Im Winter, insbesondere bei geschlossener Schneedecke, ist für viele Wildtiere Schmalhans der Küchenmeister. In diesem Winter kommt erschwerend hinzu, dass aus verschiedenen Gründen die sommerliche Samenbildung in der Natur eher unterdurchschnittlich war, so dass im Freiland nur noch wenig Reserven zu finden sind. Leidtragende sind vor allem, aber nicht nur, unsere heimischen Singvögel, wie der BUND Stutensee informiert.
Es macht also Sinn, den Wildtieren mit einem zusätzlichen Futterangebot über diese harte Zeit hinweg zu helfen. Dabei sollten jedoch einige Dinge beachtet werden, soll die gut gemeinte Winterfütterung nicht den Tieren mehr schaden als nützen. Das beginnt schon mit der Futterauswahl. Völlig ungeeignet sind Essensreste, erst recht, wenn sie gar gesalzen sind. Mit trockenen, vielleicht gar verschimmelten Brotresten ist keinem Vogel geholfen, nicht einmal den Enten, an die solche Sachen gern verfüttert werden. Gut geeignet dagegen sind faule und matschige Äpfel und Birnen, vielleicht auch ein paar (möglichst unbehandelte) Rosinen, die besonders gern von Amseln und sonstigen Weichfressern angenommen werden. Ansonsten sind erste Wahl die handelsüblichen Körner- und Fettfuttermischungen, die überall in Geschäften angeboten werden. Aber bitte auch auf die Frische achten! Ein Meisenknödel von vor fünf Jahren, der zufällig beim Aufräumen in einer dunklen Schrankecke gefunden wurde, kann gleich in die Restmülltonne – als Vogelfutter ist er nicht mehr geeignet. Auch sollte auf einen geeigneten Futterplatz geachtet werden. Körner einfach auf den Boden gestreut, ist zwar besser als nichts, aber nicht optimal. Da das, was oben in den Vogel reingeht, irgendwann auch wieder unten rauskommen muss, besteht hier die Gefahr, dass der Futterplatz verkotet wird und sich damit Krankheiten ausbreiten können. Besser sind hängende Streufuttersilos oder Meisenknödel, an denen der Vogel zwar picken kann, aber der Schwanz im Freien hängt. Auch sollte auf einen gewissen Witterungsschutz geachtet werden, damit das Futter möglichst nicht durchfeuchtet wird. Schließlich sollte die Futterstelle katzensicher aufgestellt oder –gehängt werden. Schließlich sollen die Vögel gefüttert werden und nicht als Katzenfutter enden. Abschließend: Ganz wichtig ist Kontinuität! Wenn die Futterstelle eingerichtet und von den Vögeln angenommen ist, muss sie durchgängig bestückt und „nachgeladen“ werden.
Und dann noch eine dringende Bitte an Spaziergänger und Hundehalter in Wald und Flur: Bleiben Sie bitte auf den Wegen und halten Sie Ihren Hund angeleint! Viele Wildtiere haben sich im Sommer und Herbst Fettreserven angefressen, die über den ganzen Winter halten müssen. Damit das auch reicht, bewegen sich diese Tiere im Winter möglichst wenig. Jede Störung, besonders durch Mensch und Hund, führt zu ungeplantem Energieverbrauch, der im Extremfall für das Tier tödlich sein kann, wenn die Fettreserven vorzeitig aufgezehrt sind. Je härter der Winter, desto gefährlicher sind Störungen.
Quelle: BUND-Ortsgruppe Stutensee
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