Auf Vogelentdeckung im Lachwald

Beitragsbild: Karen Nagel

Von Karen Nagel | 12.02.2018 15:06 | 1 Kommentar

Die Agendagruppe “Natur und Umwelt” hatte am Sonntag zu einer Vogelexkursion in den Büchiger Lachwald eingeladen. Bereits um 9 Uhr morgens trafen sich die Interessierten am Waldspielplatz und begannen ihre Erkundungstour unter Leitung von Ornithologe Jochen Lehmann.

Jochen Lehmann erzählte, dass es in Deutschland zehn Spechtarten gebe, von denen sieben im Lachwald vorkommen können, darunter die streng geschützten Arten Grauspecht, Grünspecht und Schwarzspecht. Der Schwarzspecht sei der größte, etwa so groß wie eine Krähe. Der kleinste Specht ist der Kleinspecht, er ist etwa so groß wie ein Sperling. Außerdem gibt es im Lachwald Buntspecht, Mittelspecht und Kleinspecht. Der Kleinspecht ist in der Roten Liste in der Vorwarnstufe eingeordnet. Spechte haben oft sehr große Reviere, so dass der Lachwald sowohl Fortpflanzungsstätte, Nahrungshabitat oder auch Winterlebensraum sein kann. Gerade für den Grauspecht kann der Lachwald nur ein Teillebensraum sein. Im benachbarten Vogelschutzgebiet Hardtwald sind diese Spechtarten als Schutzzweck aufgeführt. Bislang sei der Lachwald nur ein Durchzugsrevier gewesen. Erst jetzt erreichen die Bäume das Alter von etwa 70 Jahren, um den Spechten als Brutbaum zu dienen.

Bei den Spechten unterscheidet man zwischen Baumspechten und Erdspechten. Die Baumspechte wie der Buntspecht ernähren sich von den unter der Rinde lebenden Insekten und Larven, die sie mit ihrem starken Schnabel hervorholen. Die Erdspechte ernähren sich zum Teil von Ameisen, die sie mit ihrer langen klebrigen Zunge aus der Erde holen.

Lehmann demonstrierte den Teilnehmern die sehr unterschiedlichen Rufe und Trommelwirbel der Spechte, die zum einen der Revierabgrenzung und zum anderen der Partnersuche dienen. Anhand der Frequenz der Trommelwirbel kann die Spechtart bestimmen werden.

Grünspecht

Auf Grund seiner ganz speziellen Anatomie ist der Specht in der Lage, seine Bruthöhle selbst zu zimmern, ohne Schaden dabei zu nehmen. Auf die Späne in der Höhle legt er dann seine Eier. Da die Spechte schon früh im Jahr mit der Balz und Brut beginnen, dient die Bruthöhle später im Jahr anderen Vögeln, die ihre Bruthöhle nicht selber bauen, ebenfalls als Nistgelegenheit. Werden die Höhlen nicht mehr genutzt, ist der Baum in der Lage sich vollständig zu regenerieren.

“Spechte – außer der Wendehals – sind Standvögel”, erläuterte Lehmann. “Das bedeutet, sie ziehen nicht wie andere Vögel im Winter in wärmere Gebiete.”

Der Lachwald gehörte ursprünglich zum Hardtwald, wurde aber mit dem Bau der Bahn von ihm abgetrennt. Das Gebiet müsse früher regelmäßig überschwemmt gewesen sein, daher der Name “Lach” von “Lache”, genauso wie das “-loch” in “Blankenloch” für “Lache” stehe.

Andere Vogelarten, für die der Lachwald Lebensraum ist, sind Mäusebussard, Sperber, Mehlschwalben, Rauchschwalben, Mauersegler und im Mai/Juni sogar der Pirol, der in der Roten Liste in Baden-Württemberg als “gefährdet” eingestuft ist. “Stark gefährdet” ist der Trauerschnäpper, den man im südwestlichen Bereich des Lachwalds finde. “Den südlichen Teil des Lachwaldes nutzt auch der streng geschützte Waldkauz”, so die Agendagruppe “Natur und Umwelt” Stutensee.

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Das unten stehende Video zeigt eindrücklich, was mit den Vögeln passieren wird…

https://youtu.be/rg0JevLFsjU