Zum zweiten Mal hatte der Landkreis Karlsruhe einen Preis ausgelobt, um beispielhafte Projekte und herausragende Aktivitäten der Integrationsarbeit für Menschen mit Migrationshintergrund hervorzuheben. Erster Landesbeamter Knut Bühler würdigte im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Jugendhilfe- und Sozialausschusses vom 28. September alle 13 Wettbewerbsbeiträge und zeichnete die besten Bewerbungen aus.
1. Preis: Christine Krüger, Friedrichstal
Der erste Preis mit einem Preisgeld von 1.000 EUR wurde zweimal vergeben: Einmal ging er an Christine Krüger, die an der Gemeinschaftsunterkunft in Stutensee-Friedrichstal ein Malprojekt konzipiert und umgesetzt hat. Flüchtlingsfrauen und –kinder, viele mit Gewalterfahrungen, haben die Möglichkeit, sich künstlerisch zu betätigen. Die Kurse entfalten sowohl bei den Teilnehmerinnen als auch für das äußere Bild der Gemeinschaftsunterkunft eine sehr positive Wirkung. Den anderen ersten Preis erhielten die zehnten und elften Klassen des Edith-Stein-Gymnasiums Bretten, die sich im Rahmen einer Projektarbeit intensiv mit den Themen „Flucht und Migration“ auseinandergesetzt haben. Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Bretten wurden besucht, Spenden gesammelt, Informationsveranstaltungen organisiert, Interviews geführt und damit das Thema „Flüchtlinge“ mit einem offenen und positiven Tenor in der Öffentlichkeit platziert.
Auch der zweite Preis mit einem Preisgeld von je 500 EUR wurde zweimal verliehen: einmal an das Internationale Frauencafé Bruchsal, das 2004 als deutsch-türkischer Frühstückstreff begonnen hat und in dem sich heute einmal im Monat zwischen 30 und 60 Frauen mit und ohne Migrationshintergrund aus über 20 verschiedenen Ländern zum Austausch und für gemeinsame Veranstaltungen treffen. Auf diese Weise entstehen immer wieder neue Ideen und Kompetenzen, die das interkulturelle Miteinander erleichtern. Den anderen zweiten Preis erhielt der Turnverein Büchenau, der seit Eröffnung der dortigen Gemeinschaftsunterkunft Flüchtlinge besonders aktiv unterstützt. Neben ehrenamtlichem Deutschunterricht wird eine Begleitung zu Ämtern und Ärzten angeboten, Spenden werden sortiert oder Gemeinschaftsveranstaltungen organisiert. Sportbegeisterte Asylbewerber können kostenlos die Vereinsangebote nutzen; einige von ihnen wurden auch in andere örtliche Vereine vermittelt. Mit einem Sonderpreis in Höhe von 200 EUR wurde Werner Zollt für seinen Nachhilfeunterricht für türkische Kinder ausgezeichnet, den er seit über zehn Jahren zwei mal pro Woche erteilt und gemeinsam mit den Eltern Elternabende besucht, sofern Verständigungsprobleme zu erwarten sind.
Auszeichnung für Stadt Stutensee
In der Kategorie „Beispielhafte kommunale Integrationskonzepte“ wurden die Beiträge der Stadt Stutensee und der Gemeinde Sulzfeld gewürdigt. Beide zeichnen sich durch ganzheitliche Herangehensweise und das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe von Migrantinnen und Migranten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens aus, was durch ganz unterschiedliche und sehr vielfältige lokalen Initiativen und Maßnahmen erreicht wird. Damit entstehe ein Klima der Gemeinsamkeit, Weltoffenheit und des Zusammenhalts.
Urkunde für Familienzentrum Friedrichstal
„Dank gebührt aber nicht nur den Preisträgern sondern gilt ausdrücklich allen Teilnehmer, die sich dem Bewerbungsverfahren und der Beurteilung durch eine Jury gestellt haben“, würdigte Erster Landesbeamte Knut Bühler und sprach dem Verein „Dialog Integration Freundschaft Waghäusel“, dem Verein „Samurai Graben-Neudorf e.V.“, dem „Internationalen Jugend- und KulturvereinKarlsruhe und Umgebung e.V.“, dem Projekt „Integrationslotsen“, dem Pugilist Boxing Gym Bruchsal e.V. und den Familienzentren Bad Schönborn, Bretten, Friedrichstal, Malsch und Sulzfeld ausdrücklich Dank und Anerkennung für herausragende Integrationsleistungen aus. Den Jurymitgliedern dankte er ebenfalls herzlich für ihre fachliche Bewertung.
Quelle: Landratsamt Karlsruhe
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