Halten die Bänke oder halten sie nicht? Diese Frage mag sich so mancher im Festzelt gestellt haben.
Mit dem obligatorischen Fassanstich durch Oberbürgermeister Klaus Demal und einer kurzen Ansprache des Präsidenten des Karnevalsclubs “Die Piraten Stutensee” wurde das mittlerweile 31. Oktoberfest am Freitag Abend auf dem Blankenlocher Festplatz eröffnet. Bei Maßkrügen und typisch bayerischen Gerichten wie Weißwürsten oder Schweinshaxen, brachten sich die Besucher in Stimmung für den ersten musikalischen Event, den Auftritt der “Wilden Engel”. Kaum standen diese um 19.30 Uhr auf der Bühne, war niemand mehr zu halten. Alle standen auf den Bierbänken, sangen und tanzten mit zu den Hits der Band, auch wenn manche Bank sich bedrohlich bog oder manch ein Besucher das Gleichgewicht verlor.
Am Samstag Abend standen “Van Baker & Band” auf der Bühne, und die Stimmung im Publikum war nicht weniger grandios als am Abend zuvor. Der Sonntag gehörte den Hegerfeldern, und am Montag war “Knutschfleck” das Highlight. Somit war für jeden Musikgeschmack etwas dabei.
In diesem Jahr gab es zum ersten Mal keine Abendkasse. “In den beiden Vorjahren gab es einen so großen Andrang auf die Abendkassen, dass teilweise schon ab den Mittagsstunden die Ersten auf die Öffnung der Abendkasse gewartet haben. Kurz vor Öffnung der Abendkassen, gab es so eine große Schlange, die dann nicht mehr vollständig bedient werden konnte. Besucher, die zu einer angemessenen Zeit vor Öffnung der Kassen ankamen, bekamen keine Karte mehr. Deshalb wurden alle Karten im Vorverkauf angeboten, damit jeder die gleiche Chance hat”, erläuterte Melanie Reinschmidt, Pressesprecherin der Piraten, das diesjährige Vorgehen.
Dass die Eintrittskarten für Freitag schon nach wenigen Stunden und die für Samstag am zweiten Tag ausverkauft waren, überraschte die Veranstalter dann doch. Was macht die große Beliebtheit des Blankenlocher Oktoberfests aus? Die Piraten erklären sich das mit einer guten Mischung aus erstklassiger Unterhaltung für alle Altersgruppen durch die Bands, den Vergnügungspark um das Festzelt, eine große Auswahl von typischen Oktoberfestspezialitäten zu fairen Preisen und einen reibungslosen Festablauf.
“Wir legen sehr viel Wert darauf, ein gut organisiertes Fest zu bieten. Engpässe bei Essensbestellungen kommen nur selten vor und sind dann auch schnell wieder aufgehoben. Und natürlich ist uns auch die Qualität von Getränken und Speisen wichtig, mit viele Lieferanten arbeiten wir schon viele Jahre lang zusammen und können uns auf gleichbleibende hochwertige Qualität verlassen”, so Melanie Reinschmidt. Auch bei den abendlichen Band-Auftritten hatten die Veranstalter alles im Griff. Genügend Einsatzkräfte von Security, Ordnungsamt und Polizei sorgten für Ordnung.
Dass dem Verein die Veranstaltung Spaß machte, war zu spüren. So manches Vereinsmitglied schuftete unermüdlich. 250 von ihnen waren an den vier Festtagen in täglich etwa 150 Schichten im Einsatz. U.a. arbeiteten sie im Ausschank, beim Brote-Schmieren bis hin zur Geschirrreinigung. Auch im Hintergrund gab es viel Arbeit, die erledigt werden musste.
Aus Sicht der Besucher lief alles reibungslos. Es gab einige Stimmen, die die Vergabe der Eintrittskarten kritisierten und sich beispielsweise ein Kartenlimit pro Käufer wünschten, oder die trotz Eintrittskarte keinen Sitzplatz bekommen hatten. Die unmittelbare Nachbarschaft des Festplatzes musste an den Festabenden den hohen Geräuschpegel in Kauf nehmen, allerdings endeten die Bandauftritte schon kurz nach Mitternacht.
Über alle vier Tage besuchten etwa 15.000 Gäste das Oktoberfest. Sie kamen aus ganz Deutschland, z.B. aus Hamburg. Auch aus dem Ausland, insbesondere Frankreich, sind regelmäßig Gäste auf dem Fest.
Der Karnevalsclub veranstaltet das Oktoberfest seit 1985. Das erste Fest dauerte damals nur zwei Tage, ab dem zweiten waren es schon drei Tage. Und ab dem 10. Oktoberfest wurde auf vier Tage verlängert. Je nach Lage des Feiertages, sind auch fünf Tage möglich. Wegen des großen Andrangs am Freitag und Samstag zu den Bands und stärkeren Sicherheitsvorschriften musste die Besucherzahl eingeschränkt werden. Aus diesem Grund wurden Eintrittskarten für die beiden Abende eingeführt.
Auch abseits der Bandauftritte war einiges geboten: Am Sonntag Mittag stand der Blankenlocher Musikverein auf der Bühne, gefolgt von einer Trachtenmodenschau sowie Show- und Gardetänzen der Vereinsgruppen. Auch an die Kinder wurde gedacht: Am Sonntag Nachmittag wurde Kinderschminken angeboten, außerdem konnten Lebkuchenherzen selbst verziert werden. Und am Montag Nachmittag stand das traditionelle “Festival der Herzen” von und mit behinderten Menschen auf dem Programm.
Fotos zur Veranstaltung finden Sie in der meinstutensee.de-Fotogalerie.
Außerdem haben wir ein paar subjektive Meinungen zum diesjährigen Oktoberfest eingefangen:
Julia: “Die Plätze reichen nie wirklich aus. Es wäre besser, wenn man Platzkarten verkaufen würde, so wie es auch auf dem Oktoberfest in Karlsruhe ist. Ansonsten ist das Fest ein gelungenes gewesen, die Bands, die Essen- und Getränkeauswahl und auch die Freundlichkeit der Helfer des Festes. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!”
Nicole: “Was mir nicht so gefallen hat, dass man sich bei dem Kartenvorverkauf so viele Karten bunkern konnte. So hat gleich jemand 20 Karten kaufen können, hat in Wirklichkeit aber nur fünf gebraucht, und die anderen 15 hat er dann auf dem Schwarzmarkt verkaufen können oder ähnliches. Um dies vorzubeugen, könnte man ja sagen, dass jeder nur fünf Karten kaufen darf für sich. Somit entgeht man auch dem Schwarzverkauf. Was mir aber sehr gut gefallen hat, dass die Bewirtung bei der Selbstbedienung hervorragend war und immer gleich das fertig und warm war, was ich wollte. Die Musik war auch in diesem Jahr wieder super und die 10,00 € Freiverzehr, die bei den Karten dabei waren, finde ich auch gut. Ich bin also gewillt, nächstes Jahr wieder auf ein so klasse Oktoberfest hier im Stutensee zu gehen.”
Lara: “Es ging schnell mit dem Essen- und Trinkenholen, man hat nie wirklich lange warten müssen. Also war man immer bestens versorgt, so wie in jedem Jahr. Schade, dass es schon wieder so schnell rum ist.”
Kira: “Die Musik war durchgängig gut, die Essensauswahl war überwältigend; dass es auf so einem Fest so viele Angebote gibt, ist einfach super. Auch die große Oktoberfest Brezel war gut! Die Getränke waren auch gut und es war gut organisiert, dass die einzelnen Getränke unterteilt waren in alkoholfreie Getränke und Bier.”
David: “Ich fand die Lieder zwar super, aber die Bands könnten ruhig länger spielen, damit auch noch bekannte Lieder wie „Westerland“ usw. dran kommen. Ansonsten war es echt ein gutes Wochenende und nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.”
Ramona: “Es war gut, dass man freitags relativ schnell ins Zelt kam. Man wurde aber schlecht bedient, man muss aber auch sagen, die Bedienungen hatten alle Hand zu tun. Das nächste Jahr könnte man eventuell mehr Bedienungen zu den Stoßzeiten einplanen und dann wieder entlasten, wenn der Ansturm weg ist.”
Erika: “Ich war zwar nicht im Zelt aber auch draußen mit den Kindern konnte man die Musik sehr gut hören. Die verschiedenen Stände sind wie jedes Jahr gut. Egal ob es die Fahrgeschäfte oder auch die Essens- und Trinkstände sind, alles ist vorhanden. Ein bisschen Abwechslung bei den Fahrgeschäften wäre etwas wünschenswert, mein Sohn (11 Jahre alt) langweilt sich ja fast schon, wenn er das Box-Auto oder die „Waschmaschine“ sieht. Aber ansonsten kommen wir jedes Jahr gerne wieder!”
Sarah: “Am Freitag fand ich die Band generell sehr gut, aber es kamen zu wenig Oktoberfestlieder meiner Meinung nach. Ansonsten war Freitag sehr gut! Und am Samstag fand ich, dass es zu viele Pausen waren, die die Band gemacht hat. Ein/zwei weniger Pausen hätten auch gereicht. Aber sonst bin ich mit dem Oktoberfest zu frieden und freue mich heute schon auf das nächste Jahr.”
Günther: “Ich war mit meiner Frau hier, um uns das Ganze mal anzuschauen, und wir waren überwältigt, dass es in Stutensee solch ein großes Fest gibt. Wir hatten leider keine Karten, um in das riesige Zelt hinein zukommen, aber nächstes Jahr werden wir uns wahrscheinlich eine Karte kaufen, um zu schauen, was da drin so abgeht.”
Lukas: “Ich find die Sitzplätze reichen nie aus und fände es besser, wenn man quasi feste Sitzplatzkarten kaufen könnte. Ansonsten war alles gut, und die drei Kassen waren auch dringend nötig dieses Jahr! Freue mich auf das nächste Jahr.”
Martin: “Das Fest war genial, ich fand nur etwas blöd, dass einer alleine so viele Karten holen konnte. Wenn man das reduziert, hat jeder eine Chance, an Karten zu kommen und nicht so wie dieses Jahr, wo es schon am Verkaufsstart (Samstag) mittags um 13 Uhr keine Karten mehr gab. Aber sonst war alles wunderbar und ich werde nächstes Jahr auf alle Fälle wieder kommen!”
Marcel: “Dass die Schlangen vor den Kassen so lang waren, fand ich jetzt nicht so gut, denn man hat ab und an schon lange warten müssen. Aber sonst ist ein geniales Gefühl, wenn die Band anfängt zu spielen und jeder gleich auf die Bänke steht und man zusammen die Lieder singt. Die Stimmung im Zelt prägt das Oktoberfest einfach. Und die Wilden Engel sind das Highlight für mich am Oktoberfest und da freue ich mich, wie jedes Jahr, sehr drauf.”
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