Die Arbeit beginnt immer wieder neu

Jürgen Schwarz, Katarina Sigmund, Beate Hauser, Christiane Seidl-Behrend (v.l.)

Beitragsbild: Alexander Werner

Von Redaktion meinstutensee.de | 17.02.2015 20:44 | Keine Kommentare

Bei Durchlaufzeiten von höchstens zwei Jahren und dabei stetiger Fluktuation in Sammelunterkünften für Asylbewerber müssen sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Engagierte ohnehin ständig neu orientieren. Wird eine Unterkunft, wie zuletzt in Stutensee-Friedrichstal, dazu in der Kapazität um ein Drittel aufgestockt, bedeutet das für die freiwilligen Helfer nochmals eine große Herausforderung.

Bis Januar kamen dort zu den bislang 100 Menschen weitere 50 hinzu. Ein Merkmal dafür, wie der Landkreis, der neue Plätze benötigt, um dem wachsenden Zustrom gerecht zu werden, dabei ist, in puncto Sammelunterkünfte die letzten “weißen Flecken” im Landkreis zu beseitigen. Grundsätzlich kommt bei üblichen dreiköpfigen Betreuerteams einer Einrichtung der ehrenamtlichen Hilfe eine enorme Bedeutung zu. In Friedrichstal kümmert sich seit zwei Jahren neben kirchlich und privat Aktiven ganz speziell ein Helferkreis des Familienzentrums in Kooperation mit der Unterkunft intensiv um die Flüchtlinge.

Mit Jürgen Schwarz vom Landratsamt, Katarina Sigmund, der neuen Sozialarbeiterin der Unterkunft, sowie Christiane Seidl-Behrend vom städtischen Familienbüro erörterten die Ehrenamtlichen im Familienzentrum die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen. Stets ein Thema sind ebenso die Anschlussunterbringungen. Auch im Bewusstsein, immer wieder neu zu beginnen, wird die Arbeit kontinuierlich weitergeführt. “Das Familienzentrum machte bisher die meiste Arbeit vor Ort und das wird wahrscheinlich weiterhin so bleiben”, betonte Beate Hauser, Leiterin des Familienzentrums und für den Kreis zentrale Ansprechpartnerin.

Indessen gebe es insofern Änderungen, als bei einer nunmehr größeren Zahl von Kindern Unterstützung bei der Hausaufgabenbetreuung benötigt werde. Dafür würden Freiwillige gesucht. Für Kindergartenkinder gibt es unabhängig vom Familienzentrum spezielle Förderprogramme. Die Deutschkurse außerhalb des Familienzentrums laufen weiter, ebenso wie im Zwei-Wochen-Turnus im Zentrum die Tee- und Kaffeestube, die Frauen und Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft besuchen. Daneben wolle man versuchen, neue Einzelprojekte anzubieten. Zuvor hatte es etwa einen Märchenworkshop oder eine Wolken-Blumen-Aktion gegeben. Beim Jugend- und Männertreff soll es zu gegebener Zeit einen neuen Anlauf geben.

Weitergeführt wird in Kooperation im Familienzentrum das erfolgreiche Malprojekt mit Bewohnern der Unterkunft. Daneben besuchen Ehrenamtliche diese regelmäßig bei auch individuellen Betreuungen, helfen Bewohnern bei Arztbesuchen oder bei der Unterbringung in Vereinen. Bei zwei Treffen im Jahr soll es einen “Runden Tisch” geben, den die Mitarbeiter der Unterkunft koordienieren. Sollten noch weitere Plätze in Stutensee für Asylbewerber geschaffen werden, müssen neue Ehrenamtliche gesucht werden, resümierte Beate Hauser.

Alles Aufgaben, die eigentlich keine originären eines Familienzentrums sind. Insofern sei das Friedrichstaler Zentrum im Blick auf die Flüchtlingsarbeit sozusagen ein “Leuchtturm” und ein “Ort der Integration”, so Jürgen Schwarz, der als der im Landkreis für Familienzentren Zuständige die Ehrenamtlichen auch dabei unterstützt.

Alexander Werner
(Quelle: BNN Hardt vom 17.02.2015 mit freundlicher Genehmigung des Autors)

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