
  • Sanierung der Pestalozzi-Schule
  • Fortsetzung Sanierung des Schulzentrums
  • Erstellung einer Mehrzweckhalle in Staffort
  • Neubau des Stutensee-Bades
  • Fortführung Straßensanierung
  • Verbesserung ÖPNV, barrierefreier Ausbau der Bahnhöfe

Finanziert werden diese Investitionen durch Grundstückserlöse sowie Entnahme aus den Rücklagen. Zusätzlich wird eine Kreditaufnahme von 1,7 Mio. EUR im Jahr 2017 erforderlich sein, wenn das Hallenbadgrundstück bis dahin nicht verkauft werden kann.

Für den Neubau des Stutensee-Bades werden etwa 9 Mio. EUR ausgegeben werden, Baubeginn wird voraussichtlich 2015 sein.

Bildung und Kultur

Die Stadt hat eine Schulentwicklungskommission gebildet, in der Schulleitungen, Eltern und Vertreter aus dem Gemeinderat zusammenarbeiten. Die Pestalozzi-Schule soll in einem Zug eine Ganztagesgrundschule werden (Eltern haben Wahlmöglichkeit), an allen Grundschulen sind Betreuungsangebote und warmes Mittagessen im Angebot. Die Sanierung des Schulzentrums ist eingeplant.

Veranstaltungen von Vereinen, Vereinigungen und Kirchen sind laut Demal wesentlicher Bestandteil von Stutensee. Deshalb werden wird sowohl in Veranstaltungsorte als auch in Sportstätten investiert und die Vereinsförderung im nächsten Jahr unverändert fortgeführt.

Der neue Abenteuerspielplatz in Blankenloch wird gut angenommen. Deshalb werden ähnliche Investitionen in den anderen Stadtteilen folgen. 2014 soll ein Abenteuerspielplatz in Friedrichstal entstehen. Insgesamt stehen für Spielplätze 270.000 EUR zur Verfügung.

Wohnraum

In Stutensee ist es fast nicht möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Deshalb wird die Entwicklung von Neubaugebieten fortgeführt, auch wenn die Quadratmeterpreise im Neubaugebiet “Lachenfeld” vermutlich über 400 EUR liegen werden. Außerdem folgt der 3. Bauunterabschnitt im Gebiet “Wohnen mit der Sonne” in Friedrichstal. Zudem sollen Vorarbeiten des Neubaugebiets “Vierundzwanzigmorgenäcker” in Spöck beginnen. In Staffort gibt es Überlegungen zum ersten Bauabschnitt “Unterfeld II”.

Aber auch die Innenentwicklung der Stadtteile ist eine Herausforderung. Durch den Neubau des Stutensee-Bades wird am jetzigen Standort eine größere Fläche frei, die für Nahversorgung, barrierefreies Wohnen und bezahlbaren Wohnraum genutzt werden könnte. Die Ortskernsanierung Blankenloch wird fortgeführt mit der Begrünung des Lindenplatzes und Sitzmöglichkeiten entlang der Hauptstraße. Außerdem wird 2014 das neue Gesundheits- und Dienstleistungszentrum neben dem Rathaus seinen Betrieb aufnehmen.

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