Ende 2014 gab es erste Gespräche und Planungen seitens der Stadt Stutensee, wie die im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens ausgewiesenen Flächen (ca. 50.300 qm) als Biotopvernetzungsstreifen kurzfristig gesichert werden können und gleichzeitig ein größtmöglicher Schutz und Nutzen der einheimischen Fauna erreicht werden kann. Für die Planung und Koordination beauftragte die Stadtverwaltung im Januar 2015 eine externe Fachkraft. Dem erarbeiteten Konzept stimmten alle zuständigen Gremien zu. Es beinhaltet drei verschiedene mehrjährig regional zertifizierte Saatgutmischungen entsprechend den örtlichen Bodenverhältnissen: Sandmagerrasen, Feuchtwiese sowie eigens nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde erstellte Stutenseer Bienenweide. Bei der Auswahl wurde größter Wert auf Mischungen gelegt, die eine optimale Nahrungsversorgung nützlicher Insekten, z.B. Bienen, Hummeln, Schmetterlingen etc. garantieren und ebenso für Vögel und Kleintiere eine ausreichende Futterquelle sowie Schutz gewährleisten. Außerdem sollte für Bodenbrüter und deren Jungtieraufzucht ein idealer Lebensraum entstehen.
Nach Abstimmung mit dem Umweltbeauftragten der Stadt Stutensee wurden alle erforderlichen Maßnahmen von der beauftragten Fachkraft in die Wege geleitet und vorangetrieben. Alle Saatgutmischungen wurden im April bei ausreichender Bodentemperatur ausgebracht. Für die Vorbereitung, Einsaat und Pflege der Flächen konnten einige der vor Ort tätigen Landwirte gewonnen werden. Der Entwicklungsstand der verschiedenen Mischungen entspricht den in diesem Jahr nicht optimalen Aufwuchsbedingungen aufgrund der langen Trockenperiode. Deshalb konnten die eingesäten Arten nur relativ langsam auflaufen. Teilweise machten sich einige vorhandene Wildkräuter/Unkräuter breit, welche durch ein optimal abgestimmtes Pflegemanagementkonzept konsequent zurückzudrängen sind, damit die ursprüngliche Zusammensetzung der Mischungen Stück für Stück wieder voll zur Geltung kommen kann. Auf den Flächen des Magerrasens und der Feuchtwiese wurde aus diesem Grund bereits ein “Schröpfschnitt” mit Messerbalken durchgeführt, um die hier unerwünscht aufgelaufene Melde zurückzudrängen und dem eingesäten und heranwachsenden Unterwuchs ausreichend Licht zum Wachstum zu verschaffen. Der Schröpfschnitt ist ein sehr schonendes Verfahren für die Tierwelt, bei dem der Bestand bei einer Höhe von circa 10 cm geschnitten wird. Bei den Flächen mit Stutenseer Bienenweide wird noch der Blühaspekt erwünschter Arten abgewartet, bevor gegebenenfalls geeignete Pflegemaßnahmen ergriffen werden. Abschließend kann man festhalten, dass durch die nun eingeleiteten Maßnahmen die Artenvielfalt auf städtischen Flächen weiter gefördert und geschützt wird, zum Nutzen der Tierwelt und zur Freude der hier lebenden Menschen. Es ist erfreulich, dass auch Landwirte auf freiwilliger Basis Flächen mit Blühmischungen eingesät und dadurch die Biotopvernetzung aufgewertet haben.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
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