Stadtverwaltung: “Wohnungsbau und Kommune als Schlüsselfaktoren”

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Pressemitteilung von Stadtverwaltung Stutensee | 06.02.2018 21:29 | 3 Kommentare

“Maximal 30% des Nettogehalts sollten wir für „Wohnen“ ausgeben müssen, damit wir uns eine Wohnung leisten können”, so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Das sei die einhellige Meinung von Sozialexperten zur Bezahlbarkeit einer Wohnung.

“Die Bezahlbarkeit – eine Frage des persönlichen Einkommens”

Stutensee sei schon 2015 vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft als eine von 68 Kommunen in Baden-Württemberg mit angespanntem Wohnungsmarkt eingestuft worden. Die Preise auf dem Markt würden durch die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nur eine Richtung kennen – nämlich nach oben. In Stutensee sei der Immobilienmarkt in allen Lagen, in den Stadtteilen Staffort, Spöck und Friedrichstal sowie im größten Stadtteil Blankenloch mit Büchig in unmittelbarer Angrenzung zu Karlsruhe, so gut wie leergefegt.

Wenn zunehmend der Geldbeutel bestimme, wie sich Stadtteile und Wohnquartiere zusammensetzen, dann berge dies unweigerlich das Risiko, dass die Stabilität von Milieus und nachbarschaftlichen Umgebungen gefährdet und damit der gesellschaftliche Zusammenhalt geschwächt werde. Dies zeigten aktuelle repräsentative Studien, z.B. vom Caritas-Verband.

“Bezahlbaren Wohnraum anbieten heißt, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen”

Das Problem des Wohnungsmangels und der fehlenden Bezahlbarkeit von Wohnraum habe in Stutensee inzwischen auch „Normalverdiener“, die Mitte der Gesellschaft, erreicht. Vor allem Menschen, die am Beginn ihres Berufslebens stünden, junge Familien aber auch ältere mit überschaubaren Renten hätten in Stutensee derzeit kaum Chancen, sich auf dem Wohnungsmarkt versorgen zu können, so die Stadtverwaltung.

Wenn mehr als ein Drittel des verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aufgewendet werden müsse, dann werde die gesellschaftliche Teilhabe gefährdet.

Wenn die passende Wohnung fehle oder zu teuer sei, bleibt Wohnungssuchenden häufig  nur eine Alternative zur Lösung der Probleme –  der Wegzug, mit dem in Kauf nehmen familiäre, gewachsene  und freundschaftliche Verbindungen aufzugeben, gegebenenfalls auch den Arbeitsplatz.

„Für die Stadt Stutensee und die politischen Vertreter sind der richtige Umgang mit den wohnungspolitischen Herausforderungen deshalb eine soziale Kernfrage“, erläutern Oberbürgermeister Klaus Demal und Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger.

“Nur der Bau bezahlbarer Mietwohnungen kann den Mietanstieg langfristig bremsen”

„Mit der Wohnungsbauoffensive des Bundes 2016 und infolge der Gründung der Wohnbau-Allianz für Baden-Württemberg durch die grün-schwarze Landesregierung, wurden wesentliche Grundlagen gelegt, jetzt und zügig den benötigten Wohnraum schaffen zu können“, erklärt Tröger. „Die Zeit ist reif, die Chancen zu nutzen und vorausschauend Wohnungspolitik in und für Stutensee zu gestalten. Deshalb hat der Gemeinderat auch im vergangenen Jahr einstimmig beschlossen, in die kommunale Wohnraumsteuerung einzusteigen.“

Ein Engagement in dieser Richtung bedeute, geförderten Wohnraum für Menschen mit Wohnberechtigungsschein zu schaffen, gleichzeitig aber auch bezahlbaren Wohnraum für die Personenkreise bereitzuhalten, die ebenfalls nicht die Höchstpreise an Mieten bezahlen können, auch wenn sie keinen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Wenn für diesen zuletzt genannten Personenkreis eine Kaltmiete pro Quadratmeter angeboten werden könne, die 20% unter dem ortsüblichen Mietpreis liegt, dann sei aus aktueller Sicht die Bezahlbarkeit des Wohnraums gegeben.

Quelle: Stadtverwaltung Stutensee

forum Kommentare

Täglich grüßt das Murmeltier.

Frau Tröger, Herr Demal.

Solche Projekte können sie gerne in Angriff nehmen. Viel Erfolg damit.
Vom Lachwald lassen sie aber die Finger weg.

@ Condor
sie haben ja so recht!
Erst verschläft man Jahrzehnte die Entwicklung, dann passt es gerade gut in den Kram und man hängt sich an das Thema des Jahres. Und – by the way – in echten Wohnraummangelgebieten, wie Stuttgart oder München, wäre man schon froh, wenn man unter 50% bliebe .
Wohnraum ist wichtig, soll ja auch geschaffen werden, aber letztlich wird immer der Markt den Preis bestimmen, und die 30%, die der Lachwald als Alibi abwerfen soll, sind echt ein Witz!
Deshalb Finger weg vom Lachwald!

Wenn zunehmend der Geldbeutel bestimme…
Warum versteigern sie dann zu Höchstpreisen Grundstücke? Ist das sozial?
Keine Familie mit Kinder und mittlerem Einkommen wird jemals ein Grundstück vom Lachwald abbekommen. Sie werden ausgegrenzt.
Alles nur Vorwand.