Wasserenthärtung: Infoveranstaltung im Sommer 2018

(Symbolbild)

Beitragsbild: Tilo Schüßler/pixelio.de

Pressemitteilung von Stadtverwaltung Stutensee | 17.12.2017 15:41 | 2 Kommentare

Wassergebühr unverändert

Im achten Jahr hintereinander bleiben  die Wassergebühren im Verbandsgebiet des Zweckverbandes „Wasserversorgung Mittelhardt“ wie in den letzten Jahren unverändert bei 91 Cent je Kubikmeter. Dies hob der Verbandsvorsitzende, Oberbürgermeister Klaus Demal in der Jahressitzung der Verbandsversammlung, der die Städte Stutensee und Bruchsal mit dem Stadtteil Büchenau angehören, besonders hervor. Das Jahr 2016 schloss mit einem Gewinn von knapp elftausend Euro ab. Auch für das laufende Jahr wird mit einem Gewinn in ähnlicher Größenordnung gerechnet, so Verbandsrechner Andreas Hambrecht in seinem Vortrag. Für das kommende Jahr geht er von einem Verlust von rund sechstausend Euro aus.

Trinkwasser mit guter Qualität

Dipl.-Chemikerin Elvira Schäfer, die im Auftrag des Zweckverbandes regelmäßig die Berichte des vom Verband beauftragten Wasserprüflabors auswertet, bestätigte die gute Qualität des Trinkwassers, das in vollem Maße den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht. Insbesondere der Nitratgehalt sei mit Konzentrationen um die 13 Milligramm je Liter sowohl weit unter dem gesetzlichen Wert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm als auch unter dem Warnwert für Grundwasser von 37,5 Milligramm je Liter. Der technische Leiter der Wasserversorgung Rainer Kußmann ergänzte die Ausführungen mit dem Thema PFC (Perfluorierte Chemikalien), die im Raum Rastatt vor einigen Jahren in bedenklichen Konzentrationen aufgetreten sind. Seit dem Jahr 2015 werden auch die Rohwässer im Verbandsgebiet vorsorglich auf diese Stoffe hin untersucht. Die Ergebnisse ergaben keinerlei Beanstandungen.

Aktueller Stand zentrale Teilenthärtungsanlage

Der technische Leiter berichtete weiter über den Sachstand zum eventuellen Bau einer zentralen Teilenthärtungsanlage in den Wasserwerken in Blankenloch und Friedrichstal. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Umkehrosmoseanlage, die den Härtegrad des Trinkwassers von den heutigen etwa 19 bis 20 Grad auf acht Grad absenken würde. Nachdem die erforderlichen Anträge auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Konzentratwasser in den Pfinz-Entlastungskanal bzw. in die Pfinz-Heglach zwischenzeitlich durch das Landratsamt Karlsruhe unter Auflagen, insbesondere naturschutzrechtlicher Art, positiv beschieden wurden, soll in zwei öffentlichen Veranstaltungen Anfang Juni 2018 den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit gegeben werden, sich zu dem Thema zu informieren, Fragen an die Fachleute zu stellen und sich über das Thema zu äußern. Bis zum Juni liegen weitere Informationen, insbesondere zur ökologischen Bewertung bzw. über das Ergebnis der Zustandsbewertung des gesamten Wasserverteilungsrohrnetzes (mit zugehörigen Armaturen) vor.

Um größtmögliche Kostensicherheit zu erlangen, wurde von der Verbandsverwaltung die Erstellung einer Entwurfsplanung mit Kostenberechnung nach DIN 276 beauftragt. Dabei wurden auch erforderliche Maßnahmen einbezogen, die in den vergangenen Jahren aufgrund der ausstehenden Entscheidung zur zentralen Teilenthärtung bewusst vorläufig zurückgestellt wurden. Die Kostenberechnung des Ingenieurbüros H2U unterscheidet in Kosten, die unabhängig von der Umkehrosmoseanlage sowieso kurzfristig anfallen würden (ca. 720 Tausend Euro), Investitionskosten für die Umkehrosmoseanlage (ca. 4,4 Mio. Euro) und erst mittelfristig zu realisierenden Elektrotechnikkosten (ca. 770 Tausend Euro jeweils inklusive Planungskosten). Daraus und aus den Betriebskosten würde sich eine Gebührenerhöhung von 0,57 Euro (0,05 und 0,52 Euro) und aus den erst mittelfristig erforderlichen Elektrotechnikkosten von weiteren 0,06 Euro je Kubikmeter ergeben.  Im Vergleich läge die Wassergebühr im Verbandsgebiet dann immer noch unter dem aktuellen Durchschnitt des Landkreises von 1,66 Euro. Der landesweite Durchschnitt liegt laut Statistischem Landesamt bei 1,98 Euro je Kubikmeter (eintausend Liter) Frischwasser. In einer Sondersitzung im Juni 2018 solle dann der Beschluss für oder gegen die zentrale Teilenthärtung durch die Verbandsversammlung getroffen werden, sodass der Bau nach Ausschreibung im ersten Halbjahr 2019 begonnen werden und die Inbetriebnahme der zentralen Teilenthärtung im Laufe des Jahres 2020 erfolgen könnte.

Quelle: Stadtverwaltung Stutensee

forum Kommentare

Darius

Es ist ja schön, dass es in Richtung Enthärtung ja weiter geht. Aber wenn man sich einmal in Erinnerung ruft, wann das anfänglich in Aussicht gestellt worden war, und wann es jetzt kommen soll, wenn es kommt, dann ist diese Entwicklung ja doch recht zäh.
Hat man einmal berechnet, was an Kosten jährlich anfällt, weil das jetzt sehr kalkhaltige Wasser Armaturen und Leitungen zerstört?

FH...

Unser Trinkwasser ist gerade durch die gelösten Mineralien sehr hochwertig. Nicht umsonst stammen viele der Mineralwasser-Eigenmarken von Aldi und Co aus Bruchsal, Wörth, etc.
Die Gefahr für Leitungen und Maschinen/Geräte wird vielfach überschätzt und kann durch sachgemäßen Umgang minimiert werden. So sollten z.B. Temperaturen über 60 Grad vermieden werden. Diese Temperatur reicht für die Spül- und Waschmaschine und ist auch ausreichend zur Vermeidung von Legionellen. Die Kaffeemaschine wird man auch mit teilenthärtetem Wasser entkalten müssen, wenn auch weniger oft.
Es sei an dieser Stelle an die Stadtwerke Karlsruhe verwiesen: https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Hart-aber-herzlich-Warum-das-Karlsruher-Trinkwasser-trotz-Kalk-gesund-ist;art6066,1551712
Zitat: “Auch bei Rohrleitungen sieht die Sprecherin zumindest im Kaltwasserbereich keine Probleme: “Das Karlsruher Trinkwasser ist leicht kalkabscheidend und begünstigt daher im Kaltwasserbereich die gewünschte Ausbildung schützender Deckschichten in den Wasserrohren.” Diese Deckschichten würden den direkten Kontakt des Trinkwassers mit dem Metall verhindern und die Leitung vor Korrosion schützen. Dadurch werde auch die Abgabe von Schwermetallen aus den Rohren in das Trinkwasser verringert, meint die Sprecherin.
Probleme mit “härteren Wässern” treten nach Aussage der Karlsruher Stadtwerke erst dann auf, wenn es auf über 60 Grad erhitzt werde.”