Regionalverband will Modellwohngebiet im Lachwald

Beitragsbild: Martin Strohal

Pressemitteilung von Regionalverband Mittlerer Oberrhein | 03.04.2017 12:21 | Keine Kommentare

Die Region Mittlerer Oberrhein gehört laut Regionalverband zu den Wachstumsregionen, in denen der Bedarf an bezahlbarem, zentral gelegenem Wohnraum stetig zunimmt. Verfügbare Neubauflächen seien insbesondere in Karlsruhe und seinem engeren Umland mittlerweile rar. Entsprechend steige die Nachfrage nach gut erschlossenen und relativ schnell verfügbaren Standorten, vor allem entlang von Stadtbahnstrecken. Vor diesem Hintergrund diskutiere die Stadt Stutensee derzeit eine Arrondierung des Stadtteiles Büchig nach Norden in den angrenzenden Lachwald. Das Gebiet entspräche ganz genau den Bedürfnissen der Wohnraumsuchenden. „Bezahlbarer Wohnraum, wie ihn alle wünschen, kann hier beispielhaft realisiert werden“, erklärt Verbandsdirektor Gerd Hager. Stadtbahnnähe, hohe Wohnqualität mit guter Nahversorgung und soziale Durchmischung seien attraktive Voraussetzungen, dazu noch eine relative kurze Zeit zwischen Planung und Einzug.

Lage in Grünzäsur

Aus Sicht des Regionalverbandes kann es sich dabei nur um ein Ausnahmegebiet in doppelter Hinsicht handeln. Das beabsichtigte Neubaugebiet liegt in einer sogenannten Grünzäsur zwischen Blankenloch und Büchig. Diese zwischen Siedlungen gelegenen Freiräume dürften in der Regel nicht bebaut werden. „Deshalb ist ein solcher Ausnahmefall nur unter besonderen Voraussetzungen diskutabel“, erklärt Gerd Hager. Der Direktor des Regionalverbandes werde deshalb auch auf der Informationsveranstaltung am 4. April in der Festhalle Stutensee Rede und Antwort stehen.

Die bauliche Entwicklung müsse laut Hager Modellcharakter mit Vorbildfunktion haben. „Unser Anspruch liegt hier bei mindestens 100 Einwohnern pro Hektar, das wäre Wohnraum für rund 600 Neubürger“. Voraussetzung sei eine flächensparende, nachfragegerechte Siedlungsdichte durch gemischte Bauformen, also Einfamilien- und Doppelhäuser genauso wie Geschosswohnungsbauten mit Mietobjekten. Aufgrund von unterschiedlichen Preislagen soll eine soziale Durchmischung gewährleistet sein. Zu begrüßen wären ergänzende Konzepte für nachhaltige Energie- und Verkehrslösungen inklusive Lärmschutz für Neubürger und Anwohner.

Verzicht auf Siedlungserweiterung an anderer Stelle

Die verbleibende Grünzäsur zwischen Blankenloch und Büchig dürfe ihre funktionsfähige Größe nicht unterschreiten und müsse eine sichtbare Aufwertung erfahren. Dem sollte ein umfängliches Ausgleichskonzept zugrunde liegen, das auch die umliegenden Freiräume unter den Aspekten Biotop- und Artenschutz sowie Freizeit- und Erholungsnutzung einbezieht. Das in Anspruch genommene Waldstück müsse zumindest flächengleich ersetzt werden. Erwartet werde ferner ein Flächenausgleich seitens der Stadt Stutensee durch den Verzicht auf eine bereits vorgesehene Siedlungserweiterung an anderer Stelle.

Diese Vorgaben möchte der Regionalverband in einem sogenannten Raumordnerischen Vertrag mit der Stadt Stutensee festhalten, „um die Entwicklung eines solchen Vorzeigewohngebietes abzusichern“, so Hager.

Quelle: Regionalverband Mittlerer Oberrhein

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