Sperrung der Bahnstrecke Karlsruhe-Mannheim im Sommer

Von Martin Strohal | 19.02.2014 21:12 | 3 Kommentare

Bahnhof Blankenloch

Bahnhof Blankenloch

Die Deutsche Bahn plant eine komplette Sanierung der Bahnstrecke Karlsruhe – Mannheim zwischen Hagsfeld und Graben-Neudorf. Dabei soll das komplette Gleisbett ausgetauscht werden. Dafür wird die Strecke nach Angaben der Bahn vom 31. Juli 2014 bis 15. September komplett gesperrt. Der Fernverkehr wird überwiegend mit Fahrzeitverlängerungen über Bruchsal umgeleitet, im Nahverkehr kommt es im betroffenen Abschnitt zu Zugausfällen. Teilweise enden ICE/IC-Leistungen in Mannheim bzw. Heidelberg. Nach Informationen des Friedrichstaler Ortsvorstehers Gorenflo werden bei den Arbeiten täglich ca. 1000 Tonnen neues Material verbaut werden. Um den Zeitrahmen zu halten, ist auch Nachtarbeit möglich. Mit Lärm muss gerechnet werden.

Die Baustelle ist eine der 6 größten, mit der die Deutsche Bahn 2014 ihr Streckennetz für insgesamt run 4,6 Milliarden EUR modernisieren will.

Bahnstrecke am St.-Riquier-Platz, hier soll der neue Haltepunkt entstehen

Bahnstrecke am St.-Riquier-Platz, hier soll der neue Haltepunkt entstehen

Die Zeit der Streckensperrung nutzt die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG), um die Haltepunkte Hagsfeld und Blankenloch abzubrechen und barrierefrei neu zu erstellen. Der Haltepunkt Friedrichstal wird von Friedrichstal Nord auf Vorschlag der AVG parallel zur Stadtbahnhaltestelle St-Riquier-Platz verlegt werden. Der Neubau erfolgt ebenfalls barrierefrei. Für die drei Haltepunkte sind laut AVG Kosten von 7,5 Mio. EUR eingeplant. Die Arbeiten hierfür sollen am 1. Juli beginnen und Mitte November abgeschlossen sein.

[Ergänzung vom 20.02.2014] Im Vorgriff auf die im Sommer beginnenden Arbeiten zur Verlegung des DB-Haltepunktes Friedrichstal an die Stadtbahnhaltestelle St. Riquier-Platz finden ab 24. Februar im Bereich der Mannheimer Straße Vegetationsarbeiten statt. Eine durch die AVG beauftrage Fachfirma aus Karlsdorf-Neuthard wird den Bewuchs am Lärmschutzwall entlang der Mannheimer Straße zwischen der Dammkrone und den DB-Gleisen entfernen. Im Bereich des künftigen Bahnsteigzugangs in unmittelbarer Nähe zur Unterführung der Eichendorffstraße wird der Bewuchs beidseitig des Lärmschutzwalls – also auch zur Mannheimer Straße hin – auf einer Länge von rund 50 m entfernt. Die Arbeiten werden tagsüber von 7.30 bis 17 Uhr durchgeführt und sind bis 28. Februar abgeschlossen.

forum Kommentare

UNFUG!!!

die Verlegung des HP Stutense Nord entbehrt jeder Vernunft.
1. Der Pendlerverkehr wird ins Ort gezogen und muß ein Altenheim passieren.
2. Die Arbeitsplätze im Industriegebiet liegen nahe dem HP Nord. Ein Umsteigen auf die Straba verlängert die Fahrzeit so dass die Kunden wieder auf das Auto umsteigen.
3. Vorhandene Infrastruktur wird aufgelassen um an anderer Stelle für teures Geld neu geschaffen zu werden.

Wo da der gesunde Menschenverstand bleibt möchte ich gerne wissen.

Redaktion meinstutensee.de

So wie ich das verstanden habe, hat die AVG weniger die Arbeitsplätze im Industriegebiet im Blick als vielmehr die Bewohner Friedrichstals, die nach Karlsruhe oder Mannheim pendeln. Und da erreicht der St-Riquier-Platz im Umkreis mehr Bewohner als der jetzige Haltepunkt, der schon am nördlichen Rand liegt. D.h. für viele Einwohner Friedrichstals wird sich die Fahrtzeit verkürzen. Dass man es nicht allen recht machen kann, ist klar.
Ob der Bahnsteig an einer Stelle abgerissen und an der gleichen oder einer anderen Stelle neu aufgebaut ist, ist inzwischen finanziell unerheblich, da am St-Riquier-Platz schon alles für den neuen Haltepunkt vorbereitet ist (P+R-Parkplätze, Zugänge zur Unterführung, Gleisverschwenkung der Stadtbahn usw.).
Und wenn sich die Autofahrer an das geltende Tempo 30 halten, sollte es auch für Bewohner des Altersheims keine Probleme geben. Im Gegenteil, dann können diese auch mit dem Zug Ausflüge machen ;-)

Hallo Martin,

es geht nicht darum, dass sich Autofahrer an Tempo 30 halten (das sollte selbstverständlich sein); es geht darum dass man eine Gefahrenstelle schafft wo vorher keine war. Das nennt man dann ach Fehlplanung.

Es mag ja sein dass sich die AVG von dem Vorhaben Vorteile verspricht, ich sehe die allerdings nirgends.

Die Prämisse sollte doch lauten: Die Bahr muß zu den Menschen kommen und nicht umgekehrt. Wenn nan sich die Pendler betrachtet, so kommen die meisten aus Norden und müssen künftig den Ortskern passieren.
Einpendler mit dem Zug wollen zumeist ins Industriegebiet zu ihren Arbeitsplätzen. Das soll bisher alles falsch gewesen sein?

Ein Schelm, wer beim Nachdenken nicht auf ganz andere Gedanken kommt. Ich werde mich aber hüten unbestätigte Überlegungen zu veröffentlichen.

Meine Meinung zu der Aktion ist bekannt und Ihre Argumente haben mich nicht überzeugt. Es ist ein Fehler was die Stadt, die AVG und die Bahn hier geplant haben und sicher auch umsetzen.

Die Menschen, die den Zug nutzen siend natürlich zu keiner Zeit gefragt worden!