Es ist der 2. Februar 1945, drei Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Britische Kampfbomber haben den Auftrag, Karlsruhe dem Erdboden gleichzumachen. Es trifft vor allem auch das Umland. In Büchern und von Zeitzeugen werden Staffort und Büchenau als ein einziges Flammenmeer beschrieben. 15 Stafforter sterben, darunter eine Mutter mit ihren sechs Kindern. Kaum ein Gebäude bleibt unbeschädigt.
Es sind schlimme Vorstellungen, die Stafforts Ortsvorsteher Ludwig-Wilhelm Heidt in seiner Rede zum Volkstrauertag hervorruft. Mit diesen Schilderungen machte er bei der Gedenkfeier am vergangenen Sonntag in Staffort ein wirkliches Gedenken aber erst möglich. “Es ist ein Tag, der uns erinnert, dass der Frieden keineswegs verständlich ist”, betonte Heidt. Der Kriegstoten wurde auch mit einem Gottesdienst gedacht. Musikalisch unterstützten etwa der Posaunenchor unter Leitung von Jochen Garner (“We are on the way”) und der Stafforter Gesangverein Germania mit Dirigentin Hanna Blaszok und ihren 21 Sängern und Sängerinnen. Mit Gesang und Gitarre begleiteten Monika Schweizer und Uwe Krug (“Sag mir wo du Blumen sind”).
Von Auslandseinsätzen berichteten Vertreter der vierten Kompanie des ABC-Abwehrbataillons Baden-Bruchsal. Oberstabsgefreiter Philipp Herzog sprach über den Einsatz in Afghanistan, Hauptmann Juliane Otto über Mali und Hauptfeldfebel Alexander Oppel über den Einsatz im Irak. Die Soldaten erklärten ihre Aufgaben an ihren jeweiligen Einsatzorten unter schwierigen Bedinungen. Sie betonten, ihren Dienst unter Einsatz ihres Lebens zu verrichten – es aber jederzeit wieder zu tun, um einen Beitrag für die Sicherheit der dortigen Bevölkerung zu leisten.
forum Kommentare