„Trauer braucht Orte. Dietmar Israel hat mit diesem Sgraffito-Wandbild einen hervorragenden Ort der Trauer geschaffen.“ Mit zwei markanten Sätzen fasste Hanspeter Gaal den einen Teil der feierlichen Einweihung zusammen, die am novemberlich-kalten Nachmittag des Totensonntags auf dem Friedrichstaler Friedhof stattgefunden hatte. Es war die Einweihung der neuen Friedhofsgedenkwand, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Israels Wandbild entstehen wird. Sie wird die Namen derer enthalten, deren Gräber aufgrund der abgelaufenen Ruhefrist aufgelöst wurden. Aber sie werden dennoch nicht vergessen. In meisterhaft dargestellter Symbolik hat Israel das Thema „Trauer und Hoffnung“ in seinem Bild wiedergegeben. Er nennt das Bild „In Gedenken vorwärtsschauend“ und Hanspeter Gaal erläuterte die wesentlichen Inhalte. Zwei trauernde Menschen beugen sich über ein aufgelöstes Grab am linken unteren Bildrand. Bei ihnen sind zwei weitere Menschen, die nach vorne schauen: in die Zukunft. Symbol von Hoffnung und Zuversicht. Am rechten Bildrand befindet sich ein Kreuz, dessen vertikaler Balken in Form eines Pfeils die zukunftsweisende Richtung zeigt. Trauer wird durch Hoffnung überwunden. Gaal sprach als Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Stutensee-Weingarten, die die Gedenkwand im wesentlichen finanziert hat. „Wie gut, dass es diesen Friedhof gibt“, begann der evangelische Pfarrer von Friedrichstal, Lothar Eisele. Er bezeichnete den Friedhof als „Ort der Ruhe und des Innehaltens aber auch der Gemeinschaft der gemeinsam Trauernden“.
Auf dem Friedrichstaler Friedhof ist ein neuer Bereich entstanden, ein gärtnergepflegtes Grabfeld. Seiner Eröffnung galt der andere Teil der Feier. Pfarrer Eisele vollzog die Einweihung mit einem Gebet für „all diejenigen, die in Zukunft an diesem Ort stehen und trauern werden.“ Ortsvorsteher Kurt Gorenflo erläuterte die wesentlichen Züge des anspruchsvoll gestalteten Gräberfeldes. Das neue Bestattungsangebot beinhalte Grabstätten in parkähnlicher Umgebung mit sanft geschwungenen Linien und einer abwechslungsreichen Bepflanzung. Die einzelnen Grabstätten sind nicht abgegrenzt zu definieren und bilden mit der Umgebung eine harmonische Einheit. Die Anlage bietet Platz für fünf Erd-, 14 Urnengräber und 13 Urnenbeisetzungen am Baum. Oberbürgermeister Klaus Demal nannte den neuen Friedhofsteil einen „würdigen Ort der Ruhe und ein Refugium der Besinnung für die Hinterbliebenen.“ Trost spende vor allem die Nähe der Natur in dieser Gestaltung. Der evangelische Posauenchor Friedrichstal unter der Leitung von Rolf Seebach verlieh der Feier mit geistlichen und getragenen Liedern einen würdigen Akzent.
Quelle: Kurt Gorenflo/Ortsvorsteher Friedrichstal
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