Keine Angst vor großen Stoffen: Nach Schillers „Die Räuber“ war es bereits die zweite Klassiker-Inszenierung, an die sich die Werkrealschule in Spöck gewagt hat. Ein ganzes Schuljahr lang hatten sich die Abschlussklassen mit Shakespeares Erstlingswerk „Romeo und Julia“ beschäftigt. Herausgekommen ist eine multimediale Aufführung, die am 17. Juli im Evangelischen Gemeindezentrum Premiere hatte – mit Livemusik, Videoprojektionen, Schauspiel und Interaktion mit dem Publikum. Die wohl bekannteste Liebesgeschichte der Weltliteratur lassen die Jugendlichen dabei ganz nah an sich heran. Die Story spielt, trotz klassischem Text, in der Gegenwart: Fünf Jugendliche sind tot. Was ist geschehen? In Polizeiprotokollen und nachgespielten Szenen werden die Vorfälle analysiert. Nach und nach entblättert sich vor den Zuschauern die verworrene Geschichte, wird ihr Kern freigelegt: der Hass zweier Kulturen, der so unerbittlich ist, dass die Kinder davon zermalmt werden.
Gespielt wurde das von den Jugendlichen mit großer Energie, mit Mut zu extremen Gefühlen und Gespür für Details. Am Ende fließen auch im Publikum Tränen, als sich Rouven Roßnagel und Jessica Taina de Oliveira als Romeo und Julia doch noch einmal in den Armen halten und miteinander tanzen dürfen. Da sind sie allerdings schon tot. Die Erwachsenen stehen rat- und einsichtslos vor einem Scherbenhaufen.
Ermöglicht wurde die Großproduktion durch die Zusammenarbeit der Richard-Hecht-Werkrealschule und dem GrauBau Stutensee, mit großzügiger Unterstützung der Sparkassenstiftung „Gutes Tun!“. Weitere Sponsoren waren die Volksbank Stutensee-Weingarten und Hornung Baustoff-Fachhandel. Ohne deren finanzielle Unterstützung wäre die Umsetzung des ehrgeizigen Projektes ebenso wenig möglich gewesen, wie ohne das Engagement der Lehrer Martin Herko und Monika Ackermann, dem GrauBau-Team um Vlado Draca und den Theaterpädagogen Karoline Saal und Holger Metzner. Eine Fortsetzung der Theaterarbeit ist bereits in Planung.
Quelle: Stadtverwaltung Stutensee
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