Zum 33. Mal jährte sich die Partnerschaft von Stutensee mit dem französischen Saint-Riquier, die der Stadtteil Friedrichstal aufgebaut hat und seither pflegt. Oberbürgermeister Klaus Demal hatte die Gäste willkommen geheißen. Am Ehrenmal vor der Evang. Kirche gab es durch Ortsvorsteher Kurt Gorenflo ein Totengedenken. Den ersten Abend verbrachten die Gäste in den Gastfamilien. Es seien überwiegend dieselben Gäste und dieselben Gastgeber, die über diesen langen Zeitraum eine stabile freundschaftliche Beziehung entwickelt hätten, war zu hören. Am Samstag stand ein gemeinsamer Ausflug zum Rastatter Schloss und zur Hornisgrinde auf dem Programm. Am Hornisgrindeturm wurden wir vom Hausherrn, Bürgermeister Schmälzle, mit einer Kurzführung empfangen. Der 1910 fertig gestellte Hornisgrindeturm war seit der Beschlagnahmung durch die deutsche Luftwaffe und später durch das französische Militär nahezu 60 Jahre für die Öffentlichkeit verschlossen. 2005 wurde er nach umfangreicher Renovierung wieder als Aussichtsturm zugänglich gemacht. Anschließend gab es als Überraschung auf dem höchsten Berg des Nordschwarzwalds Schwarzwälder Kirschtorte und Kaffee, serviert von der Gemeinde Seebach.
Am Sonntagmorgen fand dann in der vollbesetzten katholischen Kirche in Friedrichstal ein ökumenischer Gottesdienst, gestaltet von Pfarrer Maierhof und Pfarrer Eisele unter Mitwirkung des Posaunenchors statt. Pfarrer Eisele schloss seine Predigt mit den Worten:
Wir sind heute zusammen gekommen aus zwei Ländern. Vor langer Zeit haben die Hugenotten Frankreich verlassen, weil es damals nicht möglich war, dass zwei Kirchen friedlich neben- und miteinander lebten. Heute haben wir erkannt: Beide Kirchen leben aus der gleichen Quelle. Jesus Christus ist unsere gemeinsame Quelle. Ich bin dankbar, dass wir heute bei allen Unterschieden, die es noch gibt, uns an der Quelle freuen und das Lebenswasser, das aus ihr quillt, gemeinsam genießen.
Der traditionelle Partnerschaftsabend fand dann am Sonntagabend in der Sängerhalle statt. „Die Begegnung der Menschen aus Saint-Riquier in Frankreich und Stutensee in Deutschland trägt dazu bei, dass auf kommunaler, lokaler Ebene ein europäisches Bürgerbewusstsein gefördert wird“, sagte der Friedrichstaler Ortsvorsteher Kurt Gorenflo bei der offiziellen Partnerschaftsfeier. „Sie ist ein symbolisches Zeichen der Völkerverständigung“. Weiter erinnerte er an die Rede von Charles de Gaulle an die deutsche Jugend 1962, die den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag 1963 angestoßen hatte. „Die Partnerschaft soll unser gemeinsames Streben nach mehr Menschlichkeit und Frieden zeigen“, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin von Saint-Riquier, Jocelyne Martin und überreichte ein Kunstwerk aus mundgeblasenem Glas. Die französische Partnerschaftspräsidentin Danielle Vasseur bedankte sich für den herzlichen Empfang, für bewegende Momente und gute Gespräche. Der Abgeordnete des französischen Parlaments, Pascal Demarthe, betonte, ihm sei die gegenseitige Freundschaft „sehr wichtig“. Zahlreiche Projekte hätten eine Basis für Begegnungen unter
jugendlichen und älteren Mitbürgern geschaffen. Er sehe es als die Aufgabe dieser Generation, die Beziehung weiter zu pflegen, um der Jugend ein Vorbild zu sein. Ein dauerhafter Frieden sei die Frucht dieser Beziehungen. Kulturelle Beiträge waren ein beeindruckender Tanzvortrag der Irish-Dance-Gruppe des TV Friedrichstal. Else und Berthold Gorenflo, Mitbegründer der Partnerschaft, hatten spontan einen Chor einberufen und sangen Lieder der Freundschaft. Mit schwingenden Tanzbeinen zur Musik von Michael Bussmann ging der Abend zu Ende.
Am Montagmorgen mussten wir leider wieder Abschied nehmen von unseren Freunden aus Frankreich, jedoch ist die nächste Partnerschaftsbegegnung vom 29.
Juli – 1. August 2016 in Frankreich bereits terminiert.
Quelle: Kurt Gorenflo/Ortsvorsteher Friedrichstal
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