Pläne für altes Hallenbadgelände

Beitragsbild: Myriam Laubach

Von Martin Strohal | 24.03.2016 20:34 | Keine Kommentare

Gliederung ehem. HallenbadgeländeDas alte Stutenseebad in Blankenloch wird noch mindestens zwei Jahre in Betrieb sein, der Neubau beginnt erst diesen Sommer. Dennoch macht sich der Gemeinderat bereits darüber Gedanken, wie man das Gelände des alten Hallenbads in Verbindung mit dem ehem. Neise-Gelände neben der Festhalle städteplanerisch sinnvoll nutzen könnte.

Wesentliche Aspekte, die die Stadträte eingebracht haben, sind die folgenden:

  • sozialgemischtes Wohnen
  • Nahversorgung
  • Erweiterung der Festhalle (Lagermöglichkeiten)
  • Öffentliche Stellplätze

In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es hauptsächlich um den ersten Punkt, das sozialgemischte Wohnen. Darunter wird verstanden, dass Menschen aller sozialer Schichten und aller Alters- und Einkommensgruppen in einem Quartier leben sollen. Ein Planungsbüro war beauftragt worden, Vorschläge zu unterbreiten, wie das quartier strukturiert werden könnte. Diese wurden in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Stadtplaner Gerhardt, der persönlich anwesend war, nannte die Präsentation eine Machbarkeitsstudie.”

Entwurf Nordgelände StutenseebadFest steht, dass die Badstraße zwischen Stutenseebad und Festhalle weiter nach Süden zur Festhalle verlegt werden soll. Der Bereich nördlich dieser Straße, auf dem sich aktuell das Hallenbad samt Parkplatz befindet, soll für Wohnbebauung genutzt werden. Entlang der Straße wäre auch Einzelhandel denkbar. Um kostengünstiges Wohnen ermöglichen zu können, ist eine verdichtete Bauweise mit drei Geschossen plus Dachgeschoss erforderlich. Das ließe auch Platz für ausreichend Grünflächen. Für das Abstellen der Autos ist eine gemeinsame Tiefgarage vorgesehen.

Im nächsten Schritt soll ein Investorenwettbewerb stattfinden. Die Teilnehmer müssen sich an den festgelegten Eckpunkten orientieren und können eigene Vorschläge einbringen.

“Fast eine historische Chance zur Überplanung einer innerstädtischen Fläche”, nannte Stadträtin Nicole Lacroix (CDU) den aktuellen Entwurf. Die Trennung zwischen Wohnen im nördlichen Bereich und einem öffentlichen Bereich im Süden hielt sie für sehr sinnvoll. Allerdings lege sie Wert darauf, den Übergang zur Bestandsbebauung verträglich zu gestalten. Es müsse eine Balance zwischen Verdichtung und Verträglichkeit gefunden werden. Für die CDU-Fraktion regte sie die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft an.

Heinrich Sickinger (SPD) zeigte sich darüber erfreut, schließlich sei die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft seit Jahren eine Idee der SPD. Andere größere Orte wie Bruchsal und Ettlingen hätten eine solche Gesellschaft bereits. Auch eine Genossenschaft wäre möglich. Mit dem Entwurf und dem bisherigen Vorgehen, zuerste die Städteplanung vorzunehmen, bevor mögliche Investoren einbezogen werden, war Sickinger zufrieden. Er erinnerte daran, dass die Einnahmen aus dem Grundstücksverkauf bereits in der Finanzierung des neuen Hallenbads fest eingeplant seien und dass das berücksichtigt werden müsse, da soziale Durchmischung zu weniger Einnahmen führen werde.

Ludwig-W. Heidt (Freie Wähler) fasste sich kurz. “Die Vorschläge sind eine große Chance für eine Neuordnung, dadurch wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen.” Auch mit dem Investorenwettbewerb zeigte sich die Fraktion einverstanden.

Ludwig Streib (Grüne) gefiel die Zweiteilung in Nord- und Südbereich. Ihm sei besonders die gute Durchmischung wichtig. Die Wohnungen sollten auch barrierefrei sein, und auch generationenübergreifendes Wohnen sollte möglich sein. Als Grüner legte er Wert auf Dachbegrünung und ggf. Einbeziehung bereits vorhandener großer Bäume in das Vorhaben. Mit dem vorgesehenen neuen Parkplatz auf dem Neise-Gelände sei er weniger zufrieden. Aber dieser Aspekt soll zu einem späteren Zeitpunkt zur Sprache kommen.

forum Kommentare

Kommentare sind geschlossen