Seit dem 13. November trifft sich jeden Montagabend eine Gruppe Gleichgesinnter zum Abendspaziergang am Büchiger Lachwald. Während sie unterwegs sind, führen sie Gespräche über den Erhalt des Lachwalds und wollen ihre Gäste informieren. Organisiert wird der Spaziergang von drei Anwohnerinnen aus Büchig: Brigitte Emmerich, Natascha Reisner und Inge Richter.
Sie treffen sich jeden Montag, auch bei Regen und Kälte: Menschen unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichem Hintergrund. Ihr Treffpunkt ist am Akazienweg in Büchig, direkt neben dem Eingang zum Lachwald. Mit LED-Lampen sind sie optimal für den Ausflug gewappnet. Bevor es losgeht, halten die Organistorinnen noch eine kurze Ansprache, die darüber informiert, was aktuell im Rahmen der Lachwald-Debatte geschehen ist. Sobald alles Wichtige gesagt wurde, geht es auch schon los, Gesprächspartner finden sich, und die Gruppe setzt sich in Bewegung. Die Route führt allerdings immer um den Lachwald herum, weil man den Waldbewohnern ihre verdiente Nachtruhe gewähren will.
Den Organisatorinnen war von Anfang an klar, dass sie sich für den Lachwald einsetzen würden. Der Erhalt des kleinen Biotops liegt ihnen aus vielen Gründen am Herzen. In erster Linie geht es ihnen um den Umwelt- und Tierschutz. Der Lachwald spiele jedoch auch eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben der vielen Anwohner in Büchig. So besuchten ihn Waldkindergarten und Grundschule regelmäßig, für Rentner ist der kleine Wald aufgrund seiner guten Erreichbarkeit ein beliebtes Erholungsgebiet. Den Organisatorinnen sei es selbstverständlich auch wichtig, dass Wohnungen auch für Menschen mit geringerem Einkommen bezahlbar sind. Sie sind aber der Meinung, dass dafür andere Flächen hermüssen, denn das Opfer der Natur dürfe nicht größer werden.
Mit ihrem regelmäßigen Abendspaziergang wollen die Frauen ein Zeichen setzen und andere Anwohner mobilisieren. Die Teilnehmer des Abendspaziergangs sind größtenteils in Büchig ansässig, doch gelegentlich kommen auch Anwohner aus anderen Teilen Stutensees. Die Veranstalterinnen betonen, dass jeder willkommen sei.
Die Gastspaziergänger an diesem Abend sprechen sich ebenfalls für den Erhalt des Lachwalds aus. Eine jüngere Teilnehmerin erzählt, dass sie regelmäßig mitläuft und gerne mal Freunde mitnimmt. Ihr sei es wichtig, dass der Lachwald der Natur und der Umwelt zuliebe bestehen bleibt. Sie freut sich darüber, im Rahmen des Bürgerbegehrens nun mitwählen zu dürfen, hat aber auch das Gefühl, dass der Gemeinderat sich anfangs nicht sehr demokratisch gezeigt hat.
Die gleiche Meinung teilt ein Anwohner aus Büchig, der ebenfalls so oft wie möglich am Spaziergang teilnimmt, um sich mit anderen auszutauschen. Seiner Meinung nach sei es in der heutigen Zeit nicht akzeptabel, einen Wald zu roden. Denn selbst in einem so kleinen Wald wie dem Lachwald, leben viele Tiere, die ihren Lebensraum verlieren würden. Zudem bezweifelt er, dass der Wohnraum auf der Fläche des Lachwalds wirklich bezahlbar sein wird.
Eine Gruppe aus älteren Anwohnerinnen nimmt besonders gerne am Abendspaziergang teil. Sie würden großen Wert auf den Austausch legen und stünden den Plänen des Gemeinderats kritisch gegenüber, fühlen sich nur ungenügend in den Entscheidungsprozess eingebunden, da die Bürgerinitiativen im Amtsblatt keine Texte veröffentlichen können. Den Plan, durch die Abholzung des Lachwalds „bezahlbaren“ Wohnungsraum zu schaffen, sehen sie ebenfalls eher kritisch. Sie zweifeln an der konkreten Umsetzung, zumal seien Grundstücke auf dem Lachenfeld auch schon an den Höchstbietenden versteigert worden.
Die Abendspaziergänge werden noch bis zum Bürgerbegehren jeden Montag um 18 Uhr stattfinden.
forum Kommentare
Wow , auch wieder über 200 Leute wenn man sich die so Bilder anschaut :-)
Wenn man doch nur zählen könnte auf der JA-Seite…..
Niemand hat hier was von 200 Leuten gesagt ;). Bei der Demo meinte die Polizei, es wären über zweihundert Leute. Ich vertraue denen, dass die zählen können. :) Wie viele haben Sie denn gezählt?
Sehr schöne Aktion,
Hier im Rheinland haben wir leider ähnliche Probleme, nur das hier der Übeltäter RWE heißt, Stichwort Rodung des Hambacher Forst, Abriss des Immerather Doms (https://hambacherforst.org/
https://www.youtube.com/watch?v=7WPG-2X2gBg) etc. Es scheint unbegreiflich, wie man 2018! immernoch Wälder abholzen kann, um kurzfristigen Profit für wenige zu generieren. Und genau darum geht es doch auch hier beim Lachwald. Die Argumentation um günstigen Wohnraum scheint vorgeschoben. Die Grundstücke werden größtenteils meistbietend verkauft, damit sich Architekt*innen, Baufirmen etc. die Taschen voll machen und die klamme Kasse der Kommune aufgefüllt wird.
Hinzu kommt der absolut undemokratische Prozess und der lächerlich wirkende und verzweifelte Versuch, engagierte Bürger, die sich vernetzen, politisieren und aufklären, mit allen Mitteln zu diskreditieren und mundtot zu machen.
Man kann nur wünschen, dass möglichst viele Menschen für Ja stimmen und selbst wenn es nicht reichen sollte, bin ich mir sicher, dass aus Aktionen wie diesen tolle weitere Projekte entstehen können, gegen eine unsoziale und unökologische Politik für wenige. Hin zu einer demokratischen Zivilgesellschaft, die das Gefühl habt etwas bewegen zu können.
Liebe Grüße aus Köln
Jonas Fey
Danke für die Unterstützung aus dem Rheinland, eine sehr treffende Analyse in wenigen Sätzen. Mit aufmunternden Grüßen nach Köln !
Wenn man in einem (privaten/Inkognito) Web-Browser-Fenster auf Google-Suche geht, und dort z.B. “Lachwald erhalten” eingibt, erscheint als erstes die bezahlte Anzeige (Google AdWords) für lachwald.info, und mit einem Klick ist man auf der Abholzer-Webseite, die das Wort abholzen natürlich peinlichst vermeidet.
Wurde von verschiedenen Leuten (verschiedenen IP-Adressen) im Laufe eines Tages dort oft genug geklickt, ist das Tagesbudget (von vielen Euros?) aufgebraucht, sodass diese “Anzeige” bis kurz nach Mitternacht aus den Suchergebnissen verschwunden bleibt.
Eigentlich wollte man sich doch über “Lachwald erhalten” informieren, und nicht darüber, wie der Lachwald zerstört werden soll…
was regt ihr euch darüber auf? nur weil man selbst nicht versteht, wie die Mechanismen im Netz (genau wie auch das mit den Vertipper-Domains) funktionieren, ist nicht alles was die anderen machen unfair….
Wenn man sich auf das digitale “Spiel” einlässt, sollte man halt die Regeln kennen, und zwar alle :-)
Das wahr noch nie ein Spiel – das ist bitterer Ernst
um so wichtiger, dass man weiss, wie es läuft…wenn es manchen hier so ernst ist…
Es gibt nun mal diese Möglichkeiten , ohne diese würde das ganze Netz nicht laufen (zumindest sich nicht finanzieren können)…
Also kann und soll man es nutzen…und wer das nicht weiss, kapiert oder nicht tut, hat halt verloren…selber schuld!!!!! Hat nix mit fairness zu tun….
Oder glauben Sie, wenn sie was googlen, das die ersten Treffer die “besten” Treffer sind?!?!?! Wie ommen die denn nach oben in die Liste :-)