Zu einer Mitmachaktion für den Büchiger Lachwald hatten am vergangenen Samstag die Grünen Stutensee eingeladen. Über 100 Bürgerinnen und Bürger aus ganz Stutensee waren der Einladung gefolgt und trafen sich am Vormittag auf dem Kinderspielplatz im Lachwald. Dort begrüßte Ludwig Streib, Ortsverbandsvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, die Anwesenden und erklärte, dass man ein sichtbares Zeichen für den Erhalt des Lachwalds setzen wolle. Er lud die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein, sich mit Hilfe eines Absperrbands um den Teil des Waldes zu positionieren, der von der Abholzung bedroht ist und gemeinsam eine Menschenkette um den Wald zu formieren. Symbolisch um genau fünf Minuten vor zwölf nahmen dann alle ihren Posten ein, denn “es ist fünf vor zwölf für den Lachwald”, so Ludwig Streib.
Vor allem an der Westseite des Waldes hatten sich viele motivierte Teilnehmer eingefunden und zogen dort mit ihren Schildern und großen Transparenten mit “Ja zum Lachwald” die Aufmerksamkeit der Autofahrer und den Fahrgästen der vorbeifahrenden Straßenbahn auf sich.
Im Anschluss fanden sich wieder alle Mitwirkenden auf dem Kinderspielplatz ein, wo Susanne Suhr, Vorstandsmitglied des Ortsverbands von Bündnis 90/ Die Grünen, schilderte, warum der Lachwald so wichtig sei und nicht abgeholzt werden dürfe. So erklärte sie, dass der Lachwald ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Landschaftsstruktur und des Klimas wäre und zur Grünzäsur in Stutensee gehöre. Sie erläuterte anhand des Umweltberichts des Nachbarschaftsverbands, dass der durch die Abholzung entstandene Verlust der klimatischen Wirkung nicht durch Ausgleichsmaßnahmen wieder gut gemacht werden könne. Zudem schilderte sie, welchen wichtigen Beitrag der Wald zum Schutz des Grundwassers beitragen würde und wie wichtig es sei, den Lebensraum der hier lebenden Tierarten, wie Fledermäuse, Füchse, Hirschkäfer, Pirol und Amphibien zu erhalten. Dass der Wald auch für den Menschen und dessen Gesundheit lebensnotwenig sei, hätten die Stutenseer Ärztinnen und Ärzte in ihrer gemeinsamen Erklärung deutlich gemacht.
Susanne Suhr versicherte, dass man sich für sozialen Wohnraum einsetze, aber man nicht wolle, dass dafür der Wald gerodet wird, sondern dass Wohnraum auch im “Einklang mit dem genauso wichtigen Ziel, den Flächenverbrauch zu stoppen” realisiert werde. Die Stadt Stutensee solle sich ein Beispiel an den Nachbargemeinden nehmen, die alle Wohnraum schaffen, aber dafür keinen Wald abholzen würden. Um sozialen Wohnraum zu schaffen, gäbe es zahlreiche Vorschläge wie beispielsweise die Bebauung der leer stehenden Supermarktflächen. Zudem könne man im neuen Gewerbegebiet West in Blankenloch als Auflage für die sich dort ansiedelnden Firmen fordern, dass diese Arbeitnehmer- und Studentenwohnungen einplanen.
Im Falle, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger beim Bürgerentscheid für den Erhalt des Waldes stimmt, würde dies den Druck auf die Stadt Stutensee erhöhen und bedeuten, dass sie innovativ planen müsse und neue Ideen zulassen müsse, um auch in Zukunft Wohnraum zu schaffen.
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