Aufsehen erregten die Uniformen der „Feldgrauen“, die Bodo Hengst den Festbesuchern als „Blickfänger“ für die Ausstellung im Heimat- und Hugenottenmuseum Friedrichstal präsentierte. Unter seiner Federführung hatte der Verein dort in monatelanger Vorbereitung eine Anzahl von historischen Uniformen von Soldaten, Schwestern des Roten Kreuzes und anderen sowie eine Reihe weiterer Exponate aus der Zeit des Zweiten Deutschen Kaiserreichs zusammengetragen. Die „Feldgrauen“ sei die allgemeine Bezeichnung für die Uniformierung ab 1907 gewesen, erklärte Hengst. Auf dem Platz ließ er Beispiele von Uniformen aus der Zeit von 1907 bis 1918 aufmarschieren, die er fachkundig in Bezug auf Herkunft und Material erläuterte. Das schon sehr einfache und schlechte Material eines Soldatenmantels gab Zeugnis, dass die Versorgungslage im Jahr 1918 schon sehr schlecht war. Es folgten Uniformen mit farbigen Schulterklappen, mit glänzenden Knöpfen für die Offiziere, die später aus Tarnungsgründen den matten Knöpfen der einfachen Soldaten angeglichen wurden, eine Uniform eines Feldartilleristen, ein Jäger des Württembergischen Gebirgsjägerregiments, ein Infanteriesoldat, eine Schwester in großherzoglicher Schwesterntracht und andere. „Der erste Weltkrieg wird später als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts betrachtet“, sagte Oberbürgermeister Klaus Demal. Die Ausstellung zeuge von Bürgersinn, denn auch viele Friedrichstaler hätten ihre Väter, Söhne und Brüder verloren.
Schon bald nach der Mobilmachung seien die ersten Verwundeten und Toten nach Hause zurückgekehrt. Diese Schrecken der Geschichte dürften niemals in Vergessenheit geraten und dazu trage diese Ausstellung bei.
Quelle: Kurt Gorenflo/Ortsvorsteher Friedrichstal
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