Das historische Gasthaus “Rose”, 1879 erbaut, stand lange leer und wird jetzt in Wohnungen umgebaut. Einer der beiden Besitzer und Architekten, Thomas Zoller, erläuterte dem Ortschaftsrat bei einer Begehung das Vorhaben. Sie hätten bereits Erfahrung mit der Sanierung historischer Gebäude und wollten die historische Bausubstanz auf jeden Fall erhalten.
Glücklicherweise könne das Anwesen konservativ behandelt werden. Im Erdgeschoss zeigt der Bauher auf den Grundriss mehrerer kleiner Räume und die Schaufensterfassade der ehemaligen Metzgerei. Der Fußboden ist mit Schachbrettfliesen bedeckt. Auch er soll erhalten bleiben, sagt Zoller, das habe natürlich Auswirkungen auf die Wärmedämmung. Nun müsse die Dämmschicht von unten her angebracht werden.
Die ehemaligen Gasträume messen eine lichte Höhe von 3,20 Meter, an den Wänden sind teilweise noch die alten Holzvertäfelungen zu sehen. Die Fenster wollen die Bauherren entweder durch denkmalgerechte neue Fenster ersetzen oder die alten belassen und neue davor setzen. Bürgermeister Matthias Ehrlein lobte die Vorgehensweise, die “keine klassische Bauträgertätigkeit” sei, sondern diesem “stadtbildprägenden Haus” gegenüber Fingerspitzengefühl beweise.
Im ersten Stock wurden von dem mehr als 100 Quadratmeter großen Tanzsaal mit Zwischenwänden ein großzügiger Schlafraum abgezweigt, dahinter entstehen ein Bad und weitere Zimmer. Ein Schmuckstück ist das Erkerzimmer mit einer dreiteiligen Fensterfront, Holzbrüstungen und Dielenboden. “Nur das Notwendigste soll hier renoviert werden”, sagte Zoller, “kleine Unebenheiten oder hier und da mal eine breitere Ritze im Fußboden sollen bleiben”.
Er arbeite in Übereinstimmung mit dem Denkmalamt, dem er gern kreative Ideen unterbreite, die “geistreiche moderne Ergänzungen” oder einen “interessanten Kontrast zum Alten” bilden könnten, falls sie genehmigt würden. Auch das Dachgeschoss soll ausgebaut werden und auf einer großen Ebene sollen zwei Wohnungen entstehen, die den “imposanten Dachstuhl erlebbar machen”.
Zum Schluss des Rundgangs zeigt Zoller noch das Nebengebäude mit ehemaliger Wurstküche, Kühlzelle und Räucherkammer. Auch für diese Räume hat er kreative Ideen. Ortsvorsteher Kurt Gorenflo erklärte, der Ortschaftsrat sei dankbar und werde die Bauherren in jeder Hinsicht unterstützen, und Ehrlein meinte, für die Stellplätze gebe es “Möglichkeiten”. Das Bauvorhaben sei “ein Meilenstein” für Friedrichstal.
Quelle: Marianne Lother / BNN
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