Von Samstag bis Montag fand in Friedrichstal die alljährliche Kerwe statt. Da einige Gewerbetriebe kurzfristig ihre Teilnahme am verkaufsoffenen Sonntag abgesagt hatten, sorgte der neue Ortsvorsteher Lutz Schönthal auf die Schnelle für eine neue Ausrichtung, die auf großes Interesse stieß. Das neue Motto lautete “Tradition und Geselligkeit am Hardtwald”.
Bereits am Samstag eröffnete der große Flohmarkt entlang der Sängerhalle bei durchwachsenem Wetter. Einige Gewerbetreibende lockten die Besucher mit besonderen Aktionen. Allein im Hagebaumarkt wurde einiges geboten: Neben dem Kuchenverkauf des Kindergarten Sonnenschein wurden Kürbisse geschnitzt und Lebkuchenherzen verziert. Alles gegen Spende für einen guten Zweck. Auch der Kindergarten Regenbogen verkaufte Kuchen, allerdings im Baustoffzentrum Hornung. Die Konkurrenzsituation schadete den Kindergärten nicht. Alle waren mit ihren Verkäufen zufrieden.
Am Sonntag besserte sich das Wetter, so dass beim Flohmarkt großer Andrang herrschte. Das Kerwe-Bähnle drehte wie in den letzten Jahren seine Runde durch den Ort. Diesmal waren die Haltestellen jedoch besser über den Ort verteilt, so dass die Friedrichstaler ohne Auto in das Gewerbegebiet transportiert werden konnten. Die für die Bähnle-Fahrt angekündigten “Geschichten von Zeitzeugen” sorgten bei manchen für Enttäuschung, die extra eine ganze Runde gefahren waren, beschränkten sich die Durchsagen doch auf die Ankündigung der nächsten Haltestelle.
Wissenswertes gab es zur gleichen Zeit im Friedrichstaler Heimatmuseum neben der Kirche. Dort starteten auch drei geführte Spaziergänge, bei denen die interessierten Besucher einiges über die Geschichte der früheren Hugenotten-Siedlung erfuhren.
“Ich selbst bin mit der Kerwe sehr zufrieden und freue mich besonders, dass das neue Konzept so gut angenommen wurde”, zeigte sich Ortsvorsteher Lutz Schönthal erfreut. “Sicherlich hat auch das schöne Wetter dazu beigetragen – vielleicht gelingt es im nächsten Jahr noch den ein oder anderen zur Teilnahme zu ermuntern.”
Am Kerwe-Montag fand zum mittlerweile 17. Mal der Abend “Mundart und Musik der Extraklasse” in der gut gefüllten Sängerhalle statt. Der ehemalige Ortsvorsteher Kurt Gorenflo, der die Veranstaltung im Jahr 2000 ins Leben gerufen hatte, begrüßte die Besucher. Nach zwei einleitenden Liedern des Gesangverein Sängerbund Friedrichstal, begannen die Mundartdichterin Else Gorenflo und ihr diesjähriger Gast Harald Hurst ihr Unterhaltungsprogramm. Beide erzählten und lasen aus ihren Geschichten und Gedichten. Überraschende Pointen und humorvoll erzählte Anekdoten aus dem Alltag brachten das Publikum ein ums andere Mal zum Lachen. “Du bist als Freiberufler dein eigener Chef und an einem guten Betriebsklima interessiert. Also mach Schluss!” meinte Harald Hurst gegen Ende und schob nach: “Wenn’s Ihnen kürzer vorkommt, als es war, ist’s gut.”
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