Umsiedlung von Störchen im Friedrichstaler Vogelpark

Neues Storchennest auf dem Oskar-Hornung-Haus

Beitragsbild: Verein für Natur- und Vogelfreunde Friedrichstal

Von Martin Strohal | 11.02.2018 21:25 | Keine Kommentare

Zwei Leser hatten sich an meinstutensee.de gewandt. Ihnen war aufgefallen, dass das Storchennest, das bislang auf einem Holzpfosten am südlichen Ende des Friedrichstaler Vogelparks angebracht gewesen war, abgesägt worden ist. “Die Störche sitzen nun seit drei Tagen auf einem benachbarten Haus und versuchen verzweifelt, ein neues Nest zu bauen”, schreibt ein Leser. “Mir blutet das Herz.”

Eine Anfrage beim Verein für Natur- und Vogelfreunde Friedrichstal, der den Park betreibt, brachte Klarheit. Es handele sich nicht um Vandalismus, sondern um ein geplantes Vorgehen, um die Storchenreviere zu entzerren.

“Auf relativ kurzer Distanz sind im Parkbereich vier Storchenpaare beheimatet”, erklärte Stefanie Schulz, 2. Vorstand des Vereins. Storchennester gab es im alten Hühnergehege, auf einem Baum Ecke Robert-Koch-Straße/Hindenburgstraße (direkt am Parkeingang), bei den flugbehinderten Störchen und oberhalb des Uhugeheges im Parkgelände. Jedes Jahr um diese Zeit komme es zum Teil zu heftigen Revierkämpfen, die vor allem für die behinderten Störche oft blutig enden.

Der Verein habe deshalb beschlossen, die Situation etwas zu entzerren, und habe Kontakt mit den zuständigen Behörden gesucht. Nach Rücksprache mit der unteren Naturschutzbehörde (Landratsamt), der oberen Naturschutzbehörde (Regierungspräsidiums) und dem zuständigen Storchenbeauftragten Fritz Maier sei klar gewesen, dass bei Abbau eines Nestes eine Alternative für die Störche geschaffen werden muss. Daher sei das Nest auf der alten Schule (Oskar-Hornung-Haus) hergerichtet und mit neuem Nistmaterial aufgefüllt worden. Mit dem Herrichten des Nestes seien die Voraussetzungen geschaffen worden, die der Verein für die Genehmigung  des Abbau des Storchennestes benötigte.

Früheres Nest im Vogelpark (2016)

Das Storchennest im Hühnergehege sei dann schnellstens entfernt worden, bevor das Storchenpaar noch weiter in ihren Nestvorbereitungen voranschreitet. Der Standort an der Schule habe auch Historie, dort hätten bereits früher schon immer Störche genistet, bis die Alternative im Park geschaffen wurde.

“Es wird jetzt noch eine Weile dauern, dass die Störche versuchen werden, irgendwo ein Ersatznest zu bauen”, so Schulz. “Aber dann werden sie sich auch in der Umgebung nach einem geeigneten Standort umsehen und das fast fertige Nest auf dem Schulhaus annehmen.”

Es sei weiterhin das Ziel des Vereins, den Natur- und Artenschutz zu fördern, auch wenn das bedeute, dass ein Storchennest umgesiedelt werden muss.

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