Am Freitagnachmittag vorletzter Woche fand die traditionelle Waldbegehung des Ortschaftsrates und weiterer Teilnehmer statt. Marianne Lother stellte dankenswerterweise ihren diesbezüglichen Bericht in den BNN und das Foto zur Veröffentlichung an dieser Stelle zur Verfügung (Auszugsweise Wiedergabe):
„Stutensee-Staffort (ml). Der Stafforter Wald hat nicht nur ein Problem: Engerlinge, Eschentriebsterben und nun auch noch Wildverbiss. Revierförster Christian Haag und der Abteilungsleiter des Forstreviers drei, Thomas Eichkorn, erläuterten dem Ortschaftsrat anhand ausgewählter Waldbilder die aktuelle Situation. Quer durch alle Altersbestände sterben die Eschen ab, erklärte Haag, denn der Pilz komme aus der Luft und befalle auch junge Bäume und frische Triebe. Habe eine Esche von oben nach unten ein bestimmtes Dürrestadium erreicht, so müsse sie gefällt werden. Aber 20 Prozent des Stutenseer Walds bestehe aus Esche und das könne nur sukzessive ausgeräumt werden, was wiederum höhere Kosten verursache.
Zur Anschaulichkeit für die Teilnehmer der Waldbegehung ließ Haag eine Fällaktion vorführen. Klaus Körber, Besitzer eines beauftragten Waldarbeitunternehmens, erläuterte Schritt für Schritt die Vorgehensweise der „Haltebandtechnik“ mit den entsprechenden Fachbegriffen. Dabei machte er deutlich, wie gefährlich die Arbeit sei, wie umsichtig dabei vorgegangen werden müsse und welche immensen und oft unberechenbaren Kräfte ein fallender Baum freisetze, die es unter Kontrolle zu halten gelte. Ein brechender Ast aus großer Höhe habe eine Wirkung „wie ein Schuss mit Pfeil und Bogen“, sagte er. Dass diese Arbeit hohe Kosten verursacht, war den Ortschaftsräten einsichtig.
„Ein Stückchen heile Welt“ könne er trotz aller Probleme doch noch präsentieren, sagte der Förster und wies auf einen rund 20 Jahre alten, gesunden und gepflegten Eichenjungbestand hin. „Jungbestandpflege bedeutet, regelmäßig die Schwächsten herauszunehmen, um so den Stärkeren bessere Wachstumsbedingungen zu ermöglichen“, erklärte Eichkorn. Diese Bäume hätten gute Chancen, zu überleben, trotz der vorhandenen Engerlinge. Ihre Wurzeln seien schon zu stark, um noch ernsthaft fraßgeschädigt zu werden. Aber schon am nächsten Waldbild goss er erneut einen Wermutstropfen in den Freudenbecher. Auf einer Fläche zeigte sich Naturverjüngung. Zahllose Ahornbäumchen waren von selbst aufgegangen. Dadurch hätten sie von Anfang an ein wesentlich stärker entwickeltes Wurzelbild als Bäume aus der Pflanzschule, sagte Eichkorn. Aber dieser Bestand liege an einem Wildwechsel und leide stark unter Rehwildverbiss…. .“. (Ende der auszugsweisen Wiedergabe).
Nach dieser erneuten Waldbegehung kann ich insgesamt feststellen, dass im Zusammenwirken aller Verantwortlichen alles unternommen werden muss, um dauerhafte Schädigungen unseres Waldes zu verhindern. Leider wird voraussichtlich ein Bekämpfen der Maikäfer, die als Engerlinge den Wurzeln der Jungpflanzen erheblichen Schaden zufügen und die im kommenden Frühjahr fliegen werden, leider nicht in Frage kommen.
Quelle: Ludwig-W. Heidt/Ortsvorsteher Staffort
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