Stutenseer Ballon löst Störfall-Alarm in Biblis aus

AKW Biblis

Beitragsbild: Peter Stehlik - Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Pressemitteilung von Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee | 05.10.2016 20:50 | Keine Kommentare

Der Wind kam offenbar aus Süden, als die neuen Fünftklässler des Thomas-Mann-Gymnasiums am ersten Freitag des Schuljahres ihre Ballone mit ihren bemalten und beschriebenen Karten in den Himmel steigen ließen. Niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass das der Beginn einer bemerkenswerten Geschichte sein sollte…

Im Laufe der letzten Tage brachte die Post die ein oder andere Karte wieder zurück zu ihrem Schreiber, so dass die Schüler den Weg verfolgen konnten, den sie als „Luftpost“ durchflogen hat. Und während sie den Absender Waghäusel auf der Karte noch recht schnell identifizieren konnten, war der poetische Name „Guntersblum“ als Ort schon weniger geläufig. Bislang hält das ca. 130km entfernte Wiesbaden-Erbenheim den Entfernungsrekord.
Die Schüler bedanken sich ganz herzlich bei allen, die sich eine Briefmarke nahmen und sich die Mühe machten, die Karten ans TMG zurück zu senden!

Eine besonders spannende Reise machte der Ballon von Fabian aus der 5b, wie die Schule zunächst telefonisch erfuhr. Der Ballon löste nämlich einen Störfall-Alarm im Kernkraftwerk Biblis aus.

Der Mitarbeiter, Herr Jehl, berichtete der Schule, wie er kurz vor Dienstschluss über Funk mit folgender Information zu einem Abschnitt des Sicherheitszaunes gerufen wurde: „Vermutlich handele es sich um einen Luftballon aus einem Wettbewerb, der sich in Höhe von etwa 2,20 m auf der Mauer verfangen habe und nun permanent Alarm auslöst. Kurz darauf sah ich eine kleine Karte im Winde flattern. Dicht an den Zaun gelehnt gelang es mir, mit Fingerspitzengefühl die lange Schnur, die die Karte mit dem inzwischen schlapp gewordenen Luftballon verband, von der Mauerkrone zu ziehen. Als ich die kurze Botschaft las, die ein offensichtlich noch junger Schüler auf die Karte schrieb, musste ich lächeln.“

Er erbat vom Schichtführer die „Freigabe des Beweisstückes“, so dass er die Karte mitnehmen konnte, um sie an das TMG zurück zu senden. Der Mitarbeiter war literarisch begabt und schrieb ein Gedicht für Fabian. Außerdem legte er der Rücksendung einen Gedichtband aus seiner Feder bei mit Widmung an die Schüler des TMGs. Dieser wird in die Schulbibliothek aufgenommen.

In Spanien sagt man: „Ein Lächeln kostet weniger als Elektrizität und erhellt mehr.“

“Welch erstaunliches Zusammentreffen, dass ein Mitarbeiter eines Elektrizitätswerkes nicht nur selbst lächelte, sondern mit seinem Tun so viel Lächeln auf die Gesichter derer zaubert, die davon erfahren, dass damit eine besondere Helligkeit in den Schulalltag des TMGs leuchtet”, berichtet Schulleiterin Silvia Anzt.

Quelle: Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee

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