Der Naturschutzbund Baden-Württemberg und das Umweltministerium haben die zehn Gewinner des Wettbewerbs „Natur nah dran“ bekannt gegeben. Der Preis fördert Kommunen, die auf Freiflächen wertvolle Biotope schaffen. Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 69 Kommunen um die bis zu 15.000 Euro Fördermittel beworben.
Die Städte Boxberg, Gernsbach, Hockenheim, Radolfzell, Reutlingen, Stutensee und Süßen sowie die Gemeinden Altheim, Kirchheim am Ries und Rickenbach sind die diesjährigen Gewinner des Wettbewerbs „Natur nah dran“. Mit diesem Projekt fördert das Land gemeinsam mit dem Naturschutzbund Baden-Württemberg bis 2020 jährlich zehn Kommunen, die bestehende Freiflächen naturnah umwandeln und so wertvolle Lebensräume für viele heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen.
„Der Siedlungsbereich bietet erhebliches Potenzial, wenn es darum geht, die biologische Vielfalt in unserem Land zu bewahren,“ sagte Umweltminister Franz Untersteller. Jeder Standort habe seine eigenen Besonderheiten und biete im wahrsten Sinne des Wortes einen bunten Strauß an Möglichkeiten, so der Minister weiter. „Ein blühender Randstreifen, eine farbenfrohe Wiese oder eine naturnahe Verkehrsinsel – jede Maßnahme ist ein Gewinn für die biologische Vielfalt.“
In diesem Jahr hatten sich 69 Kommunen um Fördermittel aus dem Projekt „Natur nah dran“ beworben. „Das große Interesse an der zweiten Ausschreibungsrunde zeigt, dass sich Städte und Gemeinden im Land der Bedeutung der biologischen Vielfalt bewusst sind und Verantwortung für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen übernehmen“, freute sich Untersteller. Den siegreichen Kommunen wünsche er viel Erfolg bei der Umgestaltung und Pflege ihrer Grünanlagen.
Projekt „Natur nah dran – Biologische Vielfalt in Kommunen fördern“
Der Naturschutzbund Baden-Württemberg führt das Projekt „Natur nah dran – Biologische Vielfalt in Kommunen fördern“ im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg durch. Das Projekt ist in der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg verankert und wird sowohl vom Umweltministerium als auch über die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes gefördert. „Natur nah dran“ erfährt außerdem Unterstützung vom Städte- und vom Gemeindetag Baden-Württemberg.
Voraussetzung zur Teilnahme an dem Wettbewerb ist die Bereitschaft der Kommune, mit den Fördermitteln des Landes ausgewählte innerörtliche Grünanlagen naturnah umzugestalten und dauerhaft zu pflegen. Die siegreichen Kommunen erhalten eine Zuwendung in Höhe von 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal jedoch 15.000 Euro.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
forum Kommentare
Gibt es eine bestimmte Aktion in Stutensee, die ausschlaggebend für den Preis war?
Wir haben diesbezüglich bereits bei der Stadtverwaltung nachgefragt und warten auf Antwort.
Darius hat Recht – der Artikel ist nichtssagend. Die Stadtverwaltung sollte ihn ergänzen!
Mir ist vielmehr das Gegenteil bekannt, und zwar dass die Stadt den Blankenlocher Lachwald abholzen und bebauen will, weil man damit ein riesiges Geschäft machen könnte, da es sich um gemeindeeigenes Gelände handelt. Ein großer Teil des Lachwald wurde letztes Jahr als Prüffläche für Wohnungsbau an den Nachbarschaftsverband Karlsruhe gemeldet und noch im Dezember 2016 durch amtlichen Auftrag vermessen. Den Verantwortlichen der Stadt Stutensee ist wohl nicht bekannt, dass nach dem Waldgesetz BW oberste Priorität die Erhaltung des Waldes ist und für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt werden muss.
Allein schon der Gedanke gehört bestraft, einen Wald zu zerstören, nur weil die öffentliche Hand damit Geld sparen könnte um danach wieder sinnlos auszugeben. Zumindest sollten derartige mit dem Naturschutz verbundene Vorgänge auch bei einer Preisverleihung in Zusammenhang mit dem Naturschutz berücksichtigt werden. Der Naturschutzbund sollte die Gesamtsituation nochmals prüfen und sogar in Erwägung ziehen, den Preis in Absprache mit dem Ministerium zurückzufordern. Vielleicht hätte sich eine andere Stadt den Preis wirklich ehrlich verdient.
Hallo Erna, der Artikel informiert nur neutral darüber, dass die Stadt den genannten Preis erhalten hat. Da der zuständige Ansprechpartner im Rathaus leider erkrankt ist, haben wir entschieden, nicht auf eine Antwort zu warten, sondern diese später nachzureichen. (Dabei ergänzt die Stadtverwaltung allerdings nicht den Artikel, sondern liefert uns Informationen, die wir zu einem neuen Artikel verarbeiten werden.)
Dass der Lachwald abgeholzt werden soll, ist nicht entschieden. Das wäre Sache des Gemeinderats, nicht der Stadtverwaltung. Sprechen Sie doch einfach die Stadträte der verschiedenen Fraktionen an. Vielleicht können diese sich in Ihrem Sinne stark machen.
Der Wettbewerb des Nabu bezog sich nicht auf die Gesamtumweltsituation einer Stadt, sondern auf das Schaffen von Biotopen. Was Stutensee hier vor hat, werden wir berichten, sobald uns die Infos vorliegen.