Freie Wähler mit Zugewinnen bei Gemeinderatswahl

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Von Martin Strohal | 27.05.2014 14:09 | Keine Kommentare

WahlurneAm Sonntag fanden in Stutensee wie in ganz Baden-Württemberg neben den Europa- auch die Kommunalwahlen an. Die große Anzahl an Wahlen sowie die aufwändigere Auszählung der Kommunalwahlen haben für einige Arbeit bei den etwa 270 Wahlhelfern gesorgt.

Europawahl

Direkt nach Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr begann die Auszählung der Europawahl noch in den Wahllokalen. Überrschungen gab es dabei kaum. Die CDU lag mit 39,36 % in Stutensee etwas schlechter als im Landkreis Karlsruhe (41,98 %), aber deutlich besser als im Ergebnis für ganz Deutschland (35,3 %). Genau andersrum die Zahlen der SPD, die in Stutensee 22,59 % erhalten hat (Landkreis: 23,66 %, Deutschland: 27,3 %). Das erste mal dabei war die Alternative für Deutschland (AfD), die auf Anhieb in Stutensee 8,08 % der Stimmen holte (Landkreis: 8,47 %, Deutschland: 7,0 %). Die Wahlbeteiligung lag in Stutensee bei 51,95 %. Bei der letzten Wahl 2009 waren es noch knapp unter 50 %.

Kreistag

Am Sonntag Abend wurde im Rathaus in Blankenloch der Kreistag ausgezählt. Im neuen Kreistag wird der Wahlkreis Stutensee-Weingarten künftig von folgenden Abgeordneten vertreten: Klaus-Dieter Scholz (CDU), Dr. Matthias Ehrlein (CDU), Heinrich Sickinger (SPD), Klaus Demal (FW), Timo Martin (FW) und Christine Geiger (Grüne). Die Grünen erhalten nur noch einen Sitz für Stutensee, die FDP gar keinen mehr.

Gemeinderat

Die Auszählung des Kreistags ging bis in die Nacht. Am Montag Morgen um 8.30 Uhr ging die Arbeit mit der Gemeinderatswahl weiter. Diese ist am schwierigsten auszuwerten, weil die Anzahl der Kandidaten und die Anzahl der möglichen Stimmen pro Wähler am höchsten ist. Nach der ersten manuellen Vorsortierung musste dann auch noch eine Zwangspause eingelegt werden, weil die EDV streikte. Um die Mittagszeit war dann aber auch diese Arbeit abgeschlossen.

Durch den Wegfall der unechten Teilortswahl sind die Ergebnisse der einzelnen Kandidaten nicht direkt vergleichbar mit den Ergebnissen der letzten Wahl.

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Die Ergebnisse: Die CDU verliert im Vergleich zur letzten Wahl minimal (29,91 % statt 30,14 % im Jahr 2009). Sie erhält nun nur noch 8 statt 9 Sitze. Die SPD gewinnt etwas hinzu (19,3 % statt 18,9 %) und bleibt bei 5 Sitzen. Den deutlichsten Gewinn verzeichnen die Freien Wähler, die einen Sprung auf 28,4 % schaffen (2009: 24,92 %). Sie erhalten dafür 8 statt 7 Sitze. Die Grünen gewinnen ein wenig (16,74 % statt 14,76 %), bleiben aber bei 4 Sitzen. Die FDP verliert von 6,01 % auf 5,65 %, behält aber ihren einen Sitz. Die Junge Liste ist bei dieser Wahl nicht wieder angetreten.

Nicole LaCroix

Nicole LaCroix

Bei den Kandidaten sticht Nicole LaCroix (CDU) klar hervor. Sie erhielt 5414 Stimmen. Ebenfalls über 5000 erhielten sonst nur noch Manfred Beimel (FW, 5020 Stimmen) und Dr. Klaus Mayer (FW, 5010 Stimmen).

An der Zusammensetzung des Gremiums wird sich nicht viel ändern. Nicht mehr dem Gremium angehören werden Edgar Herlan (CDU), Barbara Stumpp (SPD), Franz Gelmar (SPD), Johanna Klingele (FW) und Jens Michalczyk (Grüne), die alle nicht mehr angetreten waren, und Rainer Morlock (FW). Neu hinzugekommen sind dafür Lutz Schönthal (CDU), Patrick Wauer (CDU), Wolfgang Sickinger (SPD), Beate Hauser (SPD), Melitta Bernauer (FW), Dirk Fetzner (FW) und Dr. Luitgard Mitzel-Landbeck (Grüne).

Nach der Auszählung des Gemeinderats ging es bei den Wahlbezirken in Friedrichstal, Spöck und Staffort noch an die Auszählung Ortschaftsratswahlen. Die sechs Stimmen pro Wähler waren wesentlich schneller addiert als die 26 bei der Gemeinderatswahl.

Ortschaftsrat Friedrichstal

Lutz Schönthal

Lutz Schönthal

Im Ortschaftsrat Friedrichstal gab es ein paar Stimmenverschiebungen. So steigerte Lutz Schönthal (CDU) sein Ergebnis von 8,6 % (2009) auf 12,16 % und liegt damit auf Platz 1 der Stimmen, direkt gefolgt von Ortsvorsteher Kurt Gorenflo (CDU), der sein Ergebnis leicht von 10,83 auf 10,85 % steigerte. Verluste gab es hingegen bei Thomas Hornung (CDU, 2009: 8,36 %, 2014: 6,12%) und Klaus Hofmann (FW, 2009: 6,38 %, 2014: 4,99 %). Dr. Luitgard Mitzel-Landbeck (Grüne) kam auf 5,73 % nach 4,61 % 2009.

Neu im Gremium ist Reinhard Breyer für die SPD, nachdem Franz Gelmar nicht mehr zur Wahl antrat.

Die Wahlbeteiligung in Friedrichstal lag bei 49,09 % (2009: 50,19 %).

Ortschaftsrat Spöck

Dr. Klaus Mayer

Dr. Klaus Mayer

In Spöck gewannen die Freien Wähler die absolute Mehrheit und sorgten bei allen anderen Parteien für mehr oder weniger große Verluste. Die Freien Wähler erreichten nun 54,28 % (2009: 48,8 %). Die CDU verlor von 24,8 % auf nur noch 20,81 %. Die SPD verlor leicht von 21,37 % auf 20,28 %, die FDP von 5,03 % auf 4,63 %. Die Grünen waren hier nicht angetreten.

Die Freien Wähler erhalten dadurch einen Sitz mehr, die CDU einen weniger als bisher. Bei den Kandidaten weit vorne liegen Dr. Klaus Mayer (FW, 18,45 %, 2009: 21,67 %) und Manfred Beimel (FW, 15,57 %). Bei den übrigen Kandidaten gab es keine großen Veränderungen. Neu dabei ist Karin Vogel für die Freien Wähler.

Die Wahlbeteiligung in Spöck lag bei 51,76 % (2009: 50,88 %).

Ortschaftsrat Staffort

Ludwig-W. Heidt

Ludwig-W. Heidt

Einige Veränderungen gab es im Ortschaftsrat Staffort. Dort hatten die Freien Wähler bisher die absolute Mehrheit (50,86 %), nun liegen sie noch bei 47,8 %. Die CDU hingegen, die bislang nur 13,64 % hatte, legte nun zu auf 25,08 %. Die SPD verlor stark von 23,81 % auf 11,55 %. Die Grünen traten das erste Mal an und erreichten 5,77 % der Stimmen. Die FDP verlor leicht von 11,69 % auf 9,8 %.

Bei den Kandidaten liegt unumstritten der Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt (FW) vorne. Er hatte in der letzten Wahlperiode 25,14 % der Stimmen, in der aktuellen Wahl kam er auf 22 %. Mit großem Abstand folgt Gabriele Aulenbach mit 7,1 %. Nicht wiedergewählt wurde Dirk Fetzner (FW, 2009: 4,47 %). Nicht mehr angetreten war Wilhelm Ernst (FW). Melitta Bernauer trat bei dieser Wahl für die Freien Wähler an, während sie 2009 für die SPD kandidiert hatte.

Neu im Stafforter Ortschaftsrat sind Heinrich Sickinger (SPD, 4,21 %), Bernd Scholer (CDU, 6,89 %) und Dr. Otto Hertäg (FDP, 3,67 %).

Die Wahlbeteiligung in Staffort lag bei 58,16 % (2009: 56,47 %).

Alle o.g. Ergebnisse basieren auf den vorläufigen amtlichen Endergebnissen der jeweiligen Wahlen, Tippfehler vorbehalten. Das Endergebnis für die Stutenseer Kommunalwahlen wird in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Dienstag, den 27.05.2014 um 17 Uhr im Bürgersaal des Rathauses in Blankenloch festgelegt.

Detaillierte Ergebnisse, auch pro Wahlbezirk, sind auf der Website der Stadt Stutensee zu finden.

Die wichtigsten Ergebnisse und die neue Zusammensetzung der einzelnen Gremien wird im Laufe der Woche auf in der Rubrik “Politik” auf meinstutensee.de zu finden sein.

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